Kleine Drohnenkunde

Drohnen Marktübersicht 2017: Von DJI bis Yuneec

5.12.2017 von Jan Fleischmann

In unserer kleinen Drohnenkunde geben wir einen Überblick über aktuelle Drohnen-Modelle von DJI, Parrot, Yuneec und Co.

ca. 4:10 Min
Vergleich
VG Wort Pixel
Shutterstock Drohne
Multikopter - oder Drohnen - ermöglichen Foto- und Videoaufnahmen aus der Vogelperspektive.
© Shutterstock - Little Perfect Stock

Wie Insekten erheben sich Drohnen surrend in die Lüfte und liefern so packende Luftaufnahmen. Sie lassen sich sowohl für wissenschaftliche Zwecke, für professionelle Filmaufnahmen wie zum Freizeitspaß einsetzen. Drohnenrennen haben sich beispielsweise zur beliebten Disziplin entwickelt. Mit ihren beeindruckenden Luftaufnahmen sind Drohnen ein Thema für die video. Auf dieser Seite geben wir einen Überblick über aktuelle Modelle.

Kleine Drohnenkunde

Wenn von Drohnen die Rede ist, sind meist Multikopter gemeint. Diese sind mit mehreren Rotoren ausgestattet, die auf einer Ebene liegen. Sie können daher senkrecht starten und landen. Moderne Drohnen verharren auch dank GPS-System an einer Stelle, wenn der Pilot untätig bleibt. 

Das erleichtert die Steuerung. Quadrokopter nutzen vier Rotoren in einer Ebene, Hexakopter sechs. Sechs Rotoren erhöhen die Flugsicherheit. Denn auch bei Ausfall eines Motors ist noch ein stabiler Flug möglich. Doch welche Modelle sind im Einstiegsbereich derzeit aktuell?

DJI Spark

Das chinesische Unternehmen DJI ist nach eigenen Angaben Weltmarktführer für Multikopter und Luftbildfotografie. Das Unternehmen bietet sowohl Drohnen für die Freizeit als auch für den professionellen Bereich. Das jüngste Produkt, die DJI Spark (Test)​, erschien im Mai dieses Jahres. Das äußerst kompakte Modell ist vollgestopft mit Elektronik. Es beherrscht eine Reihe automatischer Flugmanöver. Aufsehen erregte etwa die Gestensteuerung, mit der sich die Drohne mit der bloßen Hand navigieren lässt.

DJI Spark meadow Green Drohne
professiDer äußere Schein der kompakten DJI Spark kann trügen: Die Drohne ist mit jeder Menge cleverer Elektronik vollgestopft.
© DJI

DJI Mavic Pro

Bereits Ende 2016 brachte DJI mit der Mavic Pro eine Drohne im Einstiegsbereich. Sie war eine Antwort auf die Drohne Karma des US-Actioncam-Spezialisten GoPro. Im Vergleich zur Spark mutet die etwas größere Mavic Pro deutlich professioneller an. Mit ihren zusammenklappbaren Rotorarmen lässt sie sich dennoch leicht transportieren. Auf der diesjährigen IFA stellte DJI die Mavic Pro Platinum vor, deren Rotoren leiser arbeiten.

DJI Phantom 4

Die Phantom 4 startete ursprünglich als Einstiegsdrohne und Nachfolger der Phantom 3. DJI brachte die Phantom 4 im Frühjahr 2016, nachdem Yuneec auf der CES 2016 die Drohne Typhoon H mit der vom Chiphersteller Intel entwickelten Real-Sense-Technologie präsentiert hatte. 

Diese ermöglicht es, Hindernisse zu erkennen und automatisch auszuweichen. Für die Phantom 4 entwickelte DJI ein ähnliches System namens Obstacle Avoidance (Hindernisvermeidung). Dieses erkennt Hindernisse mittels optischer Sensoren, die nach vorne und unten gerichtet sind. Die verbesserte Version Phantom 4 Pro, die mit einer 20-Megapixel-Kamera ausgestattet ist, lotet die Umgebung gar in fünf Richtungen aus.

Zu einem rückwärtigen optischen System gesellen sich seitliche Infrarotsensoren. Der Profibereich beginnt bei DJI mit den Inspire-Modellen, die sich mit verschiedenen Gimbals, also Schwebestativen, ausstatten lassen. Die Gimbals sorgen für wackelfreie Kamerabewegungen, also ruhige Fahrten, zum Beispiel aus der Luft.

Phantom 4 Pro Drohne
Die DJI Phantom 4 Pro Obsidian kommt mit grauer Lackierung. Das technische Innenleben der Phantom 4 Pro bleibt gleich.
© DJI

GoPro Karma

Nachdem der kalifornische Hersteller GoPro große Erfolge mit seinen Hero-Action-Kameras feierte, musste ein neues Produkt her. Zu den Extremsportarten, bei denen GoPro-Kameras gerne eingesetzt werden, passt eine Drohne nahezu perfekt. Schließlich ermöglichen die Überflieger außergewöhnliche Perspektiven. 

