AV-Receiver
Marantz SR 6007 im Test
Der Marantz SR 6007 glänzt mit 7.1-Surround-Anschlüssen und liefert ein zweites Paar Lautsprecherklemmen. Wie der AV-Receiver klingt, zeigt der Test.

Als sich Marantz und Denon vor einigen Jahren zusammentaten, war nicht abzusehen, wo die Reise hingeht. Inzwischen steht fest: Die Allianz unter dem Dach der D&M Holding war für beide Marken erfolgreich. Schließlich bindet allein die rasant fortschreitende Software-Entwicklung einen großen Teil der Ressourcen. Und gerade hier gab es auch bei Marantz einigen Nachholbedarf, der mit vereinten Kräften im Zeitraffer aufgeholt wurde. Die schmucklosen, gerade für Neueinsteiger abschreckend wirkenden On-Screen-Menüs im MS-DOS-Stil sind endgültig Geschichte.
Mit dem gemeinsam entwickelten Bedienkonzept inklusive extrem zweckmäßiger Fernbedienung konnte Ken Ishiwata, seines Zeichens international anerkannter HiFi-Guru und charismatisches Gesicht der Marke, seine in gewisser Weise magische Arbeit auf einer ausgereiften technischen Basis beginnen. Gemessen an den im (Grenz-)Bereich des Klang-Tunings üblichen Nuancen, die allerdings für Audiophile zumindest subjektiv eine essenzielle Bedeutung besitzen, führte der Marantz-Weg zu deutlichen Unterschieden.
Sogar bei der Leistungsmessung lassen sich die beiden Brüder klar auseinanderhalten. In Sachen Stereo beackert Marantz immer noch eine Domäne: Hier klaffen zwischen dem AVR-2313 und dem SR 6007 pro Kanal 20 Watt an 4 Ohm, an 8 Ohm sind es sogar 30 Watt. Im Surround-Betrieb liegen die Abweichungen dagegen im Bereich der Serientoleranzen.

Kleine Unterschiede
Doch es gibt noch mehr belegbare Fakten für eigene Philosophien beider Marken: Der Marantz besitzt einen Phono-Eingang für MM-Systeme. Auch sonst verfügt er über mehr Audio-Anschlussmöglichkeiten als der Denon. Neben einem 7.1-Kanal-Eingang kommt ein weiteres Paar Lautsprecher-Klemmen dazu.

Es kann für ein zweites Lautsprecherpaar oder Audyssey-DSX-Height-Boxen verwendet werden. Zudem hat Marantz den Anschlüssen eine oxidationsbeständige Goldbeschichtung spendiert. Mit dem optionalen Bluetooth-Empfänger bietet der SR 6007 noch eine weitere Streaming-Alternative zum ebenfalls drahtlosen AirPlay.
In puncto Videoverarbeitung herrscht ein Patt zwischen den D&M-Geschwistern. Der Marantz skaliert Standardvideos bis auf 4K-Auflösung hoch. Die hochgezüchtete AV-Maschine lässt sich problemlos beherrschen, denn der SR 6007 stellt jetzt ebenfalls einen vorbildlichen Installationsassistenten bereit, mit dem auch Laien zurechtkommen.

Hörtest
Selbstverständlich spielte der Marantz im Hörtest nicht in einer anderen Liga als sein Schwestergerät. Doch es überraschte schon, was Ken Ishiwata, ausgehend von einer soliden Basis, mit einer Prise Klangwürze bewirkte: Der Marantz legte sich im Detail mehr ins Zeug.
Besonders deutlich wurde die eigene Note im Bass: Hier verfügte der SR 6007 nicht nur über mehr Kick und Kontur als der AVR-2313, er hielt in diesem Punkt auch das restliche Feld auf Distanz: Der Yamaha RX-A1020 hatte ganz unten etwas weniger Substanz, der Pioneer SC-2022 wirkte zwar viel voller, aber auch weicher. Und keiner fächerte die Mitten so fein auf wie er. Die Klangfarbentreue und die Impulsivität setzten hier die Maßstäbe.
Erstaunlich auch, wie Marantz im Surround-Modus eine so stabile, plastische Abbildung erreichte. Ein Receiver vor allem für Musik-Liebhaber.