Loewe Individual 46 Compose 3D
Die beste Technik im besten Design: Das ist Loewes Credo, um die anspruchsvollsten Kunden zufriedenzustellen. Mit dem neuen Individual 46 Compose 3D haben die Kronacher stark aufgerüstet.

Die Zeit vergeht besonders schnell im TV-Markt, denn das hart umkämpfte Segment der großen, schönen Flachbildschirme steht unter einem enormen Innovations- und Preisdruck. Viele Qualitätshersteller haben gegen die mächtige Konkurrenz aus Asien aufgegeben, doch Loewe setzt sich wacker weiter dur...
Die Zeit vergeht besonders schnell im TV-Markt, denn das hart umkämpfte Segment der großen, schönen Flachbildschirme steht unter einem enormen Innovations- und Preisdruck. Viele Qualitätshersteller haben gegen die mächtige Konkurrenz aus Asien aufgegeben, doch Loewe setzt sich wacker weiter durch.
Sein großer Vorteil: Während die Weltkonzerne global denken und TV-Geräte produzieren müssen, die sich in New York ebenso verkaufen lassen wie in Rio oder Tokio, kann Loewe die Wünsche der Deutschen gezielt erfüllen.
Zwar ist auch für die meisten einheimischen Käufer ein guter Preis das oberste Argument, doch zum Glück gibt es besonders viele Kunden, die Qualität, gute Ideen und ein hochwertiges Finish zu schätzen wissen.
Wenn man die atemberaubende Geschwindigkeit sieht, mit der asiatische Hersteller neue TV-Serien mit neuen technologischen Tricks auf den Markt bringen, kann einem angst und bange werden. Kaum jemand kann überblicken, was ein moderner Fernseher alles können muss. Dabei vergisst man schnell, dass viele der vermeintlichen Neuerungen aus Übersee bereits vor Jahren von deutschen Traditionsfirmen umgesetzt wurden.
So verfügen Loewe-TVs schon lange über optionale Satelliten-Tuner mit Entschlüsselungsschnittstellen und können TV-Sendungen aufzeichnen. Was Internet und Medienwiedergabe angeht, war Loewe ebenfalls Vorreiter, als diese Themen noch als Luxus-Schnickschnack abgetan wurden.
Empfohlener Sehabstand [ mindestens ]
- TV: 3,0 m
- PAL -DVD: 2,6 m
- HD: 1,8 m
Mit neuen Techniken wie CI-Plus und HbbTV beschäftigte sich Loewe erfreulich schnell, nur bei 3D wurden die Deutschen von den Asiaten eiskalt überrascht und brauchten eine Gerätegeneration, um nachzuziehen.
Jetzt in 3D und mit 400 Hz
Schlimm ist diese Verzögerung jedoch nicht. Ein echter 3D-Boom hat nicht wirklich stattgefunden, da das Angebot an Inhalten in Form von Blu-ray Discs und TV-Sendungen erst in den kommenden Jahren zunehmen wird. Es findet eher eine 3D-Evolution statt, in der langsam aber sicher jeder Top-TV dieses Feature bekommt.
Auch wenn der spezifische TV-Käufer jetzt noch skeptisch ist, will er sich nicht die Möglichkeit nehmen, vielleicht in drei oder fünf Jahren 3D-Fan zu werden. Und einen Fernseher für einige Tausend Euro, den will man sich nicht alle paar Jahre neu kaufen müssen. Gerade bei Loewe setzt man auf langfristige Werthaltigkeit und Stabilität. Daher ist 3D jetzt wichtig - genauso wie HbbTV und Web TV.
Man kann sich darüber streiten, doch auch die Einbindung des Internets in den TV-Alltag dürfte bald gewaltige Wellen schlagen. Hier ist Loewe den richtigen Weg gegangen und hat vor Kurzem eine Zusammenarbeit mit Philips und Sharp gestartet.
Philips' ausgereiftes Internet-Portal hat neben der mit Abstand größten Anzahl an Applikationen einen weiteren Vorteil: Es basiert auf der Programmiersprache CE-HTML, die eine Technik nutzt, der wir das größte Potenzial zum Umkrempeln der TV-Welt voraussagen: HbbTV. Und hier ist Loewe wieder ganz vorn mit dabei, tatsächlich funktionierende Geräte auszuliefern.
