TESTBERICHT
Reflecta MF5000 - Filmscanner im Test
Von Aufmachung und Form her erinnert der reflecta MF5000 an den Nikon-Mittelformatscanner. Der Preis von 1500 Euro weckt entsprechende Erwartungen an die Qualität.


Mitgeliefert werden Halterungen für Kleinbilddias und -filmstreifen und eine für Mittelformatfilme. Die Kleinbildhalter werden seitlich in den Scanner eingeführt, die Mittelformathalter von vorn. Über USB 2.0 findet das Gerät Anschluss an den Computer, und die Software Cyber View X wird für Mac und für PC geliefert. Sie bietet die wesentlichen Werkzeuge direkt auf der Oberfläche, die Bildnachbearbeitungsfunktionen sind in einem eigenen Menüpunkt untergebracht. Für eine professionelle Scansoftware fehlen aber einige Funktionalitäten. So wird das Thema Farbmanagement nicht sauber unterstützt, wovon auch die hohe mittlere Farbabweichung von 11,8 Delta E zeugt. Die Anpassung der Gradation sowie von Schwarzweiß-Punkt ist bei den vorgegebenen Größen der Werkzeuge umständlich, eine selektive Farbkorrektur fehlt noch immer. In puncto Geschwindigkeit ist der Scanner angenehm zu bedienen. Mit einer Vorschau innerhalb von 14 Sekunden und einem voll aufgelösten Scan im Bereich von einer Minute lassen sich größere Mengen Dias in angemessener Zeit scannen.

Hervorragend ist die Auflösung des Scanners, die mit gemessenen knapp 3000 Ppi an der physikalischen Grenze der Hardware liegt. Der Dynamikumfang erreicht nur mittelmäßige Werte. Zwar zeigt unser überarbeitetes Testgerät keine Streifen mehr, aber es erreicht nur einen Dynamikumfang von 2,94 Dichten. Der MF5000 kann aber bei unterbelichteten Dias über die Belichtungszeit gegensteuern und Dichten bis zu 5,0 reproduzieren. Für die automatische Entfernung von Staub und Kratzern bei Farbfilmen sorgt eine infrarote LED. Bei einem Scan im Infraroten sind die Farbstoffe der Farbfilme (gilt nicht für silberhaltige SW-Filme) transparent, es werden nur Staub und Kratzer erfasst. Über den Scan erkennt die Software, wo sie retuschieren muss.
Fazit Gäbe es beim reflecta das Problem mit dem eher durchschnittlichen Dynamikumfang nicht, dann wäre es eine echte Alternative zu früheren Filmscannern von Nikon oder Minolta. Insbesondere dann, wenn Lasersoft Imaging eine Silver-Fast-Version für diesen Scanner bringen würde, was eine saubere Farbkorrektur und professionelle Werkzeuge bedeuten würde. Über die Mehrfachbelichtung wäre dann auch das Dynamikproblem gelöst.
