Nikon D5 vs. Huawei Mate 9: Smartphone-Kamera überraschend gut
ColorFoto-Autor Maximilian Weinzierl war auf Kuba unterwegs. Seine Fotoausrüstung: die Nikon D5 und das Smartphone Huawei Mate 9. Ein Vergleich.

© Maximilian Weinzierl
In Kuba fotografieren wir mit der Nikon D5 und der Kamera des Huawei Mate 9.
Kuba ist ein einzigartiges Land, für Fotografen erst recht. Da ist für jedes fotografische Thema etwas geboten: Architektur, Landschaft, People,Street, Makro. Freilich wird der engagierte Fotograf bei diesem Motivreichtum nicht ohne „richtige“ Kamera losziehen.
Die Fotoausrüstung besteht aus einer Nikon D5 und dem Huawei Mate 9 Smartphone. Die Nikon D5 mit Weitwinkel-,Normal-, Telezoom und Makro-Objektiv (Brennweiten insgesamt von14 bis 400 mm) war die perfekte Ausrüstung.
Lesetipp: Nikon D5 im Test
- Diesen Artikel finden Sie in ausführlicher Form und mit vielen weiteren Fotos in der ColorFoto-Ausgabe 3/2017.
Pro
- viele Wechselobjektive für unterschiedliche Bildwinkel und Perspektiven
- variable Blende, um die Schärfentiefe zu steuern
- sehr geringe Auslöseverzögerung
- Serienaufnahmen mit 12 bzw. 14 B/s
- hohe Bildqualität bei wenig Licht, bessere Dynamik, bessere Zeichnung in den Schattenbereichen
- großer heller Sucher erleichtert die Bildgestaltung gerade bei hellem Umgebungslicht
- alle wichtigen Einstellungen im Direktzugriff
- spürbare Einstellräder
- Einsatz externer Blitzgeräte
Contra
- groß und schwer
- auffällig, das Fotografieren wirkt schnell gewerbsmäßig
- schnelle Bildweitergabe ist eingeschränkt
- teuer
Fazit
Die Nikon D5 ist die perfekte Foto-Ausrüstung - nur leider teuer, groß und schwer.
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Das Huawei Mate 9 war ideal, wenn es schnell gehen musste oder wir die SLR nicht aus dem Rucksack kramen wollten. Leider geht mit dem Smartphone nur Weitwinkel und „Alles scharf von vorne bis hinten“, die Bildqualität aber – zumindest unter optimalen Lichtbedingungen – ist überraschend gut.

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Beim Mate 9 arbeitet Huawei mit Leica zusammen und kombiniert eine 12-Megapixel- mit einer 20-Megapixel-Kamera. Dabei erzeugt die 12-Megapixel-Kamera ein Farbbild und die zweite eines in Schwarzweiß. Aus der kamerainternen Verrechnung resultiert eine erstaunliche Bildqualität, wenn man das RAW-Format wählt. Die maximale Auflösung beträgt dann jedoch 12 Megapixel. Als Objektiv dient das Leica Summarit H 2,2/27 mm Asph.

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Das Mate 9 bietet ein 5,9-Zoll-Display, einen internen 64-GByte-Speicher und ein Schnelllade-Netzteil. Der 4.000 mAh starke Akku hielt den ganzen Tag. Allerdings wird das Handy bei längerer Nutzung als Kamera merklich warm. Es besteht Zugriff auf: Messmethode, Verschlusszeit, ISO-Empfindlichkeit, Belichtungskorrektur, AF-Modus und Weißabgleich.
Lesetipp: Huawei Mate 9 im Test (connect.de)
Das Huawei ist schnell schussbereit, unauffällig, leicht, immer dabei. Die Aufnahmen sind allseits scharf und bei optimalen Bedingungen von hoher Qualität. Im Vergleich zur Nikon muss man aber auf Dinge wie Wechselobjektive mit langer Brennweite und das Spiel mit Schärfe und Unschärfe verzichten. Zudem bietet die Nikon einfach mehr Reserven bei wenig Licht, in Schatten und bei hoher Dynamik.
Pro
- leicht
- immer dabei
- kaum unscharfe Bilder wegen hoher Schärfentiefe
- ideal für unauffälliges Fotografieren
- schnelle und unkomplizierte Bildweitergabe
Contra
- fester großer Bildwinkel
- Porträts im Nahbereich unschön verzerrt
- Festblende 2,2, festgelegter Schärfentiefebereich
- hohe Schärfentiefe
- deutliche Auslöseverzögerung