High-End Office-Maus
Logitech MX Master 3S im Test
Mit der MX Master 3S feinoptimiert Logitech sein Office-Flaggschiff. Viel ändert sich bis auf leisere Tasten nicht - mehr ist aber auch nicht nötig. Der Test.

Wenn man bereits das beste Produkt seiner Klasse anbietet, ist es schwer, große Optimierungen zu finden und umzusetzen. Also versucht Logitech das mit der MX Master 3S erst gar nicht, sondern optimiert sein Office-Maus-Flaggschiff im Detail.
Ins Visier genommen hat man dabei die Tasten der Maus, die jetzt deutlich leiser und damit im Büro weniger störend sind. Wenn man dabei keine Rückentwicklungen vornimmt, sollte der MX Master 3S als neue Nummer 1 also eigentlich nichts im Wege stehen. Ob das der Fall ist, zeigt unser Praxis-Test.
Logitech MX Master 3S im Test: Form, Ergonomie & Design
Auf den ersten Blick ist bei der MX Master 3S alles beim Alten. Das Design wurde ohne Veränderungen von der MX Master 3 übernommen. Noch immer zieht die Maus dabei mit einem auffälligen Design die Blicke auf sich, ohne die nötige Seriösität für den Arbeitsplatz missen zu lassen.
Doch die Form der Maus hat nicht nur stilistische Gründe. Auch für die nötige Ergonomie ist gesorgt. Durch die Einkerbung auf der Daumenseite und die darunter angebrachte Ablagefläche sowie die leicht geneigten Haupttasten der Maus stellen wir auch nach Stunden der Büroarbeit keine Ermüdungserscheinungen fest. Die gummierte Oberfläche sorgt dabei für einen ordentlichen Halt, wenn sie uns auch an heißen Tagen etwas an der Maus festkleben lässt.
Für Rechtshänder*Innen ist die MX Master 3S leider nicht geeignet. Die ergonomische Form macht uns hierbei einen Strich durch die Rechnung.
Je nach Farbvariante kommen bei der Produktion der Maus zwischen 22 und 27 Prozent recyceltes Material zum Einsatz. Das ist ein guter erster Anfang. Logitech selbst hat aber bereits mit der Logitech Lift (Test) bewiesen, dass mehr möglich ist.

Logitech MX Master 3S im Test: Einrichtung, Reichweite und Laufzeit
Eingerichtet ist die kabellose Office-Maus schnell und ohne Probleme. Wir stecken die mitgelieferten Logi-Bolt-Adapter in einen USB-A-Slot unseres Rechners und warten kurz darauf, dass die Maus den Rest von sich aus erledigt. Schon kann es losgehen.
Dass die MX Master 3S dabei keinen Steckplatz für den Adapter hat, wie wir ihn von vielen mobilen Mäusen kennen, ist für uns kein Beinbruch. Die MX Master 3S ist mit einem Gewicht von 141 g klar für den Einsatz in einem festen Büro ausgestattet und nicht für Mobile Office oder den schnellen Einsatz unterwegs. Hier kommen andere Modelle wie die MX Anywhere 3 (Test) ins Spiel.
Neben dem 2,4 GHz-Funk per Bolt-Adapter können wir alternativ auch auf eine klassische Bluetooth-Verbindung zurückgreifen, um die Maus zu verbinden.
Dank Logitechs Easy-Switch-Technologie können so bis zu drei Geräte gleichzeitig mit der Maus verbundenwerden. Den Wechsel zwischen den Systemen nehmen wir über einen Schieberegler auf der Unterseite der MX Master 3S vor.
Laden mussten wir die Maus im Rahmen unserer Testzeit nicht. Logitech selbst gibt die Laufzeit des verbauten Akkus mit 70 Stunden an. Laden können wir die Maus dann per USB-C-Kabel an der Vorderseite der Maus.
Die angegebene Reichweite von 10 Metern hält die Maus ohne Probleme ein. Eine Bedienung des Rechners von der anderen Seite unseres Büros war keine Schwierigkeit für die MX Master 3S.
