Android Music Player
Die besten Gratis-Musik-Apps für Smartphone und Tablet
Wir haben kostenlose Android Music Player im Vergleichs-Test: Lesen Sie, mit welcher App Sie Musik am besten auf Tablet und Smartphone wiedergeben.

Suchen Sie die beste Music Player App für Android? Wir haben verschiedene, kostenlose Apps im Vergleichs-Test. Musik gehört zum Kernbereich jedes Smartphones. Weitaus besserer Klang und zahlreiche Konfigurationsmöglichkeiten sowie Archivierungsoptionen durch Apps haben dedizierte MP3-Player-Hardware so gut wie ausgerottet.
Wir haben uns die Landschaft an Musikplayer-Apps für Android-Geräte angesehen und fünf bemerkenswerte Exemplare getestet - von alten Bekannten und neuen Gesichtern bis hin zu echten Party-Krachern.
Google Play Music - Keine Offline-Allüren
Google Play Music, die Standard-App, die auf so gut wie jedem Android-Gerät dabei ist, sieht sich seit dem Start des Streaming-Service Google Music All Access eher als Anbieter von Music-on-Demand. Dennoch blieb die ursprüngliche Funktion als Musikplayer bestehen. Das Design im warmen Orange und die Menüstruktur sind ausgezeichnet, wie von Google nicht anders zu erwarten. Leider lassen sich Dateien aber nicht so in einer Ordnerstruktur anzeigen, wie sie auf dem Speicher liegen. Das macht das Abspielen von Compilation-Alben fast unmöglich. Außerdem blendet die App Funktionen nicht aus, die nur für Abonnenten verfügbar sind, wie etwa die Erstellung von Playlisten anhand der zuletzt gehörten Musik.
Dem entgehen Sie, indem Sie im Optionenmenü links oben Meine Musik auswählen. Diese Sektion zeigt die lokal gespeicherten Musikdateien an und ordnet sie nach den Reitern Genres, Interpreten, Alben und Titel. Diese Dateien können Sie innerhalb der App zu Playlisten zusammenfassen. Leider bietet die App darüber hinaus (abgesehen vom erwähnten kostenpflichtigen Streaming-Dienst) keine Besonderheiten und kann sich daher nicht weiter von der Konkurrenz abheben. Google Play Music ist komplett kostenlos und ohne Werbung erhältlich.
Meridian Player - Hässliches Entlein
Einen Schönheitswettbewerb gewinnt der Meridian Player leider nicht. Sie bedienen die App mithilfe von großen weißen Schaltflächen, die sich deutlich vom schwarzen Hintergrund abheben und so auch im Gegenlicht gut sichtbar sind. Dahinter verbirgt sich die Sortierung der Datenbank nach Künstler, Album, Genre, Playlist oder Author (womit der Komponist gemeint ist). Doch die Farbgebung und das Design dieser Symbole beißen sich mit dem restlichen Design, sodass man lieber schnell das Smartphone wegsteckt, sobald die Musik ausgewählt ist.

Auch in Meridian stecken so einige Extras, allen voran die Möglichkeit, Musik zu bewerten (1 bis 5 Sterne) und nach Bewertungen zu sortieren, was sonst nur Desktop-Programmen vorbehalten ist. Außerdem können Sie Ihre Musik mit Tags versehen, was die Gruppierung von Liedern, etwa nach Stimmung, einfacher macht.
Die kostenlose Version zeigt unscheinbare Werbebanner am unteren Rand an. Ein Upgrade für 2,99 Euro lässt diese verschwinden und fügt einige Funktionen wie Schlummerschalter und Widgets hinzu, auf die man aber im Großen und Ganzen ruhig verzichten kann.
MixZing - Qualität mit Preis
Das Layout von Mixzing ist traditionell einfach gehalten, ohne an Funktionen einzubüßen. Große, nicht zu verfehlende Schaltflächen zeigen den Weg. Das Design in Rot und Schwarz ist nicht nur stilvoll, sondern bietet ebenfalls Kontrast und gute Lesbarkeit auch bei Gegenlicht.
Alles sitzt am rechten Platz: Unter Music scannt die App automatisch alle verfügbaren Dateien und gruppiert diese nach Liedern, Künstlern, Alben oder Genres. Auf die gleiche Art können Sie Playlisten anwählen, und falls keine verfügbar sind, erstellt die App unter Recently Added eine neue zusammen, die neu hinzugefügte Tracks beinhaltet. Auch eine Ordnerstruktur ist vorhanden. Die Dateiliste ist kompakt, und jeder Freiraum wird für Funktionselemente genutzt. Brillenträger könnten aber aufgrund der relativ kleinen Schriftart auf Leseprobleme stoßen.