Der umständliche Begriff "Hybrid Broadcast Broadband Television" beschreibt den Standard, nach dem die TV-Sender interaktive Inhalte ergänzend zum TV-Programm bereitstellen können. Es sind also nicht einfach irgendwelche Websites aus einem anderen Technik-Universum, sondern sie passen perfekt zu dem, was immer noch die Hauptaufgabe eines TV-Gerätes ist: Fernsehen.
Optimale Einstellungen
- Helligkeit: 10
- Kontrast: 18
- Farbe: 10
- Schärfe: 1
- Farbtemperatur: soft
- Rauschfilter DNC: aus
- Image+Active: ein
- Auto-Dimmung-Raum: ein
Anmerkungen der TV-Sprecher wie: "Mehr dazu im Internet unter..." werden in Zukunft einfach durch Drücken der roten Taste umgesetzt. Der Programmierer-Fantasie werden allein durch den Datenschutz, Gesetze gegen Schleichwerbung sowie den Jugendschutz Grenzen gesetzt.
Obwohl die Dienste erst im Aufbau sind, gibt es bereits sehr viele schöne und sinnvolle Mehrwerte. Der große Vorteil ist, dass alles richtig standardisiert bald auf jedem (hochwertigen und vernetzten) Fernseher in gleicher Weise funktionieren wird. Und die neuen Loewe-TVs können es jetzt schon.
Neben den interaktiven Inhalten hat Loewe auch die Aufnahmefunktionen weiter verbessert. Was jetzt einige Mitbewerber über eine USB-Aufnahme leisten, ist nur ein kleiner Teil davon, was das ausgereifte Loewe-System bietet. Die Kronacher gehen dafür fast verschwenderisch mit den Ressourcen um, denn für alle Empfangswege sind Doppel-Tuner integriert.
Also lassen sich - egal in welchem Sendeformat - gleichzeitig eine Sendung aufzeichnen und ein anderer Kanal anschauen. Das geht in der neuesten Generation jetzt auch mit Timeshift. Das aktuelle Programm lässt sich also unabhängig davon, ob gerade ein anderes aufgezeichnet wird, pausieren und spulen. Dabei laufen, technisch gesehen, zwei Aufnahmen und eine Wiedergabe gleichzeitig.
Dass aufgenommene Sendungen (leider nicht ganz unabhängig von den Rechtevorgaben der Pay-TV-Sender) geschützt auf externe Festplatten kopiert oder über das Netzwerk an andere Loewe-Fernseher übertragen werden können, ist eine bislang unerreichte Komfortleistung.
Fernseher für Individualisten
Bei Loewes Produktserie "Individual" ist der Name Programm. Dank vieler Optionen lässt sich das TV-System beim Kauf im Fachhandel perfekt an persönliche Bedürfnisse anpassen. Das fängt an bei den "Intarsien", den Seitenteilen von TV und optionalen Lautsprechern, die magnetisch befestigt sind und in vielen Designs - sogar passend zu den Wohnzimmermöbeln lackiert - geliefert werden können.
Eigene Lautsprecher besitzt der neue Individual Compose nicht, weil die Ansprüche der Loewe-Kunden an Klang und Design weit auseinandergehen können. Der Fernseher besitzt die Intelligenz und alle Decoder, um vom Stereobalken über einen Surroundsound-Projektor bis hin zum Elektrostaten-5.1-Heimkinosystem alle Varianten ansteuern zu können, ohne dass für die Bedienung ein Knopf mehr erforderlich wäre.
Dieser durchdachte, hochwertige und nicht ganz preiswerte Klangsystemgedanke bringt Loewe in die Top 10 der umsatzstärksten Lautsprecherhersteller Deutschlands. Dazu bietet Loewe noch sechs Aufstellungsvarianten für die TV-Geräte an.
Noch mehr Interaktivität
In keinem Sektor kommen schneller neue Funktionen hinzu als bei den interaktiven Mehrwertdiensten. Loewe fing vor einigen Jahren damit an, Internet-Radio zu integrieren und Mediendateien über den USB-Eingang abzuspielen. Schnell ging es über Video-Podcasts und das Anzapfen heimischer DLNA-Medienserver hin zum individuellen Web-Portal, das nun durch HbbTV ergänzt wird.
Alle diese Funktionen sind in den modernen TV-Geräten vereint und bieten unzählige technische Spielarten, über die selbst die besten Tester erst nach Wochen einen kompletten Überblick bekommen, geschweige denn jedes Detail in einem Testbericht abdrucken können. Loewe zeigt sich jedenfalls sehr offen gegenüber allen möglichen Dateiformaten von Filmen, Fotos und Videos, die man von Servern oder USB-Medien zuspielt.