Folgerichtig brachte GoPro Ende 2016 die Drohne GoPro Karma (Test) auf den Markt, musste sie aber zunächst wegen technischer Schwierigkeiten zurückrufen. Anfang dieses Jahres legte GoPro nach. Die Karma fügt sich nahtlos in die Produktpalette des US-Herstellers: Im Komplettset mit Rucksackkoffer kommt eine aktuelle Actionkamera Hero 5 Black samt Drohne und Handgriff. 

Das Gimbal, das zur Halterung der Actioncam an der Drohne dient, lässt sich abnehmen und zusammen mit dem Handgriff Karma Grip als Handgimbal verwenden. Soweit, so durchdacht. Manche Techniken fehlen jedoch, etwa eine Hinderniserkennung oder eine Objektverfolgung. Dafür lässt sich die Drohne einfach in Betrieb nehmen und steuern.

Karma Drohne GoPro
GoPro stellt seine Drohne Karma erstmals Ende 2016 vor. Als Kamera dienen Action-Cams des Typs Hero 4 Black oder Hero 5 Black.
© GoPro

Parrot Disco

Der französische Hersteller Parrot gewann reichlich Aufmerksamkeit, als er auf der CES 2010 mit der AR Drohne einen der ersten Freizeit-Quadrokopter überhaupt vorstelle. Die jüngste Drohne von Parrot, die Disco, überrascht mit ihrer Bauweise als Einflügler, der von einem nach hinten gerichteten Rotor angetrieben wird. 

Die Disco kann daher weder senkrecht starten und landen, noch an einer Position in der Luft schweben. Sie wird aus der Hand gestartet und und steigt dann zunächst auf etwa 30 Meter Höhe. Dort kreist sie so lange, bis der Pilot die Steuerung per Skycontroller übernimmt. 

Vorteil der Bauweise: Die Disco eignet sich mit einer Spitzengeschwindigkeit von 80 km/h für Drohnenrennen. Ein Headset, die Cockpitglasses, sowie ein beliebiges Smartphone samt Freeflight Pro App ermöglichen dem Piloten einen Blick aus dem Cockpit (sog. First Person View, FPV).

Parrot Drohne Disco
Flott genug für Drohnenrennen: Als Einflügler erreicht die Drohne Parrot Disco mit 80 km/h eine satte Geschwindigkeit
© Parrot

Yuneec Typhoon H

Mit Yuneec mischt ein weiterer chinesischer Hersteller auf dem Drohnenmarkt mit. Nachdem Intel 2015 bei Yuneec eingestiegen war, stellte das Unternehmen Anfang 2016 die Typhoon H mit der bereits erwähnten Real-Sense-Technologie vor. 

Der Hexakopter Typhoon H liefert mit der Kamera CGO3+ 4K-Videoaufnahmen. Die Standbeine lassen sich nach dem Start hochklappen, wodurch die Kamera einen freien 360°-Rundumblick hat. In der Pro-Version ist unter anderem der Wizard enthalten, eine zusätzliche intuitive Fernsteuerung.

Yuneec Breeze 4K

Mit der Breeze 4K brachte Yuneec Ende 2016 eine Einstiegs- und Selfiedrohne. Deren Kamera liefert 4K- Videos, allerdings mangels Gimbal nicht ganz wackelfrei.

Hexakopter H520 Drohne
Das neueste Yuneec-Modell Hexakopter H520 eignet sich für professionelle Anwendungen und war auf der IFA 2017 zu sehen.
© Yuneec

Yuneec H520

Die H520 ist das neueste Modell von Yuneec. Der Hexakopter lässt sich mit verschiedenen Kameras bestücken: Zunächst ist die hochauflösende 1-Zoll-Kamera E90 für Gebäudevermessungen oder Filmaufnahmen verfügbar. Danach werden die 4K-Kamera E50 für Videoaufnahmen und die Infrarot- und Wärmebildkamera CGOET auf den Markt kommen. 

Die Steuerung gelingt mit dem Android-basierten ST16S-Controller, der ein 720p-Livebild auf seinem 7-Zoll-(17,8 cm)-Bildschirm zeigt. Yuneec bietet Entwicklern die Möglichkeit, eigene Software für die H520 zu schreiben. Zugleich betont Yuneec die Datensicherheit: Telemetriedaten würden nicht gesammelt.

Fazit 

Drohnen ermöglichen spannende Luftaufnahmen für Privatleute wie für professionelle Filmer. Außerdem machen Drohnenflüge richtig Spaß. Eine Anschaffung lohnt sich vor allem für ambitionierte Videofilmer.

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