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Lost Ark im Test: Actionreiches MMORPG mit Schönheitskur

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Lost Ark ist ein kostenloses MMORPG von Smilegate und Amazon, das ab Februar auch in Europa erhältlich ist. Wir verraten im Test, für wen es sich lohnt.

Autor: Laura Pippig • 9.2.2022 • ca. 5:55 Min

Lost Ark MMO
Lost Ark ist eine grafische Wucht, aber kann es auch spielerisch überzeugen?
© Amazon/Smilegate

Lost Ark ist ein südkoreanisches MMORPG, das viele Fans schon seit Langem im Auge haben. Seit den ersten Trailern wird es oft als "Diablo-Killer" bezeichnet, was zum einen an der hochwertigen Optik, zum anderen am actionreichen Kampfsystem liegt.Amazon Game Studios und Smilegate bringen d...

Pro

  • schöne Grafik und Effekte
  • actionreiches Kampfsystem
  • gute Story mit gelungenen Zwischensequenzen
  • großartige Klassen
  • umfangreicher Charakter Editor
  • kostenlos spielbar
  • auf Deutsch vertont

Contra

  • anfangs zu leicht, später starker Anstieg im Schwierigkeitsgrad
  • Endgame eher auf Loot und Challenges ausgerichtet
  • Echtgeld-Shop bietet Vorteile für zahlende Spieler*innen
  • zu viele Fetch-Quests

Fazit

Lost Ark ist ein wirklich schönes MMO, in das man viel Zeit investieren kann. Besonders die unterschiedlichen Klassen machen jede Menge Spaß. Allerdings ist das Spiel zunächst zu leicht, nur um später sehr an Anspruch zuzulegen. Das Balancing, die Endgame-Inhalte und auch der Echtgeld-Shop lassen noch zu wünschen übrig.

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Lost Ark ist ein südkoreanisches MMORPG, das viele Fans schon seit Langem im Auge haben. Seit den ersten Trailern wird es oft als "Diablo-Killer" bezeichnet, was zum einen an der hochwertigen Optik, zum anderen am actionreichen Kampfsystem liegt.

Amazon Game Studios und Smilegate bringen das kostenlose MMO endlich auch nach Europa, nachdem es lange Zeit nur in Asien spielbar war. Wir haben das Spiel ausgiebig vor dem Release am 11. Februar getestet und verraten, für wen sich der Einstieg lohnt.

Lost Ark: Launch Gameplay Trailer

Quelle: Lost Ark
Der Gameplay Trailer zum Europa-Release von Lost Ark.

Lost Ark: Das spricht für das MMO

Was bei Lost Ark als Erstes auffällt ist natürlich die schöne Optik. Die beginnt schon beim Charakter-Editor, der umfangreiche Anpassungsmöglichkeiten bietet. Ganz egal, was wir dabei auswählen, unser Charakter sieht am Ende immer aus wie ein Model mit perfekt sitzender Frisur und wahlweise bunten Strähnen, verschiedenfarbigen Augen oder Elfenohren - typisch Asia-MMO eben.

Die Spielwelt von Lost Ark ist nicht weniger detailliert als die Charaktere. Die verschiedenen Regionen sind abwechslungsreich designed und überzeugen mit Texturen und Details, die über dem üblichen MMO-Standard liegen. Hinzu kommen noch Zwischensequenzen, die mal in Spielgrafik und mal aufwendig gerendert aufkommen.

Lost Ark MMO
Die Cutscenes in Lost Ark können sich wirklich sehen lassen.
© Amazon/Smilegate

Beim Gameplay sind es vor allem die unterschiedlichen Klassen, die es uns angetan haben. Es gibt eine große Auswahl an Subklassen, die wir spielen können, und die sich auch merklich in ihren Fähigkeiten unterscheiden. Eine Zauberin spielt sich mit ihren verheerenden Elementarangriffen etwa ganz anders als eine Bardin mit unterstützenden Zaubersprüchen - Alle zum Europa-Release verfügbaren Klassen finden Sie später im Artikel aufgelistet.

Egal, für welche Klasse wir uns letztlich entscheiden: Für jeden Spielstil sollte etwas dabei sein, und in jeder Rolle können wir den Gegnern Fertigkeiten mit beeindruckenden Effekten entgegen werfen. Insgesamt ist das Kampfsystem sehr aktiv und actionreich, da wir ständig Fähigkeiten verwenden, ausweichen und aktiv angreifen.

