"Einmal einen eigenen Dino-Park managen..."
Jurassic World Evolution 2 im Test: Noch mehr Dino-Vielfalt
Jurassic World Evolution geht in die zweite Runde. Erneut dürfen wir unseren eigenen Dino-Park managen und uns um die Riesenechsen kümmern. Dabei macht Teil 2 nahezu alles besser als der Vorgänger.

"Einmal einen eigenen Dino-Park managen...": Wer gerne Simulationen spielt und diesen Gedanken beim Anschauen der Jurassic-Park- bzw. -World-Filme noch nie hatte, der werfe den ersten Stein. Bereits 2018 machte Frontier Developments diesen Traum mit Jurassic World Evolution wahr.
Jetzt steht der Nachfolger Jurassic World Evolution 2 in den Regalen und will alles besser machen als der Vorgänger: Mehr Arten, realisitischere Animationen und komplexere Park-Simulation.
Dabei hat Teil 2 in fast allen Bereichen Erfolg. Denn Jurassic World Evolution 2 kann die meisten der hoch gesteckten Ziele erreichen. Wir verraten in unserem Test im Detail, was die Dino-Simulation so unterhaltsam macht.
Jurassic World Evolution 2 im Test: Umfang, Kampagne und Spielmodi
Zu Beginn haben wir die Wahl zwischen vier unterschiedlichen Spielmodi: Kampagne, Chaostheorie, Herausforderung und dem Sandkastenmodus.
Die Kampagne dient dabei eher als kurzes Tutorial der grundlegenden Spielmechaniken denn als ausgewachsene Geschichte. Nach den Ereignissen von Jurassic World 2 fangen wir frei in den USA herumstreifende Dinosaurier wieder ein und werden dabei von den Film-Charakteren unterstützt. Diese werden zumindest in der englischen Version teils von den Originalstimmen vertont (z.B. Bryce Dallas Howard als Claire Dearing). Bereits nach fünf kurzen Missionen sind wir aber schon am Ende der Kampagne angelangt und haben einen groben Überblick über die Dino-Mechaniken.
Der nächste logische Schritt ist das Angehen der Chaostheorie-Szenarien. Hier spielen wir aus den Filmen bekannte Situationen nach und versuchen, es besser als die eigentlichen Parkinhaber zu machen. Im ersten Szenario erbauen wir nicht nur den originalen "Jurassic Park", sondern lernen auch den tatsächlichen Spielverlauf samt Gäste-Management und Forschung kennen. Insgesamt fünf dieser Szenarien - eines für jeden Film - dürfen wir so bei steigendem, aber moderatem Schwierigkeitsgrad durchspielen. Dabei sind die Chaostheorie-Parks das klare Highlight des Spiels.
Danach wagen wir uns an die Herausforderungen. Hier müssen wir unter Zeitdruck eine möglichst hohe Sternebewertung für unseren Park erreichen. Neulinge könnten hier ab und zu ins Schwitzen kommen, für erfahrene Simulations-Hasen sollten alle Herausforderungen aber gut zu meistern sein.
Von den Strapazen erholen dürfen wir uns im Sandkastenmodus. Hier stellen wir die Regeln, nach denen der Park funktioniert, selbst ein. Außerdem können wir von vornherein auf bereits freigeschaltete Gebäude und Dinos zurückgreifen.
Alles in allem kann man sich über die verschiedenen Modi hinweg für rund 20 bis 30 Stunden beschäftigen. Besonders bei den Chaostheorie-Szenarien kommt dabei ein echtes Jurassic-Park-Gefühl auf. Die Herausforderungen bieten ein spannendes "Endgame", während Kampagne und Sandbox mehr als nette Dreingabe zu betrachten sind.
Jurassic World Evolution 2 im Test: Grafik, Detailgrad und Animationen
Dass die Texturen von Jurassic World Evolution 2 anders als im Vorgänger nicht vom Hocker hauen, fällt während des Spielens fast nicht auf. Meist bewegen wir uns in der weit entfernten Draufsicht, wo uns der hohe Wuselfaktor, den Jurassic World Evolution 2 bietet, ablenkt. In der hohen Zoomstufe konzentrieren wir uns dagegen voll auf die Dinos.
