Survival-Horror
Resident Evil 2 Remake im Test: Der Horror kehrt zurück
Resident Evil 2 ist wieder da: Doch braucht es ein Remake dieses angestaubten Survival-Horror-Spiels? Wir meinen ja. Unser Test sagt warum.

Resident Evil 2 war schon immer anders: Während man ansonsten meist in die Haut allmächtiger Superhelden schlüpft, herrscht hier chronischer Mangel, etwa an Munition, Zeit und Speichermöglichkeiten. Offene Spielwelt? Gibt’s hier auch nicht. Stattdessen hastet unsere Spielfigur durch enge Gänge auf der Flucht vor fiesen Zombies und Monstern. Die sind zwar selten flott unterwegs, dafür in der Überzahl und sehr beharrlich. Dadurch wird geschickt ein Gefühl des konstanten Unbehagens erzeugt. Schafft es ein Gegner, sich über unsere Spielfigur herzumachen, leidet man vor dem Bildschirm wahrlich mit.
Resident Evil 2 ist das Remake des Originals aus dem Jahr 1998, das den Erfolg von Resident Evil als Spiele- und Filmserie maßgeblich mitbegründete. Die Vorlage dürfte in Deutschland kaum jemanden kennen. Denn während das Spiel im Ausland gefeiert wurde, schlugen hierzulande die Jugendschützer zu und indizierten das Horror-Game. Damals war dies quasi mit einem Verkaufsverbot gleichzusetzen. Heutzutage sind die Untoten längst Teil der Popkultur und flimmern in Serie über die TV-Bildschirme – und kaum jemand stört sich daran. Nachdem der Indizierungsbann schon 2014 aufgehoben wurde, stand einer Neuauflage nichts mehr im Weg.

Diese war dringend geboten, denn die Vorlage ist schlecht gealtert. Das neue Spiel ist von Grund auf neu programmiert, statt fester Kameraperspektiven und vorgerenderte Hintergründe gibt es jetzt Echtzeitgrafik und eine zeitgemäße Steuerung. Die Grafik ist düster, die Spielfiguren sind sehr detailliert gestaltet, auch wenn sie manchmal etwas „plastikhaft“ wirken. Die Dialoge und Zwischensequenzen sind glaubhaft und dramatisch inszeniert. Um im Spiel weiterzukommen, müssen unter Zeitdruck Rätsel gelöst werden. Der dreistufige Schwierigkeitsgrad ist eigentlich immer sehr fair.
Resident Evil 2 im Test: Fazit
So muss ein Remake aussehen: Der clevere Mix aus Ressourcen- und Zeit-Mangel, sowie das ständige Bedrohungsgefühl funktioniert auch im Jahr 2019 hervorragend. Resident Evil 2 sorgt für emotionale, beängstigende Momente vor dem Bildschirm. Wer der Zombie-Thematik nicht ablehnend gegenübersteht, wird sehr gruselig unterhalten.
Aufgrund einiger blutiger Szenen ist die Altersfreigabe ab 18 Jahren mehr als geboten. Das neue Spiel ist übrigens auch in der deutschen Version komplett ungeschnitten.