Testbericht
Micro-Four-Thirds und Nikon-1-Format
- Formatfrage
- APS-C-Format
- Micro-Four-Thirds und Nikon-1-Format
- Fazit - Formatfrage

Das Four-Thirds-Format, in der Größe mit Micro-Four-Thirds identisch, ist dagegen nur noch bei einer einzigen Olympus-Kamera vertreten, bei der semiprofessionellen Spiegelreflexkamera E-5 . Die Kameras mit Micro-Four-Thirds-Sensor und das Nikon-1-System werden nicht ohne Grund im direkten Vergleich präsentiert: Zum einen bieten sie prinzipielle Gemeinsamkeiten wie die konsequent spiegellose Konstruktion, andererseits weisen sie nicht weniger signifikante Unterschiede auf - vor allem bei der Größe des verwendeten Bildsensors.

Sensor & BildqualitätMit einem 13,2 x 8,8 mm messenden CMOS ist das Nikon-1-System deutlich über Kompaktkamera-Niveau angesiedelt; der Crop-Faktor des sogenannten CX-Sensors beträgt 2,7, die nominale Auflösung 10 Megapixel und die Pixelgröße 3,4 mµ. Zum Vergleich: Micro-Four-Thirds arbeitet mit 17,3 x 13 mm großen Sensoren (Crop-Faktor 2,0), rechnerisch die doppelte Fläche im Vergleich zum CX-Sensor. Die Pixelgröße variiert je nach Nennauflösung: Bei der Olympus Pen E-PL3 (12 MP) beträgt sie 4,3 mµ, bei der Panasonic Lumix G3 (16 MP) dagegen nur 3,8 mµ. Gemessen an den geringen Abmessungen des CX-Sensors hat Nikon gute Arbeit geleistet: Im Bereich von ISO 100 bis 400 ist das Rauschen etwas höher als bei Micro-Four-Thirds-Kameras (max. VN 1,6), bleibt bis ISO 1600 (max. VN 1,8) aber akzeptabel. Der Texturverlust hält sich mit Werten zwischen 0,6 und 1,9 (bis ISO 3200) noch in Grenzen, und die Dynamik sinkt nie unter 8 Blenden. Letzteres ist besser als bei vielen Micro-Four-Thirds-Kameras, von denen aktuelle Modelle wie die Lumix G3 allerdings deutlich mehr Auflösung bieten - zwischen 1550 und 1600 LP/BH bis ISO 6400 (V1 : max. um 1200 LP/BH). Unterm Strich hat die Lumix G3 bei der Bildqualität die Nase vorn, während Nikon V1 und Olympus Pen E-PL3 nahe beieinander liegen: Die Olympus bietet mehr Auflösung und weniger Rauschen, aber schlechtere Texturwerte.

Ausstattung & HandhabungDie //1157620:DMC-G3 und die E-PL3 vertreten die neueste Generation des Micro-Four-Thirds-Formats. Von der GF-Linie unterscheidet sich die G3 durch den eingebauten elektronischen Sucher mit einer Auflösung von 480000 RGB-Pixel und 0,7facher Vergrößerung. Auch die Nikon V1 kommt ab Werk mit einem elektronischen Sucher vergleichbarer Auflösung, während ein solcher bei der Olympus Pen E-PL3 separat geordert werden muss; der dafür vorgesehene Zubehöranschluss oben an der Kamera adaptiert alternativ den mitgelieferten Aufsteckblitz. Der 3-Zoll-Monitor lässt sich bei der Olympus nach oben oder unten verschwenken, bei der Panasonic zusätzlich drehen. Alle drei Kameras besitzen wertige Aluminiumgehäuse. Olympus und Nikon zeigen Ecken und Kanten (wobei die V1 einen Handgriff vermissen lässt), während die Lumix mit ihren abgerundeten Formen wie die moderne Neuinterpretation einer SLR in kleinerem Maßstab aussieht. Lumix G3 und Nikon V1 ähneln sich in der eher spartanischen Ausstattung mit Bedienelementen, die G3 bietet alternativ Touch-Steuerung am Monitor. Letzteres kann man auch bei Olympus haben, allerdings nicht bei der E-PL3, sondern nur bei der größeren Schwester E-P3. Erfreulich bei den aktuellen Spiegellosen mit CX- und Micro-Four-Thirds-Sensor ist der schnelle Kontrast-AF - zumindest bei viel Licht (1000 Lux) werden Phasen-AF-konforme Werte um 0,3 s erreicht. Ungewöhnlich für eine Spiegellose: Die Nikon V1 kombiniert Phasen- und Kontrast-AF, beides integriert am Aufnahmesensor. Zudem erlaubt die V1 extrem schnelle Bildfolgen von 60 B/s.