65-Zoll-QLED-TV

Samsung GQ65Q70T im Test

20.1.2021 von Roland Seibt

Samsung erweitert sein erfolgreiches Aufgebot von QLED-Fernsehern. Dabei werden die teuren Modelle immer besser, aber es gibt auch Luft nach unten. Der neue GQ65Q70T kostet nicht einmal die Hälfte seiner Vorgänger und bietet besten TV-Genuss für die breite Masse.

ca. 3:50 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
Samsung Gq65Q70T im Test
Samsung Gq65Q70T im Test
© Smsung

Pro

  • QLED
  • großer Farbraum
  • viele smarte Funktionen
  • natürliche Farben im Filmmaker Mode
  • HDR-Anpassung
  • HDR10+
  • gute SDTVAufbereitung
  • Dual-LED

Contra

  • Teurere Vorgänger waren wertiger
  • kein Dolby Vision
  • HDR-Lichtstärke

Fazit

Video-Testurteil: sehr gut (883 von 1005 Punkten); Video "Kauf-Tipp"


88,0%

Das „Q“ von Samsungs Marketingbegriff „QLED-TV“ stammt bekanntlich von den Nanopartikeln namens „Quantum Dot“, die Lichtfrequenzen gezielt umwandeln und damit die LED-Hintergrundbeleuchtung von TV-Geräten deutlich farbreiner und effizienter gestalten.

Nur durch sie werden die brillantesten, superbunten HDRTVs möglich, die weniger Abwärme produzieren und Strom fressen. Samsung assimilierte diese Technologie, entwickelte sie mit Riesenpower weiter und setzt sie jetzt immer stärker ein.

Dabei gefiel den Koreanern der Buchstabe „Q“ so gut, dass sie viele Erfindungen und Verbesserungen rund um Design, Sound und Komfort auch nach ihm benannten und das Ergebnis dann zur neuen Kategorie „QLED-TV“ zusammenfassten.

In unserem heimischen Modellbezeichnungen kommen gar zwei Qs vor – vor und nach der Displaygröße. Ein GQ65Q70T ist also ein 65 Zoll großer QLEDTV. 70 steht für die Modellreihe, das T für das Modelljahr 2020.

Samsung Gq65Q70T im Test - Seitenansicht & Fernbedienung
(links) Trotz Edge- LED ist das Gerät nicht ultraflach. Durch den gewölbten Rücken fällt die Tiefe aber nicht auf. (rechts) Die kleine Fernbedienung ist besonders smart und besitzt Zusatztasten für Video-on-Demand.
© Samsung / Montage: video

Historie

7er-Reihe bedeutet bei Samsungs QLED-TVs, dass ein 100 Hz/10 Bit Panel und Edge Dimming LEDs zum Einsatz kommen. Blicken wir vier Jahre zurück, kostete der Vorgänger 65Q7F noch stolze 3600 Euro, war jedoch auch in noblem Metall verarbeitet und mit der externen OneConnect-Box verbunden. Damals gab es auch nur den Q9F als bessere Alternative.

2018 kostete ein 65Q7FN rund 3600 Euro, 2019 der Q70R nur noch 2600. Mittlerweile wurden als Zwischenstufen 8er- und 6er-Serien eingeführt, sogar ergänzt durch Verfeinerungen des Portfolios, die zweistellige Modelnummern (Q95, Q85 etc.) erforderten. Nun gesellen sich dazu noch 8K-Geräte mit dreistelligen Nummern.

Dieses Jahr startete der GQ65Q70T mit offiziellen 1800 Euro, arbeitete sich nun auf 1656 Euro herunter und wird im freien Handel bereits für unter 1000 Euro gesichtet (Stand Mitte Dezember 2020). Das ist dann ein wirklich exzellentes Angebot, denn er bietet alles an Smart-TV, Bedienluxus und sogar HDTV-Farbqualität, was man selbst von Samsungs teuersten Modellen auch nur zu erwarten hat.

Nimmt man den Medienmehrwert von einigen Hundert Euro mit, den Samsung für jeden Käufer ausgehandelt hat, nämlich etliche kostenlose Monate für HD+, Sky Ticket und waipu.tv, wird der Deal noch attraktiver. Dabei steht der Q70T in der Rangfolge von Samsungs 65-Zöllern nicht mehr weit oben. Man findet nun die stolze Zahl von 16 Modellen, nur in dieser Bildschirmgröße, allein mit QLEDTechnik.

Samsung Gq65Q70T im Test - Screenshot App Alexa
Samsungs eigenes Sprachsystem Bixby gerät ins Hintertreffen, wenn man Alexa oder nun auch den Google Assistant zur Steuerung nutzt. Dabei ist er, was konkrete TV-Befehle betrifft, besonders schlau.
© Samsung / Montage: video

Die Spitzengeräte bieten direktes lokales Dimmen, haben hoch entwickelte Anti-Reflexionsscheiben, gewaltige Spitzenhelligkeiten, eine hochwertige Metallverarbeitung oder 8K-Pixelauflösung. Natürlich liegen die Verkaufspreise dementsprechend dann doppelt bis fünfmal höher.