Jede Klasse hat außerdem unterschiedliche "Awakening-Fähigkeiten", die besonders stark und eindrucksvoll sind, aber sich nach der Nutzung wieder aufladen müssen. Das kann sowohl ein riesiger Feuersturm als auch die Verwandlung in eine besonders starke Dämonenform bedeuten. Lediglich die Tatsache, dass wir unseren Charakter per Mausklick fortbewegen müssen, macht das Ganze etwas weniger rasant - aber dafür ähnlicher zu Diablo.

diablo-4-lilith

Abgesehen davon ist der Vergleich zu Blizzards Hack-and-Slay-Reihe aber etwas weit hergeholt. Wir bekämpfen zwar zahlreiche Gegner, die gerne mal in großen Gruppen auf uns zukommen, aber ansonsten ist Lost Ark immer noch ein klassisches MMO.

Das bedeutet vor allem eins: Fetch-Quests. Es gibt viele Aufgaben, bei denen wir x Feinde töten oder y Gegenstände einsammeln müssen. Die Anzahl ist dabei aber immer recht human gehalten, wir mussten also nie 15 Pelze von einer besonderen Wolfart sammeln, die nur alle sechs Gegner gelootet werden kann... dennoch treten nach einer Weile Ermüdungserscheinungen auf.

Das MMO-Prozedere wird zum Glück immer wieder von Story-Missionen aufgelockert, bei denen wir entweder mehr über die Geschichte der Spielwelt und die namensgebende "Arche" erfahren, instanzierte Gebiete erkunden, Bosse besiegen oder mal eben eine Belagerungsschlacht erleben. Diese Missionen sind zum Großteil auch auf Deutsch vertont, teilweise auch mit ziemlich guten Sprechern.

Lost Ark
Typisch für MMOs aus Asien: Schöne Charaktere, freizügige Rüstungen, große Waffen und das typische Interface.
© Amazon/Smilegate

Eine weitere Besonderheit ist dabei, dass Lost Ark uns jederzeit vermittelt, der absolute Mittelpunkt unserer Geschichte zu sein. Natürlich gibt es viele Spiele, in denen wir auserwählt und besonders sind. Doch in Lost Ark trägt die Story eben mehr als sonst dazu bei, dass trotz des Multiplayer-Aspekts unsere eigene Heldengeschichte nicht zu kurz kommt.

Später können wir sogar mit einem eigenen Schiff um die Welt segeln, um mehr als 100 Inseln im Spiel zu erkunden. Diese haben ihre eigenen Geschichten, Events und auch Mechaniken, was wir als sehr gelungenes Spielelement empfinden. Für PVP-Fans gibt es auch einiges an Content durch PVP-Arenen, Gildenkämpfe und Ranglisten.

Die unterschiedlichen Orte, an die uns Lost Ark führt, sind sehr abwechslungsreich und eher linear gehalten. Auch das Gegnerdesign beschränkt sich nicht nur auf typische MMO-Feinde. Im Laufe der Hauptstory geht es vor allem in den Kampf gegen Dämonen und andere Monster. Bis zum Maximallevel, das zum Europa-Start von 50 auf 60 angehoben wird, gibt es also jede Menge zu sehen in Lost Ark.

Lost Ark: Director's Trailer

Quelle: GameSpot Trailers
In diesem extra langen Trailer werden alle Inhalte von Lost Ark vorgestellt.

Lost Ark: Das spricht gegen das MMO

Zu Beginn ist Lost Ark leider viel zu einfach, da wir die meisten Gegner mit nur einem Klick (und der entsprechenden Fähigkeit) besiegen können. Selbst in großen Gruppen sind die Feinde keine echte Gefahr, sondern eher Kanonenfutter und quasi Erfahrungspunkte to go. Die bereits erwähnten Fetch-Quests sind einfach zu anspruchslos.

Später zieht der Schwierigkeitsgrad allerdings merklich an, vor allem an den Chaos Dungeons und Herausforderungen kann man sich daher schnell die Zähne ausbeißen. Das dürfte für einige MMO-Neulinge ein Grund sein, aus dem Spiel auszusteigen, während Veteranen sich eher zu Beginn mit chronischer Unterforderung konfrontiert sehen.

Die Entwickler von Lost Ark sind außerdem relativ offen, was das Echtgeld-System in angeht. Das Spiel ist alles andere als Pay2Win, bietet aber eben die Möglichkeit, im Spiel deutlich schneller voranzukommen, indem man Geld bezahlt. Außerdem gibt es mehr Charakter Slots, exklusive Skins, Haustiere und Booster zu kaufen. Alle anderen müssen sich vergleichbare Inhalte durch Grind und Geduld erst einmal verdienen.

