Bildbearbeitung
RAW-Konverter im Test: Gibt es Alternativen zu Adobe Lightroom?
Adobe hat mit Lightroom den Standard für RAW-Konvertierung gesetzt. Wo steht die Konkurrenz – möglichst ohne Adobes Abo-Modell? Ein Vergleichstest.
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Viele Programme zur Bildkorrektur buhlen um Nutzer – selbst mit dem Handy sind komplexe Anpassungen möglich. Wer ernsthaft Fotos bearbeiten möchte, landet dennoch immer wieder am Rechner oder einem Tablet. Allein der große Bildschirm vereinfacht die Arbeit – am Rechner beschleunigen außerdem Schnellzugriffe mit Tastenkombinationen und die angeschlossene Maus die Bearbeitung. Da können Touchscreen-Programme – egal, wie innovativ – einfach nicht mithalten.
Während früher selbst für Standardkorrekturen komplexe Bildbearbeitungsprogramme nötig waren und Anwender den Umgang mit Ebenen- und Maskenwerkzeugen lernen mussten, stehen heute spezialisierte – und viel schnellere – Lösungen parat. Die Gattung „Workflow“-Programme entstand zunächst aus RAW-Wandlern, die nach und nach erweitert wurden. Und im Kern sind die Workflow-Programme auch immer noch genau das: RAW- Wandler.
Sie kommen heute jedoch als perfektionierte Korrekturlösungen daher, die den Griff zu Photoshop & Co. meist überflüssig machen. Zum Durchbruch verholfen hat ihnen der verlustfreie Arbeitsablauf – also dass die Originaldatei nicht angetastet wird. Zum anderen entfällt bei den erfolgreichen Programmen das Öffnen und Speichern jedes einzelnen Bilds. Und die Integration einer Bilddatenbank macht Anwendern das Leben im Fotochaos leichter.
Bekanntester Vertreter ist Adobe Lightroom, dessen starke Bilddatenbank wegweisend für diese Programmgattung ist. Mit wenigen Klicks oder Voreinstellungen lassen sich damit ganze Bildserien im Nu korrigieren – toll. Inzwischen gehen viele Programme deutlich über einfaches Anpassen hinaus. Dank lokaler Anpassungen sind sogar komplexe Retuschen möglich, wenngleich dabei der Umgang mit Maskierungspinseln oder Ebenen beherrscht sein will.
Auch die Montage von HDR-, Panorama- oder Gruppenfotos aus Serien gelingt mit einigen der getesteten Programme. Größere Retuschen oder gar Kompositionen aus verschiedenen Bildern bleiben aber Photoshop & Co. vorbehalten. Dafür bringen die flinken Fotokorrektoren häufig eine Bildverwaltung mit, die sich dank Datenbank schnell durchsuchen lässt.
Weiterer Vorteil: Öffnen und Speichern entfällt meistens, da Änderungen nur in der Datenbank oder in Sidecard-Dateien („XMP”) gespeichert werden. Nachteil: Der Dateimanager des Betriebssystems zeigt die Änderungen erst nach dem Export der bearbeiteten Fotos an. Man ist also an den Arbeitsablauf des Programms gebunden. Vorteil: Das Original bleibt unangetastet, da die Änderungen nur in der Datenbank liegen. So lassen sich Anpassungen auch Jahre später noch rückgängig machen.
Lesetipp: RAW-Bilder in Windows 10 öffnen - so geht's
Manche Programme sind inzwischen auch mobil verfügbar. Lightroom CC ist kostenlos und bietet auch eine Kamerafunktion und Entwicklungswerkzeuge. Wer das Adobe-Abo bucht, kann Fotos damit auch auf dem PC synchronisieren – der notwendige Cloud-Speicherplatz ist im Abo enthalten. Bei der Kamera-Unterstützung zeigen die Probanden kaum Schwächen. Besitzer neuer Kameramodelle müssen jedoch hie und da etwas warten, bis das Programm ihrer Wahl das RAW-Format unterstützt. Immer vorne dabei sind Lightroom, das sogar mit den meisten Handy-RAWs umgehen kann, und das Open-Source-Programm RAW-Therapee. So gut wie keine Unterstützung für Handy-Rohdaten gewähren DxO PhotoLabs und Corel AfterShot.