Panasonic HDC-TM 900 EG
- Vergleichstest: Camcorder mit 2D und 3D
- Aiptek i2
- JVC GS-TD1
- Panasonic HDC-TM 900 EG
- Sony HDR-TD10
- Standpunkt

© Video Homevision
Zurück in die Zukunft
Pro
- praktische 3D-Lösung
- exzellente 2D-Kamera
Contra
- kein 3D Display
- manuelle Funktionen werden bei 3D abgeschaltet
Panasonic hatte schon im letzten Jahr die Idee, Allerwelts-3D anzubieten. Im aktuellen Gerätepark sind alle Camcorder der 9er-Serie raumtauglich. Möglich macht das ein etwas umständlich aufzuschraubender Vorsatz namens VW-CLT1, der sich aber, wenn er einmal sitzt, kaum mehr verstellt. Er enthält zwei parallele Linsenpaare, die das Motiv direkt nebeneinander auf den 1/4-Zoll-Sensor zentrieren - sie schaffen sozusagen ein Instant-Side-by-Side-Bild.
Zeitreise dank Zeitraffer
Damit das klappt, muss zum einen der Vorsatz kalibriert und zum anderen der Zoom abgeschaltet werden - und der Bildstabilisator und alle sonst üppig vorhandenen Filmfunktionen wie der Zeitraffer-Effekt. Damit bleibt eine nicht gerade weitwinklige Fixfokus-Kamera übrig: neben dem zusammengestauchten Format eine gewaltige Einschränkung gegenüber den Modellen von JVC und Sony.
Auch das Bild, das durch die beiden kaum einen Zentimeter voneinander entfernt sitzenden Linsen geschleust wird, verliert Lichtstärke; das Bildgrieseln ist bei abnehmendem Licht deutlich zu sehen. Außerdem erscheint ein Rahmen um das damit nicht mehr ganz vollformatige Bild. Das muss der Prozesor erzeugen, um die nur mono bestrahlten Randbereiche des Bildes abzudecken.
Durch die kleine Stereobasis sinkt auch die 3D-Wirkung auf größere Distanz, bei Nähe dagegen ist die Wirkung gut. Allerdings gibt Panasonic eine Mindestentfernung von zwei Metern an. Im Test ließ sich diese aber deutlich unterschreiten.

© Video Homevision
Video-HomeVision hat den TM900 getestet, der wie das JVC- und das Sony-Modell einen internen Speicher und SDXC-Karten besitzt, allerdings nur mit 32 GByte. Keiner dieser Camcorder verfügt über einen 3D-Bildschirm, der aber entbehrlich ist, da die Raumwirkung mangels der Möglichkeit, die Konvergenz einzustellen, ohnehin nicht kontrollierbar ist.
Im 2D-Filmmodus kann der TM900 punkten. Da hat er mit die besten Einstellmöglichkeiten für diverse manuelle Funktionen an Bord, wie etwa den sauber positionierbaren Frontring für Fokus oder Belichtung. Auf das neu gestaltete Touch-Menü lässt sich ebenfalls schnell und übersichtlich zugreifen, sofern man schlanke Finger hat.
So trüb das Bild mit Vorsatzlinse bei schlechten Lichtbedingungen auch ist, ohne Vorsatzlinse ist der SD900 der Farb- und Lichtstar, allerdings mit gegenüber den anderen Testteilnehmern etwas unsichererem Weißabgleich, dafür einer Schärfe, die auch feine Details nicht links liegen ließ. Nur bei Schwenks im Schwachlicht gefiel uns der Konkurrent von Sony doch noch besser: nicht hinsichtlich der Rauschfreiheit, sondern wegen der exakten Kantendarstellung.
Verloren in der Tonbox
Der Klang des Panasonic ist etwas blechern. Gerade bei Musikaufnahmen mit leisen Passagen werden die Maschinengeräusche des Camcorders hörbar mit aufgezeichnet. Zum Glück gibt es Mikrofonanschluss, Kopfhörerbuchse und einen Universal-Zubehörschuh für das externe Mikrofon. Die 3D-Szenen ließen sich gut überspielen und mit MAGIX-Programmen schneiden oder über den Stereoscopic Player betrachten.
Den Vorsatz kann man übrigens auch nachträglich extra erwerben.