Vergleichstest

Sechs Mainboards für Intels Sandy Bridge Extreme im Test

11.4.2012 von Klaus Länger

Die Core-i7-Prozessoren aus der Sandy-Bridge-Extreme-Familie sind die derzeit schnellsten PC-Prozessoren. Und sie benötigen einen passenden Unterbau in Form eines Mainboards mit Intel-X79-Chipsatz. Wir testen sechs der neuen Luxus-Platinen mit Sockel 2011.

ca. 4:15 Min
Vergleich
  1. Sechs Mainboards für Intels Sandy Bridge Extreme im Test
  2. Mainboards für Sandy Bridge Extreme - Fazit
Mainboards für Intels Sandy Bridge Extreme
Mainboards für Intels Sandy Bridge Extreme
© Hersteller/Archiv

Bei den Sandy-Bridge-Extreme-CPUs hat Intel wieder einmal einen neuen Sockel eingeführt, diesmal mit 2011 Kontakten. Die zusätzlichen Pins sind für die PCIe-Lanes und die vier Speicherkanäle notwendig, einer mehr als bei den Vorgängern der 900er-Serie. Für eine maximale Leistung müssen X79-Mainboards daher mit vier oder acht identischen Speichermodulen bestückt werden.

Derzeit besteht die Sandy-Bridge-Extreme-Familie aus drei Mitgliedern: dem 920-Euro-Spitzenmodell Core i7-3960X mit sechs Cores und 3,3 GHz, dem kleineren Hexacore i7-3930K mit 3,2 GHz für etwa 550 Euro und der Quadcore-CPU i7-3820 mit 3,6 GHz Taktfrequenz, die als Einstiegsmodell 300 Euro kostet. Da der PCIe-Controller nun in die CPU gewandert ist und der Prozessor für Single-CPU-Systeme bestimmt ist, konnte Intel beim Sandy Bridge Extreme auf den QPI-Link des Vorgängers verzichten.

Der Intel-X79-Chipsatz besteht daher nur noch aus einem Chip. Er übernimmt die Aufgaben der früheren Southbridge und kommt mit deutlich weniger Energie aus, als das frühere Duo aus X58 und ICH10. Ein im Chipsatz integrierter USB-3.0-Controller fehlt auch beim X79 und von den sechs SATA-Ports unterstützen auch nur zwei Datentransfers mit 6 GBit/s.

Ratgeber: So können Sie Strom sparen

Die acht PCIe-2.0-Lanes sind primär für Zusatzchips wie Ethernet-Controller, USB-3.0-Bausteine oder SATA-Chips bestimmt. Der Prozessor selbst stellt nicht weniger als 40 Lanes bereit. Daher stehen zwei Grafikkarten im SLI- oder Crossfirebetrieb jeweils 16 PCI-Express-Lanes bereit, beim kleineren Sandy Bridge müssen sich zwei Karten 16 Lanes teilen. Zudem unterstützt der X79-Chipsatz bereits PCIe 3.0.

Bildergalerie

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Asrock X79 Extreme4

Pro

  • Ausstattung
  • XFast-LAN-Software
  • System-Browser im UEFI-BIOS

Contra

Mit einem Preis von 210 Euro ist das Extreme4 von Asrock eines der günstigeren X79-Mainboards. Die Ausstattung der Platine kann sich dennoch sehen lassen. Zwar verfügt es nur über vier Speichersockel, wartet dafür aber mit dem zusätzlichen SATA-3-Controller ASM1061 von ASMedia und einem Firewire-Chip auf.

Einer der vier SATA-Kanäle des ASMedia-Chips wird für einen eSATA-Port im ATX-Anschlussfeld genutzt, die anderen sind über Buchsen auf der Platine zugänglich. Auch ein Power- und ein Reset-Schalter sind dort aufgelötet. Im ATX-Anschlussfeld ist ein Clear-CMOS-Schalter vorhanden. Der USB-3.0-Controller auf dem X79 Extreme4 stammt ebenfalls von ASMedia. Asrock hat auf die Treiber-CD ein XFast-USB-Tool gepackt, das den Zugriff auf USB-Speichersticks beschleunigen soll.

Kaufberatung: Komplett-PCs

Die Installation kann man sich aber sparen, da das Tool bei jedem neu erkannten Stick verlangt, diesen erst einmal zu entfernen und wieder in die USB-Buchse zu stecken, um die Beschleunigungsfunktion zu aktivieren. Sinnvoll ist die XFast-LAN-Software, mit der man den Datentraffic, der über den GBit-LAN-Controller von Broadcom geht, priorisieren kann. So kann man bei Online-Spielen die Latenzzeit reduzieren.