Die bloße Existenz eines Echtgeld-Shops ist bei einem Free-to-Play Spiel wie Lost Ark kein alleiniger Kritikpunkt - Zumal das Angebot für den westlichen Markt deutlich abgespeckt wurde. Die vielen verschiedenen Währungen sorgen aber erst einmal für Verwirrung und einige Inhalte sind nur für zahlende Fans erhältlich.

Lost Ark Shop
Im Echtgeld-Shop lassen sich unter anderem Charakterslots und Buffs kaufen, mit denen man im Spiel schneller vorankommt.
© Amazon/Smilegate

Im Endgame bietet Lost Ark verschiedene Aktivitäten, die vor allem auf das Grinden von seltenen Materialien oder Challenges wie schweren Bosskämpfen ausgelegt sind. Das kann man mögen, muss man aber nicht. Für westliche Verhältnisse ist dieses Konzept immer noch eher ungewohnt und ernüchternd, aber es gibt auch bei uns viele Fans dieser Art von Content.

Wenn aber von Beginn an schon so viel Wert auf Inszenierung und Story gesetzt wird, hätten Lost Ark vielleicht eher storygetriebene Instanzen à la World of Warcraft gut getan. Andere Spiele wie Final Fantasy 14 beweisen aktuell mit ihrem Fokus auf große Handlungsbögen etwas mehr Mut.

Selbst in Asien hatte es Lost Ark mit diesen Inhalten anfangs schwer, denn im ersten Jahr nach Release wandten sich viele Spielerinnen und Spieler ab. Im zweiten Anlauf konnte Smilegate aber viele Spielerherzen gewinnen, denn Lost Ark erhält viel Support und regelmäßig neue Inhalts-Updates. Von dieser inhaltlichen "Schönheitskur" profitieren wir jetzt auch in Europa, weitere Klassen, Regionen und Inhalte werden in den nächsten Monaten folgen.

Lost Ark
Die Klassen reichen von "Haudrauf mit riesiger Waffe" bis zu "stylisher Schütze mit Hut".
© Amazon/Smilegate

Lost Ark: Alle Klassen im Überblick

In Lost Ark können wir momentan 15 verschiedene Klassen spielen, die sich in fünf Hauptklassen unterteilen. Jede Klasse hat mindestens eine Subklasse, die offensiv oder defensiv/unterstützend gespielt werden kann. Somit gibt es jede Menge Auswahl, was die eigene Rolle und den damit verbundenen Spielstil angeht.

Allerdings können einige Klassen nur mit einem bestimmten Geschlecht erstellt werden. Es gibt also beispielsweise keine männlichen Magier oder weibliche Kriegerinnen. Das sind die Klassen, die wir aktuell in Lost Ark spielen können:

  • Krieger
    • Berserker
    • Paladin
    • Pistolenlanzer
  • Kampfkünstler(in)
    • Striker
    • Kriegstänzerin
    • Scrapper
    • Seelenfaust
  • Kanonier(in)
    • Kunstschützin
    • Artillerist
    • Todesschütze
    • Scharfschütze
  • Magierin
    • Zauberin
    • Bardin
  • Assassinin
    • Schattenjägerin
    • Todesklinge
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Lost Ark: Pionierpakete mit Ingame Inhalten

Das free-to-play MMO Lost Ark ist für alle kostenlos spielbar. Wer unbedingt möchte, kann aber auch Ingame-Inhalte im Echtgeld-Shop erwerben. Amazon bietet unter anderem sogenannten Pionierpakete an, mit denen man nicht nur Items und besondere Titel, sondern auch einen früheren Zugang zum Spiel erhält.

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Lost Ark: Fazit

Lost Ark ist definitiv einen Blick wert, wenn man auf der Suche nach einem guten MMO-Erlebnis ist. Besonders in den ersten Spielstunden wird man angenehm durch die Spielwelt geführt und von gelungenen Zwischensequenzen begleitet. Die Story Missionen sind ein besonderes Highlight, das nicht jedes MMORPG bieten kann.

Im Endgame wird das Spiel zunehmend grindlastiger und der Echtgeld-Shop lockt mit Vorteilen für zahlende Spielerinnen und Spieler. Davon sollte man sich aber nicht abschrecken lassen, ebenso wenig von den Vorurteilen gegenüber MMOs aus dem asiatischen Raum. Denn Lost Ark hat viel Potenzial, um auch in Europa und den USA Fuß zu fassen.

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