Das Web-Portal "Medianet" bietet einige Dutzend interessante Anwendungen, die teils richtig Spaß machen. Musikdienste wie "Putpat", "QTom", "Hörbuch direkt" und "AUPEO!" sowie die Einbindung der Tagesschau und der ZDF-Mediathek sind nur die Spitze des Eisberges. Hier lässt sich Loewe die Kooperation mit neuen Diensten etwas kosten, so dass die Zahl der Apps schnell zunimmt.
Die Qualität stimmt, aber auch in 3D?
Zu allererst nimmt man die hohe mechanische Qualität wahr, mit der Loewe arbeitet. Das Gerät ist deutlich schwerer und sauberer gefertigt als die abgespeckten Modelle der Asiaten und basiert auf mehr hochwertigen Materialien wie Metall und Glas. Eine Ausnahme bildet die Rückwand, die jedoch Loewe-typisch perfekt verblendet alle angeschlossenen Kabel verschwinden lassen kann.
Beim ersten Einschalten fällt auf, dass man über Bildschirmmenüs nach mehr Informationen bezüglich TVQuellen und Aufstellung gefragt wird als bei jedem anderen TV-Hersteller. Die präzisen, durch Erklärungstexte unterstützten Fragen resultieren in einer optimalen Erstinbetriebnahme mit Sendersuche und Ton-/Bildwunsch.
Letzerer beschränkt sich jedoch auf die jeweiligen Voreinstellungen. Hier fehlt der Profi-Abgleich, den wir bei anderen Herstellern immer häufiger sehen, doch den sollen bei Loewe tatsächlich nur Spezialisten vornehmen.
Unser Testmuster hätten wir auch nach stundenlanger Kalibration kaum besser hinbekommen, als es uns ab Werk geliefert wurde. Farbraum, Farbtemperatur und Gammakurve sind absolut standardkonform, ja sogar die simplen Regler "Helligkeit", "Farbintensität" und "Kontrast" sind für korrekte Eingangspegel perfekt voreingestellt.
Allein die Schärfe mussten wir deutlich reduzieren, um die Natürlichkeit des Bildes zu verbessern. Der Lichtsensor leistet gute Arbeit und passt die Leuchtkraft tagsüber und abends an realistische Werte an, der Rauschfilter bringt kaum Detailverlust und ist für niederwertige Sendungen durchaus zu empfehlen.
Die Bewegungskompensation mit ihren 400 Hertz Bildfrequenz erzeugt dazu ein derart klares Bild, dass jeder klitzekleine Bildfehler von der Quelle oder der Signalverarbeitung überdeutlich zu erkennen ist. Der neue Loewe ist nicht gerade ein "Schmeichler".
Spannend wird es bei 3D. Hier setzt Loewe auf ein starkes Scannen der rechts und links vom Bildschirm positionierten Hintergrundbeleuchtungs-LEDs. In der High-Speed-Aufnahme zeigt sich, dass ein nur schmaler, wandernder Lichtbalken den Schirm erhellt und die langen Schwarzphasen dazu genutzt werden, die Shutterbrille auf das andere Auge umzuschalten.
Das Resultat ist ein exzellentes Übersprechen von unter einem Prozent, das im echten Bildeindruck tatsächlich noch besser wirkt. Wir haben selten weniger 3D-Fehler gesehen, jedoch ist das Ergebnis insgesamt recht dunkel und das Flackern der Zimmerbeleuchtung fällt dabei recht stark ins Auge. Wer es kann, sollte auf mit Gleichstrom betriebene LED-Lampen für das Wohnzimmerlicht umsteigen: Die flackern nicht.
Loewes 3D-Brillen werden per Infrarotsignale gesteuert und verlieren kurz die Verbindung, wenn man wegsieht. Klanglich konnte schon der Stereobalken voll überzeugen, den wir später als Center der Elektrostatenanlage verwenden wollen.
Oberhalb von einem Kilohertz klingt er unglaublich klar, direkt und ehrlich - auch bei komplexer Musik. Der untere Mitten- und Bassbereich fällt im Pegel gezielt mit flacher Flanke ab, reicht aber für sauberen Fernsehklang bis 80 Hz herab.
Fazit
Loewe kann nun auch 3D und es sieht sogar sehr gut aus. Dabei ist der Blick in die Tiefe nur ein kleiner Teil der konsequenten Weiterentwicklung des Individual-Konzeptes, bei dem jeder anspruchsvolle Kunde von Loewe das bekommen kann, was er sich wünscht.