Logitech MX Master 3S im Test: Tasten & Schalter
Für eine Office-Maus ist die MX Master 3S erstaunlich gut ausgestattet. Von einem Flaggschiff darf man das aber ja auch erwarten. Neben den beiden Haupt- und der mittleren Mausrad-Taste verfügt die MX Master 3S zusätzlich über einen weiteren mittig angebrachten Button, zwei Daumentasten und einen weiteren Drücker auf der Daumenablage. Sie alle sind gut zu erreichen. Lediglich die Taste auf der Daumenablage dürfte für unseren Geschmack etwas größer ausfallen, beim Testen hätten wir sie zuerst fast gänzlich übersehen.
Neu ist bei der MX Master 3S (das S steht vermutlich für Silent) natürlich, dass die Klick-Lautstärke der Maustasten bedeutend reduziert wurde. Somit eignet sich die Maus nun auch gut für Großraumbüros oder belebte Wohnzimmer, die gleichzeitig als Home-Office dienen müssen.
Lediglich die mittlere Zusatztaste stellt hier eine Ausnahme dar. Bei ihr ist die Lautstärke in etwa vergleichbar mit der des Vorgängermodells. Logitech erklärte uns, dass der Grund dafür beim Mausrad zu finden sei, welches nicht genug Platz für die neuen, stillen Schalter übrig lassen würde.
Unsere Befürchtung für die Silent Switches war zudem erst, dass unter ihnen die Haptik der Tasten leiden könnte. Aber tatsächlich konnten wir hier keinen Rückschritt gegenüber der MX Master 3 feststellen. Noch immer ist haptisch ein befriedigendes Auslösen des Buttons feststellbar.
Logitech MX Master 3S im Test: Das Mausrad
Übernommen wird von der MX Master 3 hingegen das Setup der Mausräder. Richtig: Plural, Räder. Denn wie auch sein Vorgänger bietet die MX Master 3S neben dem klassischen Mausrad auch ein weiteres Rädchen auf der Daumenseite zum horizontalen Scrollen. Für große Spreadsheets ein wahrer Segen.
Ersteres verfügt über Logitechs SmartShift-Technologie, wechselt also bei schnellem Scrollen aus dem stufenweisen in den freien Scroll-Modus. Das erlaubt uns gleichzeitig Kontrolle bei kleinen Scroll-Schritten und ein schnelles Überfliegen längerer Webseiten.
Das horizontale Mausrad hingegen scrollt ausschließlich im freien Modus. Wenn wir uns für die Zukunft weitere Optimierungen wünschen dürften, würden wir auch hier gerne den Einsatz von SmartShift sehen.
Logitech MX Master 3S im Test: Der Sensor
Wer dachte, dass die leisen Schalter der MX Master 3S der einzige Unterschied zum Vorgänger wären, der irrt. Denn nebenbei hat Logitech auch einen neuen Sensor in der Maus verbaut.
Der optische Sensor der Maus hebt dabei die maximale Sensibilität auf bis zu 8000 dpi an, wobei der Wert in Schritten von je 50 dpi selbst festgelegt werden kann. Der Sensor funktioniert fehlerfrei sowohl auf Mauspad, Holz, Metall und Glas.
Logitech MX Master 3S im Test: Fazit
Den großen Wurf versucht Logitech mit der MX Master 3S erst gar nicht. Wozu auch, die MX Master 3 war bisher die beste Office-Maus auf dem Markt, die man für Geld kaufen konnte.
Die MX Master 3S optimiert stattdessen im Detail mit stillen Tasten und einem verbesserten Sensor. Aktuell zahlt man für diese Verbesserungen einen Aufpreis von rund 50 Euro - unserer Meinung nach deutlich zu viel.
Dennoch kommen wir nicht umhin, eine Bestnote für die MX Master 3S zu vergeben. Denn sie ist ohne Frage die neue Nummer 1 auf dem Podest der Office-Mäuse.
