Controller-Test
SCUF Reflex im Test: Der beste PS5-Controller auf dem Markt?
Auch für die Playstation 5 erscheinen sukzessive neue Controller, die mit Elite- und Pro-Funktionen auf sich aufmerksam machen wollen. Ob der SCUF Reflex den Premium-Anspruch erfüllen kann, zeigen wir im nachfolgenden Test.

Nach der Entwicklung des DualSense-Controllers, der jeder PS5-Konsole beigelegt ist, schickten sich Hersteller an, wie bei den Vorgängern auch eigene Premium-Controller herzustellen, die mit einer umfangreichen Feature-Liste und hoher Individualisierung beim Kunden punkten wollen.
Einer dieser Hersteller ist Corsair, bzw. die nun zugehörige Firma "SCUF": Jene hat bereits einige Erfahrungen mit der Entwicklung hochwertiger Profi-Gamepads gesammelt - für die Playstation 5 ist der SCUF Reflex erschienen, der die gestiegenen Ansprüche erfüllen will. Ob das gelingt, zeigen wir in unserem Test.
Der SCUF Reflex ist dabei das "Einsteigermodell" der Serie. Es gibt noch den SCUF Reflex FPS und den SCUF Reflex Pro. Die Preise: ab 220 (Vanilla), 240 (Pro) und 270 Euro (FPS)!

SCUF Reflex im Test: Hohe Individualisierbarkeit zu hohem Preis
Wie schon bei unserem Test zum Xbox-Pendant SCUF Instinct Pro lässt sich auch der SCUF Reflex mit einer Vielzahl an Design-Möglichkeiten ganz nach den eigenen Vorlieben anpassen. Über das Konfigurations-Tool auf der offiziellen Webseite lassen sich nahezu alle Einzelteile des Controllers mit eigenen Farben oder speziellen Designs ausstatten.

Zur Auswahl stehen so beispielsweise 30 verschiedene Frontplatten-Abdeckungen, zudem lassen sich auch einzelne Knöpfe mit anderen Farben belegen. Mit all den Optionen ist die passende Optik garantiert - zumindest, wenn man bereit ist, tief in die Tasche zu greifen: Wer alle Einstellmöglichkeiten im Design-Tool vornimmt, kann locker auf über 400 Euro kommen.
Wer das zusätzlich angebotene Zubehörpaket in Anspruch nimmt, landet im Maximalfall fast schon bei der UVP einer neuen Playstation 5. Das "Player-Pack" genannte Paket selbst besteht aus einem bestenfalls fragwürdigen Gel namens GamerGrip, welches zu weniger Schweißbildung an den Händen führen soll. Eine Schutzhülle ist ebenso mit dabei wie vier Ersatz-Thumbsticks - diese sind bereits im Standard-Lieferumfang enthalten, das Player-Pack verspricht jedoch eine hochwertigere Ausführung. Zudem ist ein drei Meter langes USB-C-Ladekabel mit an Bord.

SCUF Reflex im Test: Gewohnte Premium-Qualität
Ansonsten orientiert sich der SCUF Reflex sehr nahe am Design des üblichen Playstation-5-Controllers DualSense und liegt dementsprechend ebenso fantastisch in der Hand. Dank der gummierten Griffe ist die Haptik des Controllers sogar noch ein Stück weit besser und rutscht so auch bei längeren Gaming-Sessions nicht aus der Hand: Pluspunkt für Fortgeschrittene und Profis!

Wie bei modernen Controllern üblich, verfügt der SCUF Reflex an der Oberseite zwei Schulter- und Triggertasten. Letztere lassen sich im angesprochenen Konfigurations-Tool auf Wunsch zu sogenannten Instant-Triggern umbauen, wodurch der Auslöseweg des Triggers deutlich kürzer wird. So ist die Reaktionszeit kürzer und ähnelt eher einem Mausklick, was insbesondere beim Shooter-Genre von Vorteil ist. Ähnlich wie bei den Xbox-Pendants Elite 2 von Microsoft und dem SCUF Instinct Pro gibt es hier nichts zu beanstanden, außer dass man sich dann gegen adaptive Trigger und haptisches Feedback entscheidet. Für Racing-Games sollte eher der klassische Triggerweg gekauft werden.
Dass man sich schon beim Kauf für eine der beiden Trigger-Optionen entscheiden muss - bei der Instant-Variante gar gegen Aufpreis -, ist ein Wermutstropfen. Schließlich haben die Pro-Pendants für Xbox beide Möglichkeiten direkt an Bord, zwischen denen man via Switch hin- und herschalten kann. Allerdings ist dies nicht SCUF geschuldet, sondern dem Sony-Design für den Controller bzw. dessen Features.
Verargumentieren lässt sich das für anspruchsvolle Shooter-Spielende, denen auch die optische Individualisierung wichtig ist. Der große Rest muss sich fragen, ob der höhere Preis für praktisch abgezogene Features gerechtfertigt ist, bzw. Paddles und Instant-Trigger plus ein frei gewähltes Design sich lohnen. Der DualSense kostet schließlich nur 60 Euro.
Paddles kennen wir bereits von ähnlichen Premium-Controllern. Auf der Rückseite des SCUF Reflex liegen diese wie beim Xbox-Pendant ebenfalls eng an und sind ebenso gut erreichbar, sodass eine Umstellung auf die Zusatztasten schnell gelingt. Bis zu sechzehn verschiedene Funktionen lassen sich pro Paddletaste einstellen, bei Bedarf sind aber auch drei voreingestellte Profile drauf, die je nach Genre unterschiedliche Vorgaben erfüllen. So sind Konfigurationen für Shooter, Sportspiele und Racing-Games bereits direkt mit an Bord, können aber auch komplett individuell angepasst werden.

SCUF Reflex im Test: Fazit
"Individuell" ist das Zauberwort des SCUF Reflex': Schließlich lassen die hohen Anpassungsmöglichkeiten sowohl im Design als auch in der Bedienung ein perfekt auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnittes Controller-Erlebnis zu. Einzig der fehlende Switch zwischen adaptiven und Instant-Triggern ist ein Dorn im Auge - das macht beispielsweise der Instinct Pro aus dem gleichen Haus besser.
Zudem sorgt der hohe Preis schon im Basis-Design für Irritationen, bei Custom-Designs wird jeder vernünftige Rahmen gesprengt. Kaufinteressierte, bei denen Geld keine Rolle spielt, können dennoch bedenkenlos zuschlagen - schließlich kann der "gute" Gesamteindruck mithilfe der hochwertigen Verarbeitung, responsiver Bedienung und den individuellen Einstellungsmöglichkeiten überzeugen.