Sechs Richtige
Vergleichstest: Z68- und P67-Mainboards für Sandy Bridge
Intel zeigt mit dem Z68 den ersten Sandy-Bridge-Chipsatz, der den Core i7 voll ausreizt. Der Chipsatz bringt SSD-Caching und Umschaltgrafik erstmals auch für den PC. Wir testen drei brandneue Boards im Vergleich zu einer P67-Platine von MSI.
- Vergleichstest: Z68- und P67-Mainboards für Sandy Bridge
- Asrock Z68 Extreme4
- Asus P8Z68-V Pro
- Gigabyte GA-Z68X-UD7-B3
- MSI P67A-GD65 (B3)
- Leistung und Fazit

Dass Intel den vollends passenden Chipsatz zu einem neuen Prozessor erst nachträglich auf den Markt bringt, hat Tradition. Schon beim Pentium II gab es zunächst nur den vom Pentium Pro übernommenen 440FX-Chipsatz ohne AGP-Unterstützung. Erst mit dem 440LX-Chipsatz konnte der Pentium II sein volles Potenzial entfalten.
Bei den Sandy-Bridge-Prozessoren der Core-2000-Klasse sieht es wieder ähnlich aus: Intels Z68-Chipsatz ist optimal auf die integrierte Grafik abgestimmt und bietet weitere Extras. Bei wesentlichen Bestandteilen hat sich aber nicht so viel getan.
Die Anzahl der PCI-Express-2.0-Lanes, und damit der maximal installierbaren Erweiterungskarten, ist mit acht gleich geblieben. Die restlichen 16 Lanes stellt der Prozessor bereit. Immerhin unterstützt der Z68 nun PCI-E-2.0 mit 5 GT/s statt 2,5 GT/s wie noch beim P67. Nach wie vor gibt es zwei SATA-600-Ports, ein integrierter USB-3.0-Controller fehlt immer noch.

SSD-Caching
Neu ist die SSD-Caching-Funktion, die Intel als "Smart Response Technology" bezeichnet. Mit ihr kann eine kleine und günstige SSD als Cache für eine herkömmliche Festplatte genutzt werden. Betriebssystem und Applikationen werden dabei wie gewohnt auf der HDD installiert. Der Intel-Treiber speichert häufig genutzte Daten auf der SSD zwischen. Das steigert die Leistung gegenüber einer reinen HDD-Konfiguration erheblich.
An die Performance einer schnellen, als Systemlaufwerk verwendeten SSD kommt die Hybrid-Lösung allerdings bei weitem nicht heran. Vor allem dann nicht, wenn öfter unterschiedliche Applikationen verwendet werden. Intels Smart Response Technology funktioniert nur im Zusammenspiel mit einem Sandy-Bridge-Prozessor. Als weitere Voraussetzung muss der Intel-SATA-Controller im RAID-Modus betrieben werden.
SSD-Caching ist allerdings auch ohne Z68-Mainboard möglich. Marvell hat auf der CES den 88SE9130-Chip vorgestellt, der mit seiner HyperDuo-Technik ebenfalls SSDs als Cache für HDDs nutzen kann. Der erste Controller mit dem Marvell-Chip ist der RocketHybrid 1220 von HighPoint.

Dynamische GPU-Umschaltung
Bei Notebooks mit Nvidias Optimus-Technik funktioniert die dynamische Umschaltung zwischen der in der Intel-CPU integrierten Grafikeinheit und einem diskreten Grafikchip schon länger. Nun ist es auch auf PCs möglich. Intel hat sich hierfür der Hilfe der kleinen Firma Lucid Logix bedient, die bisher durch Chips bekannt wurde, mit denen sich ATI- und Nvidia-Karten koppeln ließen.
Mit der Virtu-Software von Lucid kann ein Z68-Board bei Desktop-Anwendungen die Intel-Grafik nutzen und bei Spielen automatisch auf die separate Grafikkarte umschalten. In der Praxis krankt das Konzept allerdings noch daran, dass bei aktiver Intel-Grafik die PCI-Express-Karte nicht abgeschaltet wird. Energie spart Virtu also nicht.
Ratgeber: Grafikkarte einbauen und installieren
Allerdings ist es mit der Lucid-Technik möglich, gleichzeitig eine externe Karte und den in der Intel-GPU integrierten Video-Transcoder Quick Sync Video zu nutzen, der etwa mit CyberLinks Media Espresso 6.5 das Umrechnen von Videos für mobile Geräte drastisch beschleunigt.
Die Testkandidaten
Insgesamt drei Z68-Mainboards von Asrock, Asus und Gigabyte durchliefen für diesen Test unseren Benchmark-Parcours. Ihnen stellt sich als Vertreter der P67-Generation das P67A-GD65 mit dem fehlerbereinigten B3-Stepping des Intel-Chipsatzes.