Samsung GQ75QN900A im Test
Mehr zum Thema: SamsungSamsung unternimmt die allergrößten Anstrengungen, um das absolute Maximum aus der auf LC-Displays basierenden QLED-Technik zu holen. Neo-QLED TV-Geräte setzen auf neu entwickelte Mini-LEDs als Backlight. Lesen Sie unseren Test zum GQ75QN900A von Samsung.

- Samsung GQ75QN900A im Test
- Samsung GQ75QN900A: Bedienung, Apps, Bildqualität & Fazit
- Einrichtung & Mini-LED-Backlight: Leicht erklärt
Samsung ist nicht umsonst Marktführer im TV-Segment. Der Hersteller schafft es immer wieder aufs Neue, Innovationen als Erster oder etwas später, dann aber in weit überlegener Qualität umzusetzen. Es ist schier unglaublich, wie es ihm gelingt, der seit vielen Jahren als technisch überholt gelte...
Samsung ist nicht umsonst Marktführer im TV-Segment. Der Hersteller schafft es immer wieder aufs Neue, Innovationen als Erster oder etwas später, dann aber in weit überlegener Qualität umzusetzen. Es ist schier unglaublich, wie es ihm gelingt, der seit vielen Jahren als technisch überholt geltenden und damit totgesagten LCD-Technik neues Leben einzuhauchen.
Andere Marken scheuen jeden Cent an Investition und konzentrieren sich auf das Billigsegment, doch Samsung beweist hier immer wieder, dass man mit technischen Verfeinerungen und aufwendigen Neuerungen noch viel an zusätzlicher Qualität erreichen kann – jetzt durch Mini-LEDs. Dabei ist die Idee vom optimierten Backlight alles andere als neu.
Bereits vor vielen Jahren erkannte man, dass LCD-Panels nur dann zu kontrasttechnischen Höchstleistungen bewegt werden können, wenn Backlight-LEDs, die ja die Lichtmaschine eines Fernseher darstellen, sich direkt hinter dem Panel befinden und möglichst viele von ihnen möglichst individuell angesteuert werden. Nur so werden schwarze Bildanteile dunkler, während Spitzlichter heller brillieren können.

Also begann vor einigen Jahren ein Wettlauf zwischen Panasonic, Philips, Samsung und Sony, wer mehr Dimmingzonen erzielt und damit höhere Kontraste erreicht. Doch diese tolle Technik wurde nur in den allerteuersten LCD-TV Geräten eingesetzt und verschwand leider wieder, auch weil verbesserte LCD-Panels bald nativ Kontraste von 1000:1 erzielten.
Erst bei der Durchsetzung von HDR wurde erheblich mehr Lichtstärke benötigt, sodass seit drei Jahren wieder verstärkt TV-Geräte mit feinem Dimmen auf den Markt kommen. Leider sind die besten Geräte oft nicht die hübschesten, weil Backlight-LEDs inklusive Linsen und Lichtführung eine gewisse Gerätetiefe erfordern.

Neuer Trend: Mini-LED
Hier hatte Samsung letztes Jahr bereits mit den Infinity-Screens Akzente gesetzt, die nicht nur einen äußerst dünnen Rahmen um das sichtbare Panel besaßen, sondern auch 480 Dimmingzonen in 2,5 cm Paneltiefe steckten. Doch die Konkurrenz schlief auch nicht.
Bereits Ende 2019 zeigte uns TCL seinen X10, den ersten schlanken Fernseher mit über 15.000 Mini- LEDs, die in 768 Zonen formidable Kontraste hervorbrachten. Auch LG setzt 2021 auf Mini-LEDs im Backlight, Philips kündigte jüngst entsprechende Modelle an. Samsung sieht sich aber nun an der Spitze der Evolutionskette mit dem hier getesteten Topmodell seiner Neo-QLEDTVs, dem GQ75QN900A.
Unboxing: Samsungs brandneuer Mini-LED TV GQ75QN900A
QLED neu gedacht
Klar, das „Neo“ im Namen und damit das „N“ in der Modellbezeichnung verdienen sich die 8K-TVGeräte der 900er-, 800er- und 700er-Serien durch viele tausend Mini-LEDs. Sie werden anstelle von Linsen durch Micro-Layer präzise fokussiert während sie die Quantum Dot Schicht passieren, die bekanntlicherweise aus blauem LED-Licht Reinweiß für einen besonders breiten HDR-Farbraum formt.
Durch eine Quantum Matrix genannte Lichtbündelung und danach weitere Filter zur Reflexionsminderung und Blickwinkelverbesserung wird jedes einzelne Pixel glasklar, kunterbunt und brutal brillant. Samsung konzentriert sich jedoch nicht nur auf das letzte Fitzelchen an Bildqualität, sondern möchte in allen Belangen Außerordentliches leisten.
So beginnen die meisten PR-Präsentationen mit dem verkleinerten ökologischen Fußabdruck, dass die Verpackung jetzt nur noch mit ölfreier Farbe spartanisch bedruckt wird und nach Schnittmustern zu Spielzeug oder Regalen umgebaut werden kann. Eine tolle Idee, genauso wie die Rückseite der Fernbedienung mit einer Solarzelle zu versehen und einen Akku zu integrieren.
Das spare jährlich viele Millionen Batterien. Wir finden es gut, dass die Fernbedienung dadurch etwas leichter, also noch handlicher geworden ist. Immerhin versendet sie ihre Sprachbefehle für Alexa, Bixby oder den Google Assistant per Bluetooth, benötigt also mehr Energie als ein alter Infrarotsender.

Super ist auch die Integration der neuen OneConnect-Box. Sie lässt sich hinten an den Tischfuß stellen und macht den TV zum klassischen Onebody. Hängt man den TV an die Wand, wo er mit 1,6 cm Dicke sogar deutlich schlanker als fast alle OLEDs befestigt wird, kommt die Anschlusskiste wie üblich dezent im Zuspieler-Rack unter.
Der stabile Fuß, das hochwertige Lochdesign des ultraschmalen Infinity-Rahmens und nicht zuletzt der Fakt, dass das wirklich kompakte Display jetzt noch mehr Lautsprecher beherbergt denn je, die auch noch in alle Richtungen abstrahlen und sich mit anderen kombinieren lassen, stehen wieder für einen TV der absoluten Spitzenklasse – top in allen Belangen.
