Top oder Flop?

Vergleichstest: 22- und 24-Zoll-Monitore

8.1.2012 von Matthias Metzler und Oliver Ketterer

Viel Bild für wenig Geld: 22-und 24-Zoll-Monitore gibt es neuerdings schon um 100 bzw. 150 Euro. Stimmt die Qualität der Billigbildschirme? Was können sie gut? Und wo muss man Abstriche in Kauf nehmen? PC Magazin gibt die Antwort.

ca. 2:40 Min
Vergleich
VG Wort Pixel
  1. Vergleichstest: 22- und 24-Zoll-Monitore
  2. ViewSonic VA2248-LED und Terra LCD 2210W Greenline
  3. AOC F22+
  4. Asus VE228H
  5. Samsung SyncMaster B2430L
  6. Hanns.G HK241DPB
  7. Acer S240HLbd
  8. LG Flatron E2441V
Philips Brilliance 225P1ES
Acer H274H 27 Zoll LCD
© Philips (Symbolbild)

Für sparsame Zeitgenossen herrschen paradiesische Zustände. War der Kauf eines Bildschirms einst eine teure Investition, gibt es heute schon für weniger als 100 Euro Einsteigergeräte mit einer Bilddiagonalen von knapp 55 Zentimetern. Nicht jedes vermeintliche Schnäppchen ist jedoch eine gute Wahl.

Abstriche bei der Ausstattung

Wer sich für eines der günstigen Geräte aus diesem Test entscheidet, darf bei der Ausstattung nicht viel erwarten. Extras wie Höhenverstellung, praktische USB-Hubs oder eine eingebaute Webcam gibt es bei keinem der Monitore. Die gute Nachricht ist: Jeder Monitor hat neben dem analogen VGA-Anschluss auch einen digitalen DVI-Signaleingang. Letzterer ist für ein "knackscharfes" Bild unerlässlich.

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Asus und LG haben in ihren Geräten zusätzlich einen HDMI-Eingang verbaut. Zweitgeräte finden damit digitalen Anschluss.
© Hersteller/Archiv

Wählt man ein VGA-Kabel für die Signalübertragung, wird das digitale Bildsignal zunächst in ein analoges Signal umgewandelt und dann, nach der Übertragung durch das Kabel, wieder in ein digitales Signal zurück gewandelt. Das ist nicht nur unnötig, es führt auch meist zu deutlich sichtbaren Einbußen bei der Bildschärfe.

Wer neben seinem PC ein zweites Gerät an seinen neuen Monitor anschließen möchte, ist auf den VGA-Port angewiesen - es sei denn, er entscheidet sich für den ASUS VE228H oder den LG Flatron E2441V. Diese beiden Monitore sind die einzigen im Test, die neben analogen VGA- und digitalen DVI-auch noch einen digitalen HDMI-Anschluss haben.

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Alle getesteten Billigmonitore - bis auf Asus und LG - verfügen lediglich über einen digitalen Anschluss: DVI.
© Hersteller/Archiv

Ein weiterer digitaler Port ist insbesondere dann von Vorteil, wenn man beispielsweise einen Zweitrechner, eine Spielekonsole oder einen stand-alone Blu-ray-Player zusätzlich am Monitor anschließen möchte.

Ratgeber: So nutzen Sie den Fernseher als PC-Monitor

Für Hollywood-Fans hat HDMI noch einen wichtigen Vorteil: Bei einer reinen Signalübertragung per HDMI, kann man sicher davon ausgehen, dass durch HDCP geschützte Inhalte, also beispielsweise alle Blu-ray-Filme, auch tatsächlich auf dem Monitor ausgegeben werden.

Zwar sollte es bei neueren Geräte auch bei der Signalübertragung per DVI-Port aufgrund des so genannten "DVI HDCP handshake" keine Probleme geben. In der Praxis hört und liest man aber nicht eben selten von massiven Problemen, was HDCP und DVI anbelangt.

Bildqualität

Alle Monitore im Test sind mit einem günstigen TN-Panel bestückt. Der "Twisted Nematic"-Technologie wird nachgesagt, gegenüber teureren IPS- oder VA-Panels kürzere Schaltzeiten zu liefern. Wer also auch Wert auf Spieletauglichkeit legt, liegt mit einem TN-Monitor schon mal nicht falsch. Im PC-Magazin-Testlabor messen wir realistische Schaltzeiten. Ein guter Wert sind 25 Millisekunden.

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Sub-Pixeln auf der Spur: Jeweils ein rotes, grünes und blaues Sub-Pixel bilden einen Bildpunkt (links). Rechts: Hier wurde die Folie, die über den LC-Elementen liegt, scharf gestellt. Sie sorgt u.a. dafür dass der Blickwinkel des Displays sich ein wenig vergrößert.
© Hersteller/Archiv

Das entspricht einer Bildwiederholrate von 40 Bildern pro Sekunde und garantiert eine völlig "schlierenfreie" und für das menschliche Auge ruckelfreie Darstellung. Wirklich kritisch wird es ab Schaltzeiten von 40 Millisekunden und mehr.

Dann stößt man an die BD-Spezifikationen von 25 Bildern/Sekunde im Interlaced-Verfahren bzw. 24 Bildern/Sekunde in progressiver Darstellung. Und ein Monitor, der in heutiger Zeit Probleme hat, Blu-ray-Inhalte darzustellen, gehört auf keinen Schreibtisch eines PC-Magazin-Lesers.

Blickwinkel-Exkurs

Alle Testkandidaten verfügen über die hohe native Auflösung von 1920x1080 Bildpunkten, eine Größe, die gemeinhin auch als "Full HD" bezeichnet wird. Verglichen mit 40-Zoll-LCD-TV-Geräten haben Monitore aber wenig Platz. Immerhin müssen die Hersteller über 6 Mio. Subpixel auf der Monitorfläche unterbringen - für jeden Bildpunkt nämlich ein rotes, ein grünes und ein blaues LC-Element.

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Zum Vergleich: Bei diesem Samsung LCD-TV-Gerät ist für die rund 2 Mio. Bildpunkte deutlich mehr Platz vorhanden. Das Problem der ungenügenden Blickwinkeldarstellung lösen viele TV-Hersteller mit Sub-Sub-Pixeln, die explizit zur Seite ausstrahlen (schräg schraffierte Pixel).
© Hersteller/Archiv

Bei LCD-TVs ist der Blickwinkel besonders wichtig, damit die ganze Familie vor dem Fernseher gemütlich Platz nehmen kann und alle das Bild gleich gut wahrnehmen können. Deshalb setzen die Hersteller hier so genannte Sub-Subpixel ein, die die Bildinhalte zusätzlich explizit zur Seite ausstrahlen. Diesen "Luxus" können sich die Monitorhersteller nicht leisten - aus Platzmangel.

Deshalb wird der Blickwinkel durch den Einsatz einer Folie erweitert. Diese Folie bewirkt eine größere Winkelverteilung, die allerdings nicht homogen verläuft. Deshalb kommt es zu dem seltsamen Phänomen, dass einige Monitore bei 60° eine bessere Winkeldarstellung aufweisen als bei 30°.

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