Webbrowser: Mit frischem Wind
Der Windows-Browser von Microsoft lädt auch komplizierte Seiten schnell, reagiert rasch, versteht viele Web-Standards fehlerfrei, besitzt eine durchdachte Lesezeichen-Verwaltung, die für Mozilla/ Netscape zum Vorbild wurde, und einen Offline-Browser. Das größte Ärgernis des Programms: Microsoft trennte sich von einem fremden Standard, um den eigenen fragwürdigen durchzusetzen. Version 6 versteht keine Netscape-Plugins mehr, sondern nur noch die ActiveX-Schnittstelle. Netscape-Plugins sind, sieht man sich die Browser-Landschaft an, ein Quasi-Standard. Alle Programme erkennen sie und importieren sie teilweise sogar automatisch.

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Nur die bekannten Erweiterungen bauen auf beide Schnittstellen, wie Flash, Acrobat oder Java 2. ActiveX ist höchst unsicher und wurde bislang von Programmierern gern gemieden. Nun sind Anwender, die Flash-Animationen sehen wollen, gezwungen, ActiveX mit freizuschalten. Microsoft verankert den Browser tiefer ins Betriebssystem - inzwischen wieder mit Rückendeckung der US-Politik. Nach dem Neustart der Installation des Explorer arbeitet das Windows-98-Setup. Für E-Mails, News und Web-Editor kann der Anwender nur Microsoft-Programme wählen wie Outlook oder FrontPage. Der Hersteller erlaubt nur den Import von Netscape-Bookmarks. Wenig überzeugend fanden wir das Sicherheitskonzept. Sinnvoll ist es zwar, einzelne Seiten als vertrauenswürdig einzustufen, das grobe Zonen-Konzept aber gilt als unsicher. Die Struktur der Internet-Optionen erschien uns insgesamt als mangelhaft und keinem klaren Konzept folgend.
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