Mittelklasse-AV-Receiver
Onkyo TX-NR646 im Test - Brandneuer AVR mit Dolby Atmos und DTS:X
Schon vor dem offiziellen Verkaufstart entsandte Onkyo ein Exemplar einer seiner wichtigsten Neuheiten des Jahres Richtung video-Redaktion: den Mittelklasse-AV-Receiver TX-NR646. Punkten wollen die Japaner vor allem mit den neuen Objektklangformaten Dolby Atmos und DTS:X. Hier unser Praxis-Test.

video hat den Onkyo TX-NR646 im Test: Der japanische Hersteller will 2015 unter Beweis stellen, dass Heimkinofans mit ihren Entertainment-Zentralen der Mittelklasse bereits nahezu Oberklasse-Technik serviert bekommen. Insbesondere bei den neuen Objektklangformaten Dolby Atmos und DTS:X will Onkyo eine entscheidende Rolle spielen, wohingegen auf die THX-Zertifizierung in der 6er-Serie weiterhin verzichtet wird.
Doch der Reihe nach. Der Receiver selbst lässt sich gut handlen, da mit 9,4 Kilo über ein Kilo leichter als das vergleichbare Vorjahresmodell NR636. Die Maße bleiben unverändert. Dafür fallen einige Veränderungen bei den Anschlüssen auf: An der Front verzichtet Onkyo auf den zusätzlichen USB-Anschluss. Dafür steigt die Zahl der HDMI-Eingänge auf sieben. Die HDMI-Ausgänge sind logischer als bisher zentral zwischen HDMI-Input 1 und Ethernetanschluss angeordnet. Ein koaxialer musste zugunsten eines zweiten optischen Audioeingangs weichen.

Die AVR-Fernbedienung aus dem Hause Onkyo ist eine echte Konstante der Unterhaltungselektronik und bleibt auch in diesem Jahr beinahe unverändert. Lediglich ein paar wenige Tasten wurden neu benannt, etwa die für den Anschluss eines digitalen Videorekorders. Sie wird nun zeitgemäß mit "Streamingbox" bezeichnet, um hier Kandidaten wie Apple-TV, Amazon Fire TV oder den Nexus Player anzusteuern. Für alle, die ihr Smartphone nicht gern aus der Hand geben, haben die Japaner zudem ihre Fernbedienungs-App weiterentwickelt. Die "Onkyo Remote 3" ist kostenlos erhältlich.
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Apropos: In Sachen Vernetzung ist der NR646 ein echter Allrounder, der kaum Wünsche offen lässt. Die hierzulande relevanten Musikdienste Spotify, Deezer und Aupeo! sind vorinstalliert. Spotify kann über die Connect-Funktion direkt vom Smartphone oder Tablet aus bespielt werden. Toll für Apple-Fans: Die bei vielen Herstellern serienmäßige AirPlay-Funktion wurde ebenfalls ins Repertoire aufgenommen. Der 646 beamt damit Musik direkt vom iPhone aufs Soundsystem. Wer will, kann den flexiblen Netzwerker auch per Bluetooth ansteuern. Das Verbinden ist einfach und klappt in Sekundenschnelle.
Lautsprecher-Konfiguration in wenigen Minuten
Die Inbetriebnahme des 7.2-Kanal-Receivers ist ohnehin Onkyo-gemäß einfach. Dank der automatisierten AccuEQ-Raumkalibriation werden die Lautsprecher in wenigen Minuten bestmöglich konfiguriert. Die Menüführung ist denkbar simpel, daher ist der AVR in kürzester Zeit betriebsbereit.

In unserem Test mit einem 7.1-Speaker-Setup von Heco plus Samsung-Blu-ray-Player zeigt der Onkyo, wie viel die Mittelklasse heute klanglich zu bieten hat. Die gängigen Formate Dolby TrueHD und DTS-HD Master Audio werden beim großen Actionfinale in "Expendables 3" und im Bibelepos "Exodus" sehr achtbar ausgespielt. Bei den Dolby-Atmos-Blu-rays "Ambra" und "Attention - A Live in Extremes" deutet der Receiver selbst in der vorhandenen Surround-Konfiguration ohne Atmos an, welch besonderes Erlebnis objektbasierter Raumklang zu erzeugen vermag. Lediglich die Basslastigkeit wirkt bei lauten Filmszenen etwas unausgewogen.
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Atmos-Anhänger können sich also freuen, zumindest, sofern die Hollywood-Studios bald für mehr Programmnachschub sorgen sollten. Für Käufer, die eher auf das Konkurrenzformat DTS:X vertrauen, hat Onkyo "im Laufe des Jahres" ein Firmware-Update angekündigt.
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In Kombination mit seiner Fähigkeit, 4K-Bild durchzuleiten, ist der NR646 folglich ideal für Heimkinofans, die sich bei einem Preis von 630 Euro auf erschwingliche Art zukunftssicher aufstellen wollen.