Smartwatch
Garmin Forerunner 255 im Test: Präzise Laufuhr
Sportuhrenspezialist Garmin stellt neue Laufuhren der Forerunner-Serie vor. Sport steht bei diesen konsequent im Vordergrund. Der Test.

Garmin hat seine Gerätepalette breit in Spezialisten für verschieden Sportarten aufgefächert. Bei den neuen Forerunner-Uhren geht es konsequent um das Laufen für engagierte und fortgeschrittene Hobbyläufer, Trailrunner oder auch Triathleten.
Insofern hat Garmin die Uhren mit einem geringen Gewicht, einer hohen Präzision und einer langen Laufzeit trotz GPS konzipiert. Außerdem gibt es natürlich viele sportliche Funktionen, Tracker, Analysen und Pläne. Auf einiges muss der Sportler im Umkehrschluss aber auch verzichten.
Wie ist die Garmin Forerunner 255 verarbeitet?
Die Uhr wirkt auf den ersten Blick etwas altmodisch, aber sehr hochwertig. Das Display ist schlicht und sofort fallen die fünf Tasten am Rand auf, links drei, rechts zwei. Von der Größe liegt die Uhr mit 1,3 Zoll im oberen Bereich (wir haben uns für das Modell mit dem etwas dickeren Akku und 12,9 Millimeter Höhe entschieden), ist aber dank des optimalen Materials und des Silikonarmbands leicht zu tragen – auch beim Laufen stört sie nicht.
Der etwas altmodisch Eindruck entsteht in erster Linie aufgrund der vielen Druckknöpfe, die sofort darauf schließen lassen, dass die Uhr über kein energiehungriges Touch-Display verfügt. Ganz im Gegenteil, Garmin hat ein Transitives MIP (Memory in Display) verbaut, das ähnlich wie ein E-Paper extrem stromsparend ist und im Hellen keine Hintergrundbeleuchtung benötigt. Es verfügt über ein paar Farben und für die Nacht eine Beleuchtung auf Knopfdruck.
Die Darstellung ist scharf und mit 260 Pixeln im Durchmesser gut lesbar. Gerade während des Trainings zeigen sich die Daten wie Pace und Puls sehr übersichtlich und durch den weißen Hintergrund augenfällig. Nur bei direktem Sonnenlicht wirkt das MIP jedoch etwas matt, aber für unsere Augen reichte die Ansicht.

Welche Sensoren und Module sind verbaut?
Die Forerunner 255 verfügt über die wichtigsten Messungen: ein optischer PPG-Sensor für Puls usw., ein präzises Multi-Channel GPS/Galileo/Glonass und einen barometrischen Höhenmesser. Damit misst die Uhr sehr genau Position, Geschwindigkeit, Route, Steigung und Vitaldaten wie Puls und Blutsauerstoff.
Für die Konnektivität stehen Bluetooth BLE und ANT+ bereit, sodass die Kommunikation mit dem Smartphone und weiteren Trainingsgeräten wie Fahrradcomputer oder Brustgurt gut funktioniert. Dann gibt es noch einen NFC-Sensor für Garmin Pay.

Wie gut ist die Uhr beim Laufen?
Die Kernfrage ist natürlich, wie unterstützt die Uhr den Läufer. Ein paar Punkte haben wir schon erwähnt: Die Uhr trägt sich gut, die Messungen sind sehr präzise und die Anzeige der Vital- und Laufparameter im Display lassen sich beim Training gut lesen. Sehr gut gefallen hat uns auch eine Anzeige der aktuellen Leistungsfähigkeit, eines Werts, den die Uhr laufend an den individuellen Sportler anpasst. Die Uhr schlägt zudem Ruhezeiten vor und bietet von sich aus fitnesssteigernde Trainingseinheiten an.
Hinzu kommen Trainingspläne, ein Wettkampf-Widget und 30 weiteren Aktivitäten, die sich dazuschalten lassen, u.a. Triathlon, Trailrun, Wandern, Schwimmen, Radln, Krafttraining oder Skifahrn. Dank der vielfältigen Einstellmöglichkeiten der Uhr lassen sich diese in die Favoriten schieben oder dort löschen.
Für Läufer, die ihren Stil und damit ihre Effizienz verbessern wollen, fehlen leider ein paar Spezialanalysen wie Bodenkontaktzeit, vertikale Bewegung oder Balance beim Laufen. Das ist bei Garmin nur in Kombination mit einem Brustgurt des Herstellers möglich. Es gibt Uhren im Markt, die das bei gleichem Preisniveau beherrschen. Wer auf diese fortschrittlichen Daten Wert legt, wird aber vermutlich eh mit Brustgurt laufen.

Wie smart ist die Forerunner 255
Ganz klar muss man sagen, die Forerunner ist eher eine Sport- als eine Smartwatch. Smarte Funktionen sind in erster Linie: Empfang von Nachrichten des Handys sowie Telefon- und Musiksteuerung. Sehr ausgereift ist bei Garmin traditionell die Navigation. Der Fokus liegt eben auf Sport und optimale Akkulauzeit. Einzig NFC mit Garmin Pay liegt zu diesem Konzept im Widerspruch.
Als Anwendungen finden sich neben dem Sport eine Schlafanalyse, Fitness-/Schritt-Tracker, Herz-Vitaldaten (auch Herzratenvariabilität) und ein Notfallmodus.

Wie gut ist die Bedienung?
Fünf Tasten am Gerät, jeweils mit zwei Modi (kurz und lange drücken) machen die Bedienung alles andere als intuitiv. Die Komplexität der Funktionen und Einstellmöglichkeiten lassen aber wohl keine andere Lösung zu. Mit der Zeit findet sich der Anwender gut in den Menüs zurecht, da sie durchaus einer gewissen Logik folgen.
Phänomenal ist tatsächlich die Akkulaufzeit, die im Test gut zwei Wochen mit mehreren Läufen und Wanderungen hielt. Laut Hersteller sind 30 Stunden mit GPS möglich, was mehrere Tage im Wald oder in den Bergen ohne Lademöglichkeit bedeutet.

Fazit
Die Garmin Forerunner 255 richtet sich an Sportler insbesondere Läufer und ist konsequent an deren Bedürfnisse angepasst. Gefallen haben uns insbesondere die komplexen Funktionen und Einstellmöglichkeiten, die präzisen Messungen und die lange Akkulaufzeit. Profis erhalten tiefergehende Analysedaten nur mit Brustgurt im Zubehör.
Ausstattungsmerkmale
Ausstattung | Eigenschaft |
---|---|
Preis: | 350 Euro |
Gehäuse: | Faserverstärktes Polymer |
Display: | Gorilla, MIP Transitiv, Beleuchtung zuschaltbar, 1,3‘‘, 260 Pixel |
Höhe: | 12,9mm |
Gewicht: | 48g inkl. Armband |
Armband: | Silikon |
Wasserfestigkeit: | 5 ATM |
Bedienung: | 5 Tasten |
Sensoren: | GPS Multi Frequenz GPS, Glonass, Galileo; Luftdruck barometrisch; optisch PPG; Kompass, Gyroskop, Thermometer |
Konnektivität: | Bluetooth BLE, ANT+ |
Laden: | Kabel |
Sport-Funktionen: | Trainingspläne, 30+ Aktivitäten, Wettkampf-Widget |
Fitness: | Schrittzähler, Schlaf- und Stress-Tracking, Vital- und Herzdaten (u.a. Herzratenvariabilität) |
Smarte Funktionen: | Notfall-Modus, Telefon- und Musiksteuerung, Navigation, Garmin-Pay |