MixZing ist außerdem voller überraschender Features. Das erstaunlichste darunter ist wohl der Equalizer. Wenn Sie möchten, dann können Sie damit die Höhen und Tiefen für jeden einzelnen Song oder jedes Album bestimmen. Das erlaubt Ihnen, Alben mit geringer Klangqualität (z. B. Live-Bootlegs) aufzupeppen. Darüber hinaus können Sie innerhalb der App Meta-Tags ändern, einzelne Lieder direkt als Klingelton bestimmen, und es werden Links zu Künstlerbiografien und Lyrics angezeigt.
Ein Haken ist dabei
Problematisch ist leider MixZings Geschäftsmodell. Die kostenlose Version kommt zwar ohne Werbebanner aus und spielt stattdessen zwanzigsekündige Videos als Werbespots ab, bevor eine Wiedergabe gestartet wird. Die Werbespots sind zwar immer selbst mit Musik untermalt und man kann die Spots auch einfach mit einem Klick ausblenden - die erhöhte Lautstärke und Unregelmäßigkeit der Spots bringen aber einen Nervfaktor mit sich, der schon fast an Erpressung grenzt (3,67 Euro für das Upgrade ohne Werbung). Wir vermuten, dass das Wegklicken der Spots zu einem erhöhten Aufkommen neuer Werbung führt (im Test bis zu fünfmal am Tag).
musiXmatch - Sing mit!
Der Musixmatch Player macht zunächst einen herkömmlichen, doch gehobenen Eindruck. Das weiß-rote Design wirkt modern und ansprechend, aber die dünne Schriftart kann bei Gegenlicht schon mal zu Verwirrung führen. Sie bedienen die App mithilfe von Reitern am oberen Fensterrand, die für nötige Ordnung sorgen. Geübte Benutzer werden sich schnell zurechtfinden.
Das Alleinstellungsmerkmal von Musixmatch ist aber, wie der Name teilweise andeutet, seine Funktion, Liedern Lyrics zuzuordnen. Im Test funktionierte das mit erstaunlicher Gründlichkeit. Jedes Lied bekam einen Songtext zugewiesen, der von einer Datenbank abgerufen wurde. Dies funktionierte mit englischen Texten tadellos, während deutsche gelegentliche Rechtschreibfehler aufwiesen.

Licht aus, Spot an: Die Textzeilen der meisten Lieder sind sogar so abgestimmt, dass sie zeitgleich mit der Musik eingeblendet werden. Das ist auch nötig, denn die App verfügt ebenfalls über eine volle Karaoke-Funktion. Haben Sie ein Lied ausgewählt, klicken Sie rechts oben auf die drei Punkte und wählen dann Sing aus. Das Programm erkennt daraufhin automatisch die Stimmen und dämpft diese zum Mitsingen ab. Dies funktioniert weniger gut, wenn der Algorithmus mehrere unterschiedliche Stimmlagen erkennen soll. Musixmatch ist derzeit uneingeschränkt kostenlos verfügbar.
VLC - Altes Eisen
Drei Buchstaben, die bei erfahrenen PC-Benutzern bis heute für Zuverlässigkeit und simples Design ohne Schnickschnack stehen: VLC. Das setzt sich auch bei der Android-Umsetzung fort - mit allen Vor- und Nachteilen.
Das Layout mit hellem Orange und Weiß ist unverkennbar und bietet gerade genug Kontrast, um der Sonneneinstrahlung entgegenzuwirken. Die Reiter erlauben eine Sortierung nach Künstlern, Alben, Liedern, Genres und Playlisten. Sie bieten eine klare alphabetische Abgrenzung, die auf viele Musikdateien gleichzeitig aufgelegt ist. Im Hinblick auf Platzausnutzung ist VLC das genaue Gegenteil von MixZing: Das Layout bietet viel zu viel Platz zwischen den Zeilen - so wird ständiges Scrollen schnell lästig. VLC bleibt auch auf Android-Geräten der König unter den Dateiformaten. Nur bringen alle anderen Testkandidaten praktisch die gleiche Funktionalität mit. Einzig das kaum genutzte MPC-Format konnte niemand außer VLC abspielen.

Fazit
Es hat sich viel getan bei den Musikplayer-Apps für Android. Unser Sieger mit deutlichem Abstand ist Musixmatch aufgrund seiner phänomenalen Extras, die ein insgesamt schon gelungenes Paket perfekt abrunden. MixZing auf Platz 2 hätte näher heranreichen können, wenn nicht die penetranten Werbespots wären. Eine Überraschung ist Google Play Music als Schlusslicht, das schlichtweg eine etwas umständliche Bedienung mit vergleichsweise wenig Extras verbindet.