Externe Festplatten im Test
Kaufberatung zu Festplatten, USB-Sticks & USB-SSDs
Externe Laufwerke, das sind nicht nur USB-Festplatten, sondern auch USB-Sticks und seit Neuestem sogar USB-SSDs. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie beim Kauf achten sollen und stellen die schnellsten USB-Laufwerke vor.

Was leisten die unterschiedlichen Typen von USB-Laufwerken und welche Vor- und Nachteile werfen sie jeweils in die Waagschale? Unsere ausführliche Kaufberatung und der Vergleich lieferen alle Antworten. Den Anfang machen USB-Sticks und USB-Festplatten, die beiden am weitesten verbreiteten Laufwerkstypen. Mit dabei sind außerdem USB-SSDs, die durch ihre Mischung aus SSD-Tempo und Mobilität eine interessante Alternative zu Speicherstift und externer Festplatte darstellen. Stellvertretend für jede der drei Produktkategorien zeigen wir Ihnen besonders empfehlenswerte Produkte.
Datentransfer mit "SuperSpeed"
Bei USB-Peripheriegeräten wie Mäusen oder Tastaturen spielt das Schnittstellentempo nur eine untergeordnete Rolle, da ihnen bereits die Bandbreite der allerersten USB-Version 1.0 genügt. Ganz anders sieht es bei USB-Datenträgern aus, denn hier kann die Transferrate gar nicht hoch genug sein. Aktuelle USB-Laufwerke setzen durchgängig auf die USB-3.0-Schnittstelle und sind damit für hohe Übertragungsgeschwindigkeiten gerüstet. USB 3.0 oder "SuperSpeed"-USB bringt es auf eine Bruttodatenrate von 5 Gbit/s - etwa zehnmal mehr als bei USB 2.0. Noch mehr Geschwindigkeit als USB 3.0 preisverspricht das kommende USB 3.1, siehe Kasten auf dieser Seite unten rechts.
In der Praxis sind die meisten USB-3.0-Laufwerke zügig unterwegs, doch keines von ihnen erreicht das "SuperSpeed"-Maximum. Das liegt zum einen an den Massenspeichern selbst, allen voran den Festplatten, denn auch die schnellsten unter ihnen können die Bandbreite der USB-Schnittstelle konstruktionsbedingt nicht ausreizen.
Das gilt auch für die USB-SSDs, die mit USB 3.0 nicht die Leistung erreichen, die am SATA-Port möglich wäre. Ebenfalls die Performance beeinflussen die in den USB-Geräten eingesetzten Controllerchips, die für die Umwandlung der Datenströme verantwortlich sind. Da jeder Hersteller bei der elektronischen Konfiguration sein eigenes Süppchen kocht, heißt "USB-3.0-Speed" nicht automatisch, dass das Laufwerk Daten auch wirklich im Eiltempo überträgt. Mit unseren Empfehlungen sind Sie jedoch auf der sicheren Seite. Alle in der Tabelle ab Seite 48 vorgestellten USB-Laufwerke gehören zu den besten ihrer Zunft.

USB 3.0 ist abwärtskompatibel zu USB 2.0. USB-3.0-Laufwerke funktionieren an USB-2.0-Ports und mit USB-2.0-Kabeln, laufen dann allerdings nur mit dem langsameren USB-2.0-Tempo. Umgekehrt können Sie USB-2.0-Laufwerke auch an USB-3.0-Ports anschließen, sie dadurch aber nicht auf USB-3.0-Tempo beschleunigen. Das klappt nur, wenn Sie eine USB-3.0-Schnittstelle für Ihren Rechner nachrüsten, was über eine PCI-Express-Steckkarte am einfachsten geht. Entsprechende Produkte wie die Asus PCIE USB3 kosten nur rund 15 Euro.
USB-Sticks: Der tranportable Speicher für die Jackentasche
Wegen ihres geringen Gewichts und ihren Miniatur-Abmessungen sind USB-Sticks die erste Wahl, wenn es darum geht, Daten unkompliziert von einem Rechner zum anderen zu übertragen. Die nur wenige Gramm leichten Flashspeicher passen in die Jackentasche, lassen sich im Geldbeutel verstauen oder an den Schlüsselbund hängen.
Um die kleinen Speicherstifte einzusetzen, benötigen Sie weder ein Kabel oder gar ein Netzteil, denn der USB-Stecker ist fester Bestandteil des USB-Sticks. Damit lässt sich der deSpeicherstift ebenso leicht wie eine USB-Festplatte oder eine USB-SSD an einem Windows-Rechner in Betrieb nehmen. Sollten dazu Treiber erforderlich sein, installiert sie Windows normalerweise automatisch.
