Ubisoft
Far Cry Primal im Test: Ab in die Steinzeit!
Far Cry hat uns bereits auf wunderschöne Inseln geschickt, in heiße Wüsten und asiatische Länder. Immer mit modernen Waffen, immer mit Fahrzeugen. Mit Far Cry Primal müssen wir erstmals auf hochtechnologisierte Waffen verzichten. Auf in die Steinzeit - unser Test!

Far Cry Primal spielt vor rund 10.000 Jahren, in einer wundervollen Welt voller Gefahren. So faszinierend schön, dass man des Öfteren verweilen und einfach nur zuschauen will - wären da nicht die fiesen Säbelzahntiger. Wir haben den Test!
Far Cry Primal im Test: Die Story
Wir spielen Takkar. Und Takkar hat einen eher mittelmäßig guten Tag erwischt. Zusammen mit seinen Stammesbrüdern geht er auf eine wilde Mammutjagd. Und am Ende? Da steht er ganz allein in der Wildnis. Völlig allein. Was nun? Nur gut, dass er auf die Sammlerin Sayla trifft, die ihn fortan begleitet und ihm hilft, seinen Stamm wieder aufzubauen. Dazu muss er die über das gesamte