OLED-Fernseher

LG OLED55B6V im Test

11.1.2017 von Markus Wölfel

Mit dem B6V-Modell in 55 Zoll offeriert LG ein pures OLED-Panel und verzichtet weitgehend auf teure Ausstattung. Wir haben den LG OLED55B6V im Test.

ca. 3:05 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
LG OLED55BV
Der LG OLED55BV
© LG Electronics

Pro

  • sattes Schwarz
  • brillantes Bild mit HDR und erweiterten Farben
  • innovative Bedienung

Contra

  • kein 3D

Fazit

video Magazin Testurteil: überragend, Preis/Leistung: gut


90,0%

Die Produktstrategen von LG nutzen die Gunst der Stunde und launchen ein OLED-Modell nach dem anderen. Der neueste Kandidat dockt preislich am unteren Ende des Portfolios an und ist damit in dieser Technik neben dem 55EG9209 der günstigste 55-Zöller-Kandidat von LG.​

Klar, dass man bei bis zu 1.500 Euro Preisunterschied Abstriche machen muss. So fehlt ihm im Vergleich zur E6- und G6-Serie die potente Soundbar. Auch die 3D-Technik – im Curved-Modell aus der C6-Reihe noch vorhanden – fiel dem Rotstift zum Opfer. Und auch der Doppeltuner ist nicht mehr mit an Bord. Etwas aufnehmen und gleichzeitig ein Programm auf einem anderen Sender schauen, geht damit also nicht. Es lassen sich dann allerdings noch Streams aufrufen oder auf einen der Video-Eingänge schalten.​

Am Design wurde aber bei LG offenbar nicht gespart. Der schicke Standfuß mit dem transparenten Sockelteil lässt den filigranen Schirm geradezu über dem Rack schweben und vermittelt dadurch unweigerlich den Eindruck, es mit einem hochwertigen Fernseher zu tun zu haben.​

LG OLED55B6V von der Seite
Die obere Hälfte des Panels misst gerade mal fünf Millimeter. LG nennt das Design „Blade Slim“. Gehalten wird das Panel von einem Verbindungsstück aus Plexiglas.
© LG Electronics

Bild-Schirmherrschaft

Zudem sei erwähnt, dass der B6V das-selbe gute Panel eingebaut hat, wie seine teuren Verwandten, was er im Praxistest auch in beeindruckender Weise unter Beweis stellte: HD-Motive wirken außerordentlich kontrastreich, dunkle Bildpassagen bis hin zum tiefsten Schwarz sehr ordentlich abgestuft. Den originären Farbraum füllt er sehr akkurat aus und überzeugte in dieser Diziplin mit einer gediegenen Darstellung. Genauso ging es auch bei den Testsignalen vom Blu-ray-Player in HDR weiter. Die Mischungen der erweiterten Farbpalette wirkten frisch und natürlich, Farbkonturen hielten ihre Form und Kontraste bestachen selbst in sehr feinen Abstufungen.

In einer Disziplin – der Spitzenhelligkeit – musste sich der organische Bildwerfer aber dann tatsächlich geschlagen geben: An die brachiale Spitzenhelligkeit eines LCD-Topmodells reichte er nicht heran. Mit über 600 Nits gemessener Leuchtdichte dürfte dieses Manko aber allenfalls High-ender abschrecken, denn schließlich unterstützt er auch Dolby Vision und Ultra HD Premium. Insgesamt lieferte das neue Familienmitglied aber eine erstklassige Vorstellung ab, die die Tester schließlich mit der Note „überragend“ honorierten.

Fremdbeschallung nötig?

Im Ton machte sich – verglichen mit den Vorgängermodellen – selbstverständlich die fehlende Soundbar bemerkbar. Dank implantierter Harman/Kardon-Lautsprecherabteilung klang es dann im Test aber doch nicht so übel. Bässe kamen zwar nicht besonders druckvoll beim Zuhörer an, dafür präzise und ohne störende Nebengeräusche. Im Mitteltonbereich überzeugte er mit einer sehr harmonischen Wiedergabe. Wer allerdings auf satten Filmton mit der vom Regisseur preferierten 0-dB-Wiedergabe steht, sollte dennoch etwas von seinem Budget für eine separate Soundlösung zurücklegen.

LG OLED55B6V
Ein schmales Metallprofil dient als Kantenschutz, um das filigrane Panel vor Beschädigungen zu bewahren.
© LG Electronics

Gutes Handling 

Die Bedienung geht mit WebOS 3.0 von LG für geübte Anwender sehr einfach von der Hand. Nur anfangs rast der durch die Magic-Remote-Fernbedienung gesteuerte Mauspfeil etwas zu hektisch über den Bildschirm. Stützt der Anwender die bedienende Hand etwas ab, enstpannt sich der Mauszeiger deutlich. Gut: Die Entwickler haben alternative Steuerungstasten mit eingebaut, sodass sich der Käufer die beste Variante aussuchen kann. Mit dem zentralen Scrollrädchen etwa stöbert der Nutzer schnell durch Listen wie dem Hauptmenü oder dem Programmbouquet. Alternativ kann er aber auch das Steuerkreuz dafür verwenden. Eine weitere Steuerungsoption bietet die Smartphone- und Tablet-App „LG TV PLUS“, die für iOS- und Android-Geräte kostenlos verfügbar ist. Mit der darin aufrufbaren Touchpad-Funktion steuert der Benutzer sehr exakt den Mauszeiger mit dem Finger – einfacher geht’s nimmer.

Die Anwendung hilft darüber hinaus auch bei der Wiedergabe gespeicherter Fotos und Videos, beim Koppeln von Bluetooth-Geräten oder beim Aufrufen der unzähligen TV-Apps. Zur digitalen Glückseeligkeit fehlte nur noch der Empfang von Streams des im TV verbauten Tuners. Geschenkt. In Sachen Connectivity kann LG schließlich noch mit WiDi, Miracast oder DLNA-Client glänzen.

Für Aufnahmen vom erwähnten SingleTuner ist der Koreaner flugs eingerichtet, sofern der angeschlossene USB-3.0-Datenträger schnell genug ist. Er muss vorab nicht einmal formatiert werden, wie es bei vielen Mitkonkurrenten der Fall ist. So lässt sich die Platte auch für weitere Medien verwenden.

Im verspielt wirkenden Bildmenü finden sich allerlei tolle Funktionen. Beim Abspielen von MP3-Musikstücken etwa, zeigt der Fernseher auch gleich die Album-Cover mit an.

Fazit 

Der neueste Wurf von LG empfiehlt sich vor allem für Heimkino-Enthusiasten, die keinen Wert auf 3D-Technik legen und die bereits eine sehr gute Audio-Anlage besitzen. Die dazu passende – weil hochwertige – Bildquelle bekommen sie mit dem OLED55B6V zweifelsfrei geliefert.

Technik Extrem: HDR

Quelle: video
Der Testchef und stellvertretende Chefredakteur der video, Roland Seibt, erklärt, was es mit HDR und Dolby Vision auf sich hat.

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