Public Preview

Office 2016 im ersten Test

8.6.2015 von Claudia Frickel

Der Release von Office 2016 soll mit Windows 10 erfolgen. Der Download der Public Preview ist seit wenigen Wochen verfügbar. Hier ist unser erster Test der neuen Büro-Suite.

ca. 5:00 Min
Testbericht
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Office 2016 auf verschiedenen Geräten
Die Office 2016 Public Preview ist seit wenigen Wochen verfügbar. Hier ist unser Test.
© Microsoft

Bald ist der Release von Office 2016 - Microsoft sprach von einer gleichzeitigen Veröffentlichung mit Windows 10. Anfang Mai erschien die Public Preview der neuen Büro-Software - wir haben Sie einem Test unterzogen.

Die letzte neue Office-Version brachte Microsoft im Januar 2013 auf den Markt, sie war an Windows 8 und die Bedienung via Touchscreen angepasst, was allerdings für viele Anwender und Tester nicht zufriedenstellend umgesetzt war. Office 2016 legt seinen Schwerpunkt nun viel deutlicher auf die Cloud: Office speichert alle Dokumente automatisch auch im Netz, sodass Nutzer von jedem Gerät aus auf Ihre Dokumente zugreifen können. Auch arbeiten künftig mehrere User über die Cloud an einem Dokument, was bisher nur im Online-Office möglich war.

Lesetipp: Office 2016 - Public Preview als Download

Das klingt erst einmal nicht wahnsinnig neu: Google etwa nutzt die Cloud-Anbindung an Drive seit Jahren, sodass verschiedene User einen Text oder eine Tabellenkalkulation gemeinsam bearbeiten. Dabei ist es egal, ob sie Google Docs auf dem Handy oder im Browser am Mac oder PC öffnen.

Beta für Entwickler

Was Office 2016 tatsächlich bringt und wie es aussieht, können seit Anfang Mai alle Interessierten kostenlos testen. Bislang richteten sich die Vorabversionen vorwiegend an Entwickler. Wer will, gibt Microsoft ein Feedback und meldet Bugs und Fehler.

Outlook
Word: Mithilfe von Apps holen Sie sich Werkzeuge ins Programm, z.B. Informationen aus Wikipedia.
© Microsoft

Verfügbar ist derzeit aber nur die Desktop-Variante des Programms. Konzipiert ist Office im Prinzip als Universal-App, die neue Plattform von Windows 10. Eine solche App läuft auf allen Win10-Plattformen: Desktop, Tablet, Smartphone - und das Nutzererlebnis ist dabei überall gleich. Office als Universal-App soll zusätzlich noch auf iOS und Android laufen. Diese Office-App soll für Word, Excel & Co. gravierende Neuerungen bringen.

So hat Microsoft die Touch-Optimierung diesmal erst genommen: Word und gerade Excel lassen sich flüssig mit einem Finger bedienen. Insbesondere bei der Tabellenkalkulation funktioniert das überraschend gut, wie erste Demos zeigen. So zieht der Anwender mit Antippen und Festhalten einfach ein Feld in einer Arbeitsfläche auf, um es zu markieren. Auch die Vorschau der Daten in Form von Diagrammen klappt mit ein paar Fingerbewegungen ganz einfach. Die Desktop-Version von Office 2016 ist dagegen wie gehabt auf die Bedienung mit Maus und Tastatur ausgelegt.

Die Programme sind bisher nur auf Englisch verfügbar. Sie können lediglich für jede Software ein deutsches Sprachpaket herunterladen, um Rechtschreibung und Grammatik zu korrigieren. Klicken Sie nach dem Öffnen des jeweiligen Programms auf File/Options/Language, und klicken Sie auf den Link Not Installed hinter dem Eintrag German (Germany). Folgen Sie den Anweisungen, und laden Sie zunächst die Sprachdatei herunter. Anschließend führt Sie das Programm Schritt für Schritt durch die Installation.

Office 2016: Der neue Assistent

Der erste Blick auf die neuen Desktop-Programme zeigt: Optisch haben sie sich kaum verändert. Ein neues Design hebt sich Microsoft für die Touch-optimierten Universal-Apps auf. Die seit Office 2007 bekannte und bei vielen nicht sonderlich beliebte Ribbon-Oberfläche ist erhalten geblieben. Die auffälligste Neuerung: Ein von früher bekanntes Feature feiert sein Comeback - der Assistent.

Word
Word: Mithilfe von Apps holen Sie sich Werkzeuge ins Programm, z.B. Informationen aus Wikipedia.
© Microsoft

Oben in der Menüleiste gibt es in Word, Outlook, Excel und PowerPoint ein neues Suchfeld. Darin steht die Aufforderung: Tell me what you want to do. Schreibt man etwas hinein, etwa Print, schlägt einem das Werkzeug verschiedene Hilfe-Optionen vor - und zwar schon während des Tippens. Zum Glück ist der Assistent aber nicht so aufdringlich wie die Büroklammer Clippy (Karl Klammer), die in frühen Office-Versionen viele User nervte.

