Reicht der Ampere-Einstieg für 4K-Gaming?
Zotac Geforce RTX 3070 Twin Edge im Test
Die 3000er-Grafikkarten sind so beliebt, dass die Preise förmlich explodieren. Wir testen mit der Zotac RTX 3070 Twin Edge einer der günstigsten.

Nvidias Geforce RTX 3070 ist die kleinste im Bunde der neuen 3000er-Serie, die Nvidia vorgestellt hat und deren Auslieferung prompt um zwei Wochen nach hinten verschoben hat, um einem sofortigen Ausverkauf vorzubeugen. Sie bietet trotz ihrer Positionierung als "High-End-Einsteigerkarte" so imposante Eckdaten, dass sie 4K-Gaming locker ermöglichen sollte.
Unser Testmuster kommt von Zotac. Die Geforce RTX 3070 Twin Edge mit 1.500 MHz Taktgeschwindigkeit und einem Boost bis 1.725. Das entspricht in etwa der Referenzkarte von Nvidia, die der Chiphersteller auf seiner Webseite für 499 Euro anpreist – aber schon lange nicht mehr liefern kann. Glücklich schätzen kann sich, wer hier frühzeitig zugeschlagen hat. Die hohe Nachfrage treibt derzeit alle Preise aller 3000er Grafikkarten nach oben; sie ist aber nachvollziehbar.
Erstens, schon die kleine RTX 3070 bietet auf dem Papier grob so viel Leistung wie eine 2080Ti und kostet rund die Hälfte. Zweitens, Nvidia bedient mit den RTX-3000ern erstmals auch PCIe-4.0. Dem „Dream-Team“ für volle Leistungsentfaltung aus AMD-Plattform und Nvidia-Grafik steht damit kein systembedingter Performance-Flaschenhals mehr im Weg. Drittens, AMD kann noch kein adäquates Modell bereitstellen – auf die 6000er Serie warten wir noch. Kein Wunder also, dass Gamer jetzt beginnen, sich neue PC-Systeme zu basteln und händeringend nach günstigen 3070er-Karten suchen.

Sehr gute Benchmark-Ergebnisse für die RTX 3070
Im Testlabor beeindruckt die Zotac mit zwei 90-mm-Lüftern mit geringer Geräuschemission unter Last und Stille im Leerlauf. Zwei 90mm-Lüfter scheinen zunächst wenig, aber der Grafikchip begnügt sich mit maximal 220 Watt Stromverbrauch, da fällt deutlich weniger Abwärme an als bei ihren großen Geschwistern RTX 3080 (Test) und RTX 3090. Die „kleine“ RTX 3070 überzeugt in allen unseren Tests für Gaming in FullHD- und WQHD Auflösung mit sehr hohen Bildraten und anspruchsvollen Detaileinstellungen.
Blicken wir also auf unsere 4K-Tests: 3DMark Fire Strike Ultra liefert 8.314 Punkte und Time Spy Extreme 6.512. Das sind zwei sehr anspruchsvolle synthetische Benchmarks, dennoch entsprechen die erzielten Punktzahlen Frameraten, die stets zwischen 30 und 42fps liegen und das ist gerade noch so ausreichend für flüssiges Gameplay. Im Benchmark Final Fantasy 15 ausgeführt mit 4K-Auflösung erreicht die Zotac 6.695 Punkte auf unserer Testplattform.

Das ist ein hohes Ergebnis, welches stete Spielbarkeit indiziert. Rise of the Tomb Raider gibt im Schnitt 93fps für die 4K-Auflösung zurück – ein beeindruckendes Ergebnis, denn hier sind sogar noch Reserven erkennbar. Auch Deus Ex liefert im Schnitt bei 4K 63fps und kann damit die Tester überzeugen. Das einzige Manko, das der Zotac RTX 3070 und auch allen anderen 3070 Karten anhaftet, ist der relativ geringe Speicher von acht GByte. Das ist freilich genug, um jedes aktuelle Spiel spielen zu können, aber es ist nicht sehr zukunftssicher. Außerdem muss man wissen, dass im Falle einer Speicherüberfüllung bei moderner Grafikarchitektur zuerst die Bildqualität herabgesenkt wird, bevor die Frameraten in einen unspielbaren Bereich absinken.
Daten: Zotac Geforce RTX 3070 Twin Edge
- Preis: 600 Euro
- Preis/Leistung: gut
- Grafikchip: GA104-300-A1 (Ampere)
- Chiptakt Standard/Boost: 1500/1725 MHz
- Videospeicher: 8 GByte GDDR6
- Anschlüsse: 3x DisplayPort 1.4a, 1x HDMI 2.1
- Garantie: 3 Jahre (5 Jahre nach Registrierung)
Fazit:
Für den Listenpreis von 550 Euro wäre die Zotac Geforce RTX 3070 Twin Edge ein Schnäppchen. Die Leistung überzeugt – selbst im anspruchsvollen 4K-Gaming. Das Problem: Unter 600 Euro ist sie derzeit nicht zu haben, wenn überhaupt.