Ein schneller USB-3.0-Stick liest Daten flotter als eine USB-Festplatte. Beste Beispiele dafür sind der Kingston DataTraveler HyperX 3.0 und der SanDisk Cruzer Extreme. Beide USB-Sticks durchbrechen beim sequenziellen Lesen mit Leichtigkeit die 200-MB/s-Schallmauer. Im Gegensatz zu vielen anderen USB-Sticks überzeugen beide Speicherstifte auch durch eine sehr hohe sequenzielle Schreibleistung. Darf der USB-Stick etwas mehr kosten, empfiehlt sich außerdem der Super Talent Express RC4: Die 128-GB-Version schlägt zwar mit beachtlichen 175 Euro zu Buche, doch dafür bekommen Sie einen der derzeit schnellsten USB-Sticks, der sogar die vorgestellten USB-SSDs schlägt.
Gegen einen USB-Stick spricht seine geringe Kapazität. Derzeit angebotene Produkte kommen auf maximal 1 TByte Speicherplatz, doch dann lohnt sich der Kauf kaum - für einen solchen 1-TByte-Stick sind rund 700 Euro fällig. Umgekehrt können Sie aber so manches Schnäppchen machen: 16 GByte große USB-3.0-Sticks gibt es schon für weniger als 10 Euro. Besonders schnelle Exemplare sind etwas teurer, verglichen mit USB-Festplatten und USB-SSDs aber immer noch sehr preiswert. So bekommen Sie die 16-GByte-Version des SanDisk Cruzer Extreme schon für rund 18 Euro.

USB-Festplatten: Speicher satt
Sie benötigen ein USB-Laufwerk mit besonders viel Speicherplatz oder wollen viele Daten ohne viel Aufheben von einem Ort zum anderen transportieren? Dann führt kein Weg an einer USB-Festplatte vorbei. Externe 2,5-Zoll-Festplatten wie die Toshiba Stor.E Plus bieten bis zu 2 TByte Speicherplatz, während ihre 3,5-Zoll-Kollegen sogar schon 5 TByte Kapazität erreichen.
Dagegen kommen USB-Sticks nur auf 1 TByte und USB-SSDs haben typischerweise schon bei 500 GB das Ende der Speicher-Fahnenstange erreicht. Außerdem lohnt sich der Kauf von USB-SSD und USB-Stick dieser Kapazitäten angesichts gesalzener Preise nicht. Beide Laufwerkstypen haben beim Verhältnis von Preis pro GB klar das Nachsehen gegenüber den USB-Festplatten. Bei den 2,5-Zoll-Festplatten müssen Sie derzeit nur etwa fünf bis sechs Cent pro GB investieren, bei 3,5-Zoll-Laufwerken sogar noch weniger. So kostet das Gigabyte bei der 4 TByte großen, rund 140 Euro teuren Western Digital My Book nur knapp drei Cent.
Ihr größtes Plus, viel Speicherplatz für wenig Geld, kombinieren die USB-Festplatten mit guter Performance, die im günstigsten Fall der einer internen SATA-Festplatte entspricht. Wegen ihrer größeren Magnetscheiben kommen 3,5-Zoll-Laufwerke auf höhere Datenübertragungsraten als 2,5-Zoll-Modelle, benötigen zur Stromversorgung jedoch ein separates Netzteil, was den Transport umständlicher macht.
Empfehlenswerte USB-Festplatten im 3,5-Zoll-Gewand wie das LaCie Porsche Design Desktop Drive P'9233 und das Transcend StoreJet 35T3 erreichen mittlere sequenzielle Transferraten von rund 150 MB/s. Schnelle 2,5-Zoll-Festplatten kommen im Durchschnitt immer noch auf gute 90 MByte/s beim sequenziellen Lesen und Schreiben, zum Beispiel die HGST Touro Mobile Pro und das Toshiba Stor.E Plus. Damit empfehlen sich auch die kleinen Laufwerke nicht nur als simple Datenspeicher, sondern zum Beispiel auch als externe Bootmedien.
USB-Festplatten müssen bei Leseoperationen die leistungsstärksten USB-Sticks an sich vorbeiziehen lassen, sind ihnen bei der Schreibleistung aber meistens ebenbürtig.
Mit der Leistung der USB-SSDs können nur die schnellsten USB-Festplatten konkurrieren. Das spricht eindeutig gegen die USB-SSDs beziehungsweise gegen die in ihnen eingesetzten Controllerchips, denn an der SATA-Schnittstelle angeschlossen lassen SSDs Festplatten keine Chance.
