Subwoofer-Einmess-System
DSPeaker AM 8033 s-II im Test
Gib wummerndem Bass keine Chance: Getreu diesem Motto baut DSPeaker schwarze Kästchen, die Subwoofer im Zaum halten. Wir haben uns den Anti-Mode 8033 s-II angeschaut, der per Knopfdruck besseren Sound bringen soll.

Subwoofer sind prinzipiell eine tolle Sache. Sie bringen die Bassgewalt, die Action-Kino so dringend braucht. Und sie haben gegenüber gewöhnlichen Lautsprechern den Vorteil, dass man sie in vielen Fällen überall aufstellen kann, weil sich tiefe Töne nicht orten lassen. Daher wandern die Subwoofer gerne in eine Raumecke, wo Platz ist und wo sie wenig auffallen.
Doch genau hier werden stehende Wellen besonders gut angeregt. Das heißt, die vom Subwoofer ausgesendete Welle und die an der Wand reflektierte überlagern sich und schaukeln sich an bestimmten Stellen im Raum hoch. Nicht überhörbares Dröhnen ist die Folge.
Um dieses Problems Herr zu werden, gibt es verschiedene Möglichkeiten: Manche probieren einen anderen Ort für den Subwoofer aus. Andere investieren ein wenig Geld in Absorber. Beides steht jedoch für diejenigen nicht zur Debatte, die ihren Raum optisch am liebsten nicht verändern möchten.
Sie greifen lieber zu einem Subwoofer mit Auto-Einmess-Funktion. Oder sie entscheiden sich für ein cleveres Kästchen wie DSPeaker Anti-Mode 8033 s-II, das mit jedem aktiven Subwoofer zusammenarbeitet. Aber auch Klangexperten, die mit Aufstellungsort und Absorbern experimentieren, bietet die schwarze Box Optimierungspotenzial.
Anschließen, Knopf drücken, fertig

Das Einmesssystem Anti-Mode s-II wird einfach zwischen Verstärker und Subwoofer eingeschleift. Im Falle eines Surround-Receivers verbindet man dessen Subwoofer-Ausgang mit einem der beiden Eingänge des Geräts und einen der beiden Ausgänge des Anti-Mode mit dem Subwoofer.
Durch die jeweils zweifache Ausführung von Ein- und Ausgängen lassen sich etwa auch zwei Verstärker mit dem Gerät verbinden - wenn man beispielswiese zwei Amps besitzt und sie abwechselnd nutzen will. Das Anti-Mode kann außerdem aus dem Stereo-Signal einer Hi-Fi-Anlage den Subwoofer-Anteil extrahieren, da fünf Tiefpass-Filter zur Auswahl stehen. Und es lassen sich zwei Subwoofer gleichzeitig ansteuern. In diesem Fall muss der Nutzer in aller Regel die Phase an einem der Subwoofer anpassen, da ein Ausgang phasengedreht ist.
Ist das Anti-Mode-System einmal zwischen Verstärker und Subwoofer geklemmt, geht alles ganz einfach: Der Besitzer positioniert das mitgelieferte Mikrofon am Hörplatz, verbindet es und drückt die beiden Tasten Lift und Bypass für rund drei Sekunden. Dann ertönt eine Abfolge von Sweeps, die zwischen 15 und 30 Minuten andauern. Bei uns waren es knapp 20 Minuten.
Danach ist bereits alles erledigt - es sei denn, man hat Spezialwünsche. Ein solcher wäre etwa, dass der Subwoofer noch für einen zweiten Hörplatz optimiert werden soll.

Um das Ergebnis zu überprüfen, legen wir einen Action-Film in den Zuspieler: "Rush Hour 3". Und tatsächlich: Der Bass wirkt jetzt präziser und weniger schwammig. Wo vorher nur reines Poltern zu hören war, sind nun einzelne Schallereignisse besser zu differenzieren. Spielt man Musik mit fettem Bass ab, sind die Unterscheide noch auffälliger. Hat vorher ein EBass-Solo mehr gewummert, ist jetzt der Melodielauf sauber zu erkennen.
Dafür linearisiert das Anti-Mode-System den Frequenzgang, wie es unsere Messung rechts zeigt. Für diese Glättung besitzt es 36 Filter, die im Bereich von 16 bis 250 Hertz arbeiten. Außerdem gleicht es Phasenverschiebungen aus. Und es wird der Gesamtpegel reduziert, weshalb man gerne in den AV-Receiver-Einstellungen nach der Einmessung nachregeln darf.
Fans des explosiven Heimkinos werden nach der Einmessung womöglich etwas Wumms vermissen - der sonst durch Dröhnen entsteht. Sie können mit verschiedenen Filtern spielen und den Frequenzbereich zwischen 15 und 25, 20 und 30 sowie zwischen 25 und 35 Hertz erhöhen - was jedoch mit einem weniger linearen Frequenzgang einhergeht. Um jederzeit überprüfen zu können, welchen Effekt das Kästchen hat, gibt es den Bypass-Schalter, der alle Filter deaktiviert.
DSPeaker AM 8033 s-II
Durch den Einsatz all dieser Technik kann das Kästchen selbst Dipol-Subwoofern mit zwei Membranen durch zwei spezielle Korrekturfilter auf den Leib rücken.
Es ist schon erstaunlich, was dieses kleine Teil alles kann - ohne dass der Nutzer einen Computer anschließen oder über besonderes Know-how verfügen muss. Nur wer des Englischen nicht besonders mächtig ist, wird sich mit der mitgelieferten englischsprachigen Bedienungsanleitung etwas schwertun. Eine deutsche Version gibt es auf der Website des deutschen Vertriebs AK SoundServices: www.aksoundservices. de .
Schnell-Check

Die Klangververbesserung, die das Einmesssystem Anti-Mode 8033 s-II im Bass bringt, ist deutlich hörbar. Wer nachmessen will, der findet einige Apps in den Stores von Tablets und Smartphones. Die Messgenauigkeit professioneller Systeme ist mit ihnen jedoch nicht erreichbar. Doch sie helfen, sich einen Eindruck zu verschaffen. Die App SpectrumView beispielsweise ist in der Basisversion sogar kostenlos erhältlich und läuft auf iPads und iPhones.
Für Fortgeschrittene

Wer noch bessere Ergebnisse wünscht und individueller eingreifen will, für den bietet DSPeaker das Anti-Mode 2.0 Dual Core. Für einen Preis von 875 Euro arbeitet dieses Einmesssystem mit zwei starken Signalprozessoren im gesamten Frequenzbereich von 5 Hz bis 20 kHz.
Es besitzt anpassbare, parametrische Equalizer, um individuell in den Frequenzgang einzugreifen. Das System lässt sich sogar als Digital-Analog-Wandler nutzen, denn die Box verfügt über USB- und S/PDIF-Eingänge. So ist es sogar möglich, das Kästchen als Vorstufe zu verwenden.
Auch das Anti-Mode 2.0 Dual Core benötigt keinen PC. Für die einfache Bedienung wird es mit einer Fernbedienung ausgeliefert und besitzt ein farbiges Display.
Fazit
Eine einfache Lösung zum effektiven Unterdrücken von Dröhnen gewünscht? Genau die bekommen Sie mit dem DSPeaker Anti-Mode s-II.