Viele dieser Vorteile beziehen sich vor allem auf die HDR-Darstellung oder einfach puren Luxus. Schaut man abends klassisches Fernsehen oder eine Blu-ray-Disk an und sitzt mittig vor dem TV, ist der Unterschied marginal. Hier liefert der Q70T im Filmmaker-Modus nachgemessen äußerst natürliche Farben, beim Vielfachen des vorgesehenen SDR-Kontrats.

Sogar seine Gamingfähigkeiten, also Bildverzögerung und variable wie hohe Wiederholraten, sind bestens. Mit 3,25 % Direktspiegelung liegt das leicht mattierte VA-Panel allerdings nicht im Bereich, den wir als reflexionsarm auszeichnen. Auch wer das brillanteste HDR-Bild, das möglich ist, haben will, muss mehr ausgeben.

Soundbar Test

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Was den Farbraum, also die Buntheit der HDR-Wiedergabe betrifft, ist man hier jedoch schon ganz vorn mit dabei – und das bei einer intelligenten Anpassung aller Farbtöne auf die Gegebenheiten des Panels. Sogar von der Bewegtbildschärfe des Q70T waren wir sehr angetan. Hier liegt der große Unterschied zu den kleinen Q60-Brüdern, die nur ein 50/60-Hz Panel spendiert bekommen.

Sportfernsehen und Gaming profitieren von 100/120-Hz enorm. Mit den 60ern gemein hat der Q70T eine spezielle Technik zur Kontrastoptimierung. „Dual-LED“ nennt Samsung es, wenn zwei Sorten LEDs als Backlight eingesetzt werden, die leicht unterschiedliche Farbtemperaturen liefern und abhängig vom Bildmodus gemischt angesteuert werden.

Samsung Gq65Q70T im Test - HDTV Labor
Bildmessung HDTV (Blu-ray): Im Filmmaker-Modus gibt es sofort eine HDTV-Wiedergabe in Studioqualität (Farb-Deltas unter 2). Hier ist der Q70 sehr brillant und darf gern abends per Lichtsensor gezügelt werden.
© video

Wir nutzen im Labor die Farbmesssoftware Calman Ultimate von Portrait Displays, siehe www.portrait.com

Normalerweise ist Hintergrundlicht extrem kalt, sodass für eine normiert warme Filmwiedergabe blaue Pixel nur teilweise geöffnet werden. So gehen Bitstufen (Quantisierung) verloren, der Kinomodus wird deutlich kontrastärmer als „Dynamisch“ und in Schwarz leuchtet das bläulich kalte Licht auffällig stärker durch.

Korrespondiert das Backlight mit dem auszugebenden Weißton, sind all diese Probleme nicht vorhanden. Das gibt es nun in jedem Bildmodus dank Dual-LED – und wir konnten im Labor den positiven Effekt leicht bestätigen. „Dynamisch“ hatte sogar eine geringere Lichtleistung als der von uns präferierte „Filmmaker-Mode“.

Typisch für Samsung ist die Überzeichnung des Bilds im ab Werk aktivierten Standardmodus. Hier zeigt der Hersteller alle Fähigkeiten seines Quantum-Prozessors, der exzellent alte Bildquellen von Makeln befreit, poliert, glättet, nachschärft und skaliert. Für unsere Begriffe tut er dies bei ordentlichem HDTV in 720p50, wie es ARD und ZDF liefern, etwas zu übermotiviert. Hier sollte man mit den Einstellungen spielen, wenn Gesichter zu flächig oder Farben zu froh erscheinen.

[Testsiegel] video Magazin Kauftipp
video Magazin Kauftipp
© video Magazin / Weka Media Publishing GmbH

Wie bei der Leuchtstärke ist auch bei der Soundqualität noch Luft nach oben. Der Q70T kommt relativ homogen und keineswegs nervig daher, doch Dynamik, Präzision und Räumlichkeit kennen wir von den Topmodellen her besser. Daher passt dieser TV perfekt zu einer 3DSoundbar von Samsung oder gar einer echten Surroundinstallation. Wer nur selten Ultra-HD Blu-rays mit Studioanspruch schaut und den TV vornehmlich abends nutzt, wird vom Preis-/Leistungsverhältnis des GQ65Q70T begeistert sein.

Fazit

Wer diesen TV zum Top-Preis ergattert, ist allerbestens bedient. So smart ist kaum ein anderer der Preisklasse, und das bei schön natürlichen Farben von HDTV-Kost – und den HDR-Fähigkeiten von Einstiegs-QLEDs.

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