Da USB-Festplatten mit beweglichen Bauteilen arbeiten, verkraften sie unsanfte Behandlungen deutlich schlechter als die auf Flashbausteinen basierenden USB-Sticks und USB-SSDs. Während die Flash-Medien einen Sturz vom Tisch schadlos überstehen, müssen USB-Festplatten danach erfahrungsgemäß den Gang zum Reparaturservice antreten.
Wie es trotzdem besser geht, zeigen die sogenannten Ruggedized-Festplatten. Durch ihre Spezialgehäuse sind solche USB-Festplatten zum Beispiel mit Stoßdämpfern ausgestattet, ausgesprochen robust und teilweise sogar wasserdicht. Ruggedized-Festplatten wie das Adata DashDrive Durable HD650 nehmen dann auch bei einem Sturz vom Tisch keinen Schaden und schützen gespeicherte Daten buchstäblich bei Wind und Wetter.
USB-SSDs: Wenn das Tempo zählt
USB-SSDs sind die Exoten unter den USB-3.0-Laufwerken: Man nehme eine SSD, integriere sie in ein externes Gehäuse mit USB-3.0-Anschluss und fertig ist ein schneller USB-Datenträger. USB-SSDs verbinden die Robustheit einer Ruggedized-Festplatte mit einer leichten Bauweise. Produkte wie die Verbatim Vx450 External SSD wiegen gerade einmal 42 Gramm und sind damit kaum schwerer als ein USB-Stick.
Ein eindeutiges Manko soll an dieser Stelle nicht verschwiegen werden: An der USB-Schnittstelle erreichen die SSDs nicht die Leistung, die sie normalerweise am SATA-Port eines Rechners entfalten können. Dort leisten gute SSDs derzeit Schreib- und Lesegeschwindigkeiten jenseits der 500 MByte/s. Von solchen hohen Transferraten können die aktuellen USB-SSDs nur träumen: So soll beispielsweise die Verbatim Vx450 External SSD laut Hersteller auf sequenzielle Übertragungsgeschwindigkeiten von lediglich 150 MByte/s beim Lesen und 90 MByte/s beim Schreiben kommen - genauso schnell sind allerdings auch geschwinde USB-Sticks und USB-Festplatten.
Etwas mehr Performance bietet die Transcend ESD200 Portable SSD mit Lese-/Schreib-Spitzenwerten von 260 MByte/s und 240 MByte/s, doch verglichen mit internen SSDs ist das immer noch wenig. Insgesamt liefern die USB-SSDs daher zu wenig Leistungs-Argumente, um sich deutlich von der Konkurrenz absetzen zu können. Immerhin können sich die Laufwerke preislich sehen lassen. Für die ESD200 Portable SSD müssen Sie in der 128-GByte-Ausgabe nur etwa 100 Euro bezahlen.
Mehr zu USB 3.0
USB 3.1 erhöht das ohnehin schon hohe Tempo von USB 3.0 deutlich. Während USB 3.0 eine Bruttodatenrate von 5 Gbit/s erreicht, steigert sich mit USB 3.1 die Schnittstellen-Bandbreite auf 10 Gbit/s. Gleichzeitig reduziert sich auch der Protokoll-Overhead von 20 Prozent auf nur noch drei Prozent. Möglich macht das die neue Kodierung, bei der ein 132 Bit großes Datenpaket aus 128 Bit Nutzdaten besteht. Erste Geräte mit USB-3.1-Unterstützung werden für Ende 2014 erwartet.
Eine weitere Neuerung: Mit USB 3.1 hält ein neuer Steckertyp Einzug, nämlich der Typ C. USB-Stecker gab es bisher in zwei Ausführungen. Einmal den schmalen Typ A, über den alle USB-Laufwerke mit einem Rechner oder einem Notebook verbunden werden; zum anderen der breitere Typ B, der direkt an ein Endgerät wie einen Drucker, einen Scanner oder ein 3,5 Zoll großes USB-Laufwerk gesteckt wird. Bei Smartphones, Tablets und Digitalkameras kommt aus Platzgründen eine schmalere Version dieses Steckers zum Einsatz, der Mini-B-Stecker. Besonders praktisch: Kabel mit dem neuen Steckertyp C können in jeder Drehrichtung eingesteckt werden - ein "verkehrt herum" gibt es damit nicht mehr. Der Steckertyp C unterstützt auch das Aufladen von Endgeräten mit hohen Stromstärken und kann laut Spezifikation bis zu 100 Watt vertragen. Wie schon beim Übergang von USB 2.0 zu USB 3.0 sollen die Steckertypen A und B auch zwischen USB 3.0 und USB 3.1 vollständig abwärtskompatibel sein.