Auf der Asrock-Platine fällt der Lüfter im Chipsatz-Kühlkörper auf. Er läuft aber erst an, wenn die Temperatur des X79-Chips 50 Grad übersteigt. In unserem Test war das nie der Fall. Als einzige Platine im Testfeld verfügt das Asrock X79 Extreme4 über zwei PCI-Slots.

Das grafische UEFI-BIOS bietet mit dem System-Browser ein praktisches Extra. Der Befehl lässt ein mit Klickspots versehenes Foto des Boards erscheinen, mit dem man einen schnellen Überblick über den Status der Systemkomponenten bekommen kann. So erfährt man auf einen Blick, ob die Laufwerke an den passenden SATA-Buchsen angeschlossen sind.

Asus Rampage IV Formula

Pro

  • Übertaktungsoptionen
  • Vier PCI-E-x16-Slots
  • ROG Connect

Contra

Asus geht in diesem Test mit dem Gaming-Mainboard Rampage IV Formula an den Start, das zur Republic-of-Gamers-Familie zählt. Trotz seines Preises von 300 Euro gehört es unter den Asus-X79-Boards zu den mittleren Modellen. So verfügt das Rampage IV Formula auch nur über vier Speichersockel, die allerdings für das Gros der Anwender leicht ausreichen sollten, wenn man sie mit 4-GByte-Modulen füllt.

Auf dem Asus-Board findet man ebenfalls ein ASMedia-Duo für zusätzliche SATA-Ports und für USB 3.0. Allerdings nutzt Asus zwei SATA-Kanäle für eSATA-Ports. Praktisch ist die Möglichkeit, Sockel-1366-Kühler einzusetzen.

Die Spannungsregelung ist aufwändiger als beim Asrock-Board, was einen stabileren Betrieb beim Übertakten erlaubt. Hier glänzt Asus weiterhin mit der CPU-Up-Funktion, die das automatische Übertakten zum Kinderspiel macht. Dafür liegt das Asus-Board in der Leistung bei Standard-Settings hinter den anderen Platinen im Testfeld.

Kaufberatung: All-in-One-PCs

Auf PCI-Slots hat Asus beim Rampage IV Formula verzichtet, dafür wartet die Platine mit vier PCI-E-x16-Slots auf. Als GBit-LAN-Controller setzt Asus einen Intel-Chip ein. Mit Game First wurde auch beim Asus-Board eine Priorisierungsfunktion implementiert, die für niedrigere Latenzeiten bei Online-Games sorgt.

Der 8-Kanal-Soundchip ist beim Asus-Board physikalisch von den restlichen Schaltkreisen auf der Platine getrennt, was für eine bessere Audioqualität sorgt. Zudem unterstützt es mit der Sound-Blaster-X-Fi-MB2-Software auch EAX Advanced HD 5.0 und THX TruStudio Pro.

Das UEFI-BIOS wird mit der Maus bedient, orientiert sich beim Layout aber eher an einem herkömmlichen BIOS-Screen. Bei der Software-Ausstattung fällt ROG Connect aus dem Rahmen. Das Programm ermöglicht die Kontrolle der Übertaktungssettings von einem Notebook via USB-Kabel.

Biostar TPower X79

Pro

  • Systemleistung

Contra

  • Stromverbrauch

Das TPower X79 von Biostar ist mit einem Straßenpreis von 220 Euro etwas kostspieliger als das X79 Extreme4 von Asrock, allerdings etwas schlechter ausgestattet. So fehlt dem TPower X79 der Firewire-Controller und der am Intel-Controller angebundene eSATA-Port unterstützt nur SATA2. Der zusätzliche ASMedia-Chip versorgt drei interne SATA3-Schnittstellen.

Das Biostar-Board kann ebenfalls mit Extras wie einer 7-Segment-Anzeige für die Boot-Überwachung sowie Taster für Start, Reset und CMOS-Clear auf der Platine aufwarten. Der grafische BIOS-Screen bietet nur die Grundfunktionen, ein Übertaktungsassistent oder ein Systeminfo-Screen fehlen. Die beiliegende Software wirkt lieblos, der Aufruf des Übertaktungs-Tools schickte das System sogar reproduzierbar in einen Bluescreen.

Test: SSD-Laufwerke

Dafür machte das Board bei der Systemleistung eine gute Figur, hier liegt es zusammen mit an der Spitze des Testfelds. Allerdings haben wir für das TPower X79 auch die höchste Leistungsaufnahme im Testfeld gemessen. Praktisch sind die beiden achtpoligen Buchsen für die zusätzliche Spannungsversorgung der CPU. Wenn das Board nicht extrem übertaktet werden soll, dann genügt eine der Buchsen und man kann die wählen, die eine bessere Kabelführung erlaubt.

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