Verbesserte Anbindung an die Cloud

Office 2016 will das Erstellen, Bearbeiten und Speichern von Dateien vereinfachen, die in Microsofts hauseigenem Cloud-Dienst OneDrive abgelegt sind. So werden alle Daten in allen Office-Programmen automatisch dort gespeichert. Sie dürfen Ihre Dateien aber natürlich weiterhin auch nur lokal auf dem Gerät speichern.

Mit dem prominenter platzierten Befehl Share, zu finden unter File, laden Sie andere ein, das Dokument gemeinsam mit Ihnen zu bearbeiten. Das funktioniert schnell und komfortabel: Die Kollegen sehen in Echtzeit, was Sie gerade verändern. Wer ein Word-Dokument per Outlook versenden will, verschickt auf Wunsch nicht die Datei, sondern einen Link, über den dem Empfänger die Mitarbeit ermöglicht wird.

Office ausprobiert

Wer Word öffnet, findet sich gleich zurecht: Das Programm funktioniert so, wie man es von der vorherigen Version kennt. Es gibt ein paar kleinere Verbesserungen: Sie können zum Beispiel Bilder aus dem Internet direkt in ein Word-Dokument einbinden, entweder aus der Bing-Suche, von Facebook, Flickr oder OneDrive. Das klappt ganz einfach mit ein paar Klicks: Wählen Sie unter Insert/Online Pictures aus, und geben Sie ein Stichwort in die Suchleiste ein.

Onedrive
Onedrive: Als Universal App rückt Microsoft seinen Cloud-Dienst OneDrive noch stärker in den Mittelpunkt - etwa beim Speichern.
© Microsoft

Praktisch sind auch die InApp-Funktionen in Word, die es allerdings bei Office 2013 auch schon in ähnlicher Form gab. Vorinstalliert ist bereits die App von Wikipedia. So können Sie während des Schreibens Informationen recherchieren. Klicken Sie dazu auf Insert/MyApps. Wikipedia steht schon dort, Sie können auch nach anderen suchen. Wählen Sie die Online-Enzylopädie, öffnet sich am rechten Rand des Programms ein Feld. Sie können es mit der Maus größer und kleiner ziehen, in das Suchfeld geben Sie einen Begriff ein. Ein weiteres Add-on ist der Bing Translator, der Ihren Text nahezu in Echtzeit in andere Sprachen übersetzt.

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SoftMaker Office 2016 nimmt es ab sofort mit Microsoft auf

Die Neuheiten bei Outlook 2016 sind auf den ersten Blick kaum zu erkennen. Das Design wirkt zwar etwas aufgeräumter, großartige optische Veränderungen sind das aber nicht. Es gibt allerdings ein paar neue Features: Der Service Clutter, den Microsoft seit Herbst schrittweise für Office 365 eingeführt hat, soll den Posteingang besser aufräumen. Der Algorithmus sortiert Mails selbständig danach, ob sie wichtig oder unwichtig sind.

Eigentlich eine Kleinigkeit, aber eine sehr praktische, ist das verbesserte Anhängen von Dokumenten. Klicken Sie beim Schreiben einer Nachricht auf die Büroklammer, erscheinen automatisch die zuletzt verwendeten Bilder, Docs oder Excel-Arbeitsmappen. Dabei ist es egal, ob sie sich auf der Festplatte oder in der Cloud befinden.

Powerpoint
PowerPoint: In PowerPoint können Sie jetzt Bilder aus dem Internet einfacher einfügen.
© Microsoft

Wie bei den anderen Office-Programmen auch können Sie PowerPoint mit kostenlosen und kostenpflichtigen Apps aufrüsten und personalisieren. Dabei sind einige praktische Erweiterungen, etwa ein Umfrage- und ein Quiztool. Neu ist die Möglichkeit, Präsentationen aufzuzeichnen und mit Sound und Audio-Kommentaren zu versehen. Unter dem Menüpunkt SlideShow findet sich der Eintrag Record Slice Show. Die Präsentationen können Sie anderen online zeigen, Microsoft startete dazu im vergangenen Jahr die Plattform OfficeMix. Das klappte problemlos, als wir das Feature ausprobierten. So richtig neu ist das alles aber nicht: Microsoft will sich damit wohl vor allem gegen SlideShare behaupten.

Fazit

Wenn Sie das Office-Paket von Microsoft schon vorher genutzt haben, werden Sie sich nicht umgewöhnen müssen. Allzu viel hat sich nicht verändert, großartige Innovationen gibt es nicht. Der Assistent ist hilfreich. Was uns auffiel: Die Programme arbeiten alle etwas schneller als bisher, was man beispielsweise bei der Eingabe von Text und Bildern bemerkt.

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Quelle: Microsoft
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