Steep im Test: Auf ins Schneegestöber
Steep bietet vier Wintersportarten in einer riesigen alpinen Open-World. Das sieht beeindruckend aus und macht Spaß. Doch es fehlt etwas. Der Test.

Steep im Test: Schon nach einem kurzen Tutorial stehen wir vor dieser riesigen offenen Welt. Schneebedeckte Berge lassen unsere Augen weit nach oben schielen. Da wollen wir hin. In Steep, dem neuen Open-World-Sportspiel von Ubisoft Annecy.Steep im Test: Wie funktioniert das?In Steep stehen uns die v...
Steep im Test: Schon nach einem kurzen Tutorial stehen wir vor dieser riesigen offenen Welt. Schneebedeckte Berge lassen unsere Augen weit nach oben schielen. Da wollen wir hin. In Steep, dem neuen Open-World-Sportspiel von Ubisoft Annecy.
Steep im Test: Wie funktioniert das?
In Steep stehen uns die vier Berge Aravis, Les Auguilles, Mont Blanc und Matterhorn zur freien Verfügung. Und zwar von Beginn an. Es gibt keine Begrenzungen. Theoretisch könnten wir also schon jetzt die härtesten Abfahrten ausprobieren. Wir haben völlig freie Hand und können die Region auf vielfältige Weisen erkunden – zu Fuß, auf Skiern, per Fallschirm oder Wingsuit.
Wir versuchen also ein erstes Zeitrennen. Hier geht es darum – wie der Name vermuten lässt – die Goldmedaille zu holen, indem wir einfach die schnellste Zeit auf den Schnee legen. Wenn das geschafft ist, können wir einfach gemütlich weiter gen Tal fahren oder die Welt erkunden. Beispielsweise mit dem Wingsuit. Steep markiert besondere Stellen mit grauen Schraffuren. Die Stellen können wir mit einem Fernglas entdecken. Sobald wir den sogenannten Hotspots näherkommen, werden die auf der stufenlos zoombaren Map eingetragen und sind künftig dort verfügbar. Leider gibt es keine Filterfunktion. Somit wird es auf der Karte schnell recht unübersichtlich.

Die Umgebung lädt zu Erkundungen ein. Wer jedoch darauf hofft, besonders interessante Orte zu finden, der wird leider enttäuscht. Tiere? Fehlanzeige. Berghütten? Zwar vorhanden, aber menschenleer und ohne jeglichen Nutzen. Das passt zwar durchaus zu der alpinen Landschaft, sorgt aber im Spiel recht schnell für Ernüchterung – zumindest bei Zockern, die gerne auf Entdeckungsreise gehen.
Steep im Test: Sammeln, sammeln, sammeln
Unsere Aufgabe besteht darin, in verschiedenen Disziplinen immer besser zu werden. Die Freestyler-Wertung pushen wir zum Beispiel nach oben, indem wir Downhill-Rennen fahren und möglichst viele Tricks hinlegen. Wollen wir als Extreme Rider durchgehen, müssen wir waghalsige Manöver mit dem Wingsuit durchführen. Die Explorer-Wertung schrauben wird durch Erkundungen hoch und den „Bone Collector“ durch diverse Stürze – oder Knochenbrüche. Das Problem ist die Vielfalt. Die meisten Rennen sind schnöde Zeit-Challenges, in denen wir Checkpoints abfahren, Tricks durchführen oder waghalsige Manöver absolvieren. Mit gewonnenen Challenges steigt der Schwierigkeitsgrad. Das wars. Hier fehlt es ganz stark an Langzeitmotivation – und das schon nach wenigen Spielstunden.
Etwas Abhilfe schaffen die Einladungen zu Events, die aber erst mit einer gewissen Bekanntheit unter den Pisten-Sportlern freigeschaltet werden. Schade: Auch diese Events, die meist von Sponsoren wie Red Bull und Co. veranstaltet werden, unterscheiden sich in ihrer Form kaum von den herkömmlichen Herausforderungen.
Steep im Test: Frustpotenzial
Hinzu kommt ein recht hohes Frustpotenzial bei den Stunts. Denn die wollen wirklich haarklein getimed sein. Außerdem fehlt es bei den Tricks an Slides oder Grinds. Und das, obwohl die Spielwelt hier genügend Möglichkeiten bieten würde. Sehr schade.

Dafür entlohnt allerdings der Mehrspielermodus, der sich nahtlos in den Singleplayer einbettet. So sehen wir immer wieder andere Spieler, die Herausforderungen annehmen und die Berge hinab jagen. Die Mitspieler können wir ganz einfach zu gemeinsamen Ausflügen einladen und dann zusammen die Spielwelt erkunden, Rennen fahren und prüfen, wer der schnellste ist.
Auch die Technik ist wirklich atemberaubend. Die Berge sehen fantastisch aus, der Schnee glaubwürdig und beim Abbremsen rollen kleine Schneekügelchen den Berg hinab. Das Geschwindigkeitsgefühl, gerade mit dem Wingsuit, ist prima umgesetzt. Fehler? Bis auf ein paar kleinere Clipping-Ausrutscher konnten wir keine Fehltritte ausmachen. Die Framerate auf der PS4 bleibt stabil, Popups gibt es nicht.
Steep im Test: Das Fazit
Nein, Steep ist wahrlich kein schlechtes Spiel. Besonders im Multiplayer-Modus kann man zahlreiche tolle Stunden erleben. Doch wer lieber alleine unterwegs ist, wird sich nach ein paar Stunden unweigerlich fragen: „Das war’s schon?“ Leider muss man diese Frage mit einem „Ja“ beantworten. Da hätte man mehr draus machen können, Ubisoft.