Kompaktkamera
Ricoh CX6 im Test
Die Ricoh CX6 mit 10,6 Megapixel und 28-300-mm-Zoom löst die CX5 als Ricoh-Standard-Kompaktmodell ab.
- Ricoh CX6 im Test
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Sie ist nicht klein, und besonders schön ist sie auch nicht. Metalldesign, etwas Retro. Was also bitte soll die Ricoh CX6 haben, was andere nicht haben? Sogar die Auflösung des Sensors ist viel geringer als bei der Konkurrenz. 10MP statt 16 MP. 10 MP? Das macht und hellhörig, weil wir 16MP auf Winzlingssensoren für gequirlten Unsinn halten. Also doch etwas Besonderes?
Fangen wir bei der Bedienung an. Das rastende Einstellrad an der Kameraoberseite ist etwas versenkt und dadurch gegen unbeabsichtigtes Verstellen geschützt. An der Kamerarückseite fehlt der sonst fast übliche Vierwegetaster, stattdessen gibt es einen Joystick. Um ihn herum ist das Gehäuse etwas "aufgepolstert" um unbeabsichtigtes Betätigen zu verhindern. Alle anderen Bedienelemente sind Taster mit deutlichem Druckpunkt. Die Kennzeichnung der Tasten ist bei der uns vorliegenden Varianten sehr schlecht zu erkennen: weißer Aufdruck auf silbergrauen Tasten. Sobald die Beleuchtung auch nur etwas schlechter wird, ist das kaum mehr zu lesen. Das ist beim schwarzen Modell sicher besser.

Das Display ist deutlich und scharf. Es hat, wie bei anderen Ricoh-Kameras auch, neben den üblichen RGB-Pixeln auch weiße Pixel, so dass sich insgesamt 1,23 Millionen Subpixel dort tummeln. Davon profitiert in erster Linie die Erkennbarkeit unter freiem Himmel, denn das Display ist richtig hell. Auf Wunsch ist dort jede Menge Information verfügbar. Wie bei den meisten Ricoh Kameras ist das Menu sehr umfangreich und bietet dem Fotografen reichlich Möglichkeiten, die Kamera für besondere Anwendungen zu konfigurieren.
Der Brennweitenbereich von 28 bis 300 reicht für alle Fälle, auch wenn wir persönlich für ein bisschen mehr Weitwinkel gerne 100 Telemillimeter geopfert hätten. 24-250 mm wären ebenfalls ein 10-fach Zoom, nur mit viel breiterem Anwendungsbereich. Nun, man kann nicht alles haben. Um beim Positiven zu bleiben: Neben der Vollautomatik lassen sich Blende oder Verschlusszeit vorwählen, was fortgeschrittenen Nutzern sicher entgegen kommt. Mit 0,12s im Weitwinkel und 0,45s in Telestellung gehört der Autofokus zur schnelleren Sorte.
Der Sensor mit 10 Millionen Pixeln weckte natürlich Hoffnungen. Aber es ist nicht nur die Pixelanzahl sondern auch die Sensorgröße für die Bildqualität verantwortlich. Und die ist leider nur 1/2,3 Zoll, nicht wie bei der Digital IV 1/1,7 Zoll. Trotzdem waren wir gespannt und wurden nicht enttäuscht. Die Auflösung bei niedriger Empfindlichkeit kommt erwartungsgemäß nicht an die der 16-Ender heran, dazu kommt ein relativ starker Randabfall (784 gegenüber 1103 Lp/BH).
Kaufberatung Kompaktkameras: So finden Sie die richtige Digitalkamera
Die Vorteile äußern sich eher in geringem Rauschen und einem Kurtosiswert von 0,7. Und die Bildergebnisse bestätigen die Messwerte: Die Darstellung ist nicht übermäßig scharf, aber sehr natürlich. Haut sieht nach Haut aus und wird nicht künstlich glatt gerechnet. Bei ISO800 sind die Bilder zwar auch hier deutlich schlechter als bei ISO100, man muss sie aber nicht automatisch in den digitalen Papierkorb kippen.
Testfazit
Ricoh hat bei der CX6 nicht alles, aber vieles richtig gemacht. Die Auflösung des Sensors ist seiner Größe angemessen, das sieht man an der Bildqualität. Bei der Ergonomie könnte man noch nachlegen, ansonsten ist die CX6 für weniger als 300 Euro eine gute Kompaktkamera.
Ricoh CX6
Ricoh CX6 | |
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Hersteller | Ricoh |
Preis | 220.00 € |
Wertung | 53.5 Punkte |
Testverfahren | 1.6 |