Testbericht

Loewe Individual-Set im Test

14.12.2011 von Michael Jansen und Andreas Frank

Loewe kann flach, elegant und zeitlos - nicht nur die Fernseher sind eine Augenweide, die Top-Lautsprecher der Kronacher sind ebenso sehens- und vor allem hörenswert.

ca. 2:30 Min
Testbericht
  1. Loewe Individual-Set im Test
  2. Fazit
Loewe Individual-Set
Loewe Individual-Set
© Hersteller / Archiv

Pro

  • fantastische Abbildungspräzision

Contra

  • nicht ganz ausgewogene Tonalität und etwas eingeschränkte Pegelfestigkeit

Kein Mittelmaß - das ist Loewes Devise. Das gilt nicht nur für die extrem schicken Flachbild-Fernseher an der Wand, sondern auch für die Top-Lautsprecher aus dem Fränkischen. Vier Individual Stand Speaker SL, ein Center-Speaker I Compose und ein Individual Subwoofer Highline gehören zum Top-Set der Kronacher.

So ungewöhnlich flach die Stand-Speaker sind, so ungewöhnlich funktionieren sie auch. Es sind sogenannte elektrostatische Lautsprecher. Eine hauchdünne Kunststofffolie agiert hier zwischen zwei Gittern als Membran und wird im elektrostatischen Kraftfeld vor- und zurückbewegt.

Bei Loewe passt das extrem flache Wandlerkonzept perfekt zu den Flat-TVs. Das Design ist avantgardistisch und die Funktionsweise extrem exklusiv. So sollte Loewes Top-Ton zum Top-Bild werden.

loewe Individual-Set, lautsprecher, high-end
So aufwendig Elektrostaten in der Fertigung sind, so einfach ist ihr prinzipieller Aufbau.
© Hersteller

Eine weitere Besonderheit neben dem elektrostatischen Antrieb ist die hauchdünne, immerhin etwa 1.700 Quadratzentimeter große Breitbandmembran. Sie ist ungefähr doppelt so groß wie die Fläche zweier 38er-Bass-Chassis.

Unmittelbar, punktgenau und homogen sind drei der auffälligsten Merkmale dieser Wandlergattung. Eine starke vertikale und eine leichte horizontale Bündelung der Breitbandmembran sorgen in Verbindung mit der Dipolcharakteristik im Wohnraum dafür, dass der Primärschall nahezu unverfälscht - also ohne etwaige störende frühe Reflexionen - den Hörplatz erreicht.

Erst ein paar Millisekunden später treffen Sekundärschallanteile - also Reflexionen - am Hörplatz ein, die aber den für die präzise Ortung verantwortlichen Primärschall nicht "verschmieren".

Um die Richtwirkung in der horizontalen Ebene zu mindern, haben die Loewe-Entwickler die Membran längs in zwei Streifen geteilt: Ein schmaler Streifen sorgt auch in den Höhen für eine angemessen breite Abstrahlung, während der breitere Streifen sich mehr um die Mitten kümmert. Im Wesentlichen ist es diese besondere Richtcharakteristik, die den so typischen Elektrostatenklang ausmacht.

Der Dipol und seine Tücken

Das Prinzip hat aber auch seine Tücken. Der Dipol-Charakter, also die Schallabstrahlung nach vorne und nach hinten, bedingt einen sogenannten akustischen Kurzschluss. Das heißt, ab einer bestimmten Frequenz nach unten - die von den Membrandimensionen abhängt - wird der Schall zwischen Vorder- und Rückseite ausgelöscht.

Tiefe Frequenzen lassen sich somit nicht sehr wirkungsvoll übertragen. Zudem ist der Membranhub prinzipbedingt stark limitiert, was ebenso gegen eine hubintensive Tieftonarbeit spricht.

Lediglich türgroße Elektrostaten können als Vollbereichs-Schallwandler genutzt werden, Loewes eher zierliche Stand-Speaker benötigen dagegen Unterstützung in den Bassregionen.

Daher setzen die Toningenieure aus Kronach den Subwoofer Highline unterhalb etwa 150 Hertz ein. Der Tiefton-Kubus werkelt mit einer etwa 25 Zentimeter großen Membran sowie zwei passiven Membranen, die die Funktion eines Bassreflexkanals übernehmen.

Da ein Chassis in Richtung Fußboden strahlt und ein zweites seitlich durch ein feines Gitter verdeckt ist und da das Anschlussfeld auf der Rückseite eine Abdeckung besitzt, gibt es nichts, was die makellose Optik stören könnte. Man könnte diese Optik als Bauhaus-Design bezeichnen.

loewe Individual-Set, lautsprecher, high-end
Der Individual Subwoofer Highline als flacher Kubus nutzt das Downfire-Prinzip in Verbindung mit zwei Passivmembranen. Eine der drei Membranen strahlt in Richtung Fußboden. Elegante Aluminium- Kufen schaffen die nötige Bodenfreiheit.
© Hersteller

Neben der Tieftonarbeit übernimmt der Loewe-Bass noch weitere Aufgaben. Er beherbergt insgesamt sechs Endstufen a 100 Watt in Class-D, bedient also alle sechs Lautsprecher des Sets mit dem verstärkten Musiksignal.

Soll das Set nicht in eine Loewe-Kette integriert, sondern mit anderer Elektronik in Betrieb genommen werden, so steht ein 5.1-Eingang zur Verfügung, der das Musiksignal von AV-Receivern entgegennimmt.

Loewes Center-Speaker I Compose ist konventionell aufgebaut. Das heißt: Hier kommen dynamische Chassis zum Einsatz. Zwei 80 Millimeter große Tieftöner sowie zwei ebenso große Mitteltöner und eine Hochtonkalotte geben den Ton an.

Eine Bassreflex-Öffnung verschafft dem Center-Speaker eine untere Grenzfrequenz von etwa 75 Hertz. Es gibt den Center sowohl mit Wall Mount als auch mit Table Stand (optional), also für jede Aufstellungssituation das passende Zubehör.

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