Die sind in Teil 2 deutlich liebevoller animiert als im Vorgänger. Nicht nur bewegen sie sich jetzt weniger synchron und wirken so wie tatsächliche Individuen. Auch reagieren die Dinos häufiger auf ihre Umgebung. Schauen wir lange genug zu, werden wir mit Territorialkämpfen, einem brüllenden T-Rex und weiteren hübschen Animationen belohnt.
Mehr als 75 verschiedene Dinoarten mit eigenen Bedürfnissen können wir so zum Start beobachten. Leider sind eine Handvoll der Arten hinter der teureren Deluxe-Version des Spiel versteckt. Wer die volle Dino-Erfahrung möchte, muss also draufzahlen. Dafür gibt es nun erstmals auch Unterwasser-Saurier, die wir in unserem Park ausstellen können.
Sowohl bei den Dinos als auch bei den Gebäuden bietet uns Jurassic World Evolution 2 jetzt außerdem mehr Individualisierungs-Optionen. Die Farben und Muster der Dinos, das Aussehen der Gebäude und auch die Designs der Park-Ranger können aus vorgefertigten Optionen ausgewählt werden.

Jurassic World Evolution 2 im Test: Spielmechaniken und Management
Neben einem höheren Detailgrad befinden sich die Verbesserungen von Teil 2 vor allem in den Spielmechaniken. Zwar handelt es sich bei Jurassic World Evolution 2 noch immer nicht um eine tiefgehende Simulation für Management-Experten. Dennoch ist der Titel deutlich weniger seicht als der Vorgänger.
Die Dinos lassen sich noch immer mit wenigen Kategorien zufrieden stellen: Das richtige Futter, genug Auslauf, Wasser und der richtige Untergrund sorgen dafür, dass sich die meisten Dinos einen Großteil der Zeit ruhig verhalten. Bricht doch einmal ein Saurier aus, dürfen wir ihn von unseren Park-Managern einfangen lassen und zurück ins Gehege bringen, bevor er sich an unseren Parkgästen bedient.
Nebenbei kümmern wir uns um die Gesundheit der Dinos und vor allem um die Rentabilität unsere Parks. Die Gäste unterteilen sich hierbei erstmals in verschiedene Gruppen mit unterschiedlichen Vorlieben. So können wir jetzt entscheiden, ob bestimmte Ecken des Parks eher für reiche Luxus-Gäste, mutige Abenteuer-Fans oder für Naturliebhabende geeignet sind, die die Dinos gerne im natürlichen Habitat sehen.
Mit Hotels, Aussichtspunkten, Toiletten, Fressbuden und weiteren Gebäuden sorgen wir dann für die Zufriedenheit der Gäste. Mikromanagement-Aufgaben wie eigene Park- und Essenspreise, Öffnungszeiten und Zufriedenheitswerte der einzelnen Gäste gibt es nicht.
Dadurch wirken die Gäste wie auch die Parkranger trotz gestiegener Komplexität leider recht blass. Eine engere Verbindung bauen wir nur mit den Wissenschaftlern auf, die wir für unseren Park rekrutieren. Sie verfügen als Einzige über Namen, Gesicht und Eigenschaften.
Zum Einsatz kommen unsere klugen Köpfe vor allem bei der Erforschung neuer Gebäude und Dinos. Außerdem graben sie Fossilien aus, um die Dinoforschung zu verbessern und brüten entdeckte Arten für unseren Park aus.
Die Mechaniken des Spiels machen dabei gerade zu Beginn viel Spaß und bewähren sich über einen längeren Zeitraum. Lediglich gegen Ende des Forschungsbaums kam uns das Spiel etwas zu gestreckt vor, da die hohen Forschungskosten hier oft unnötiges Warten auf mehr Geld nach sich zogen.
Jurassic World Evolution 2 im Test: Fazit
Jurassic World Evolution 2 baut auf der großen Stärke des ersten Teils - den Dinos - auf und verbessert auch an allen anderen Ecken des Konzepts. Damit bietet das Spiel eine rundum gelungene Saurier-Simulation, die immer wieder echtes Jurassic-Park-Feeling aufkommen lässt.
Teil 2 ist dabei noch immer keine Hardcore-Simulation, sondern auch für Gelegenheits-Spielende geeignet. Dennoch bietet es deutlich mehr Tiefe als noch der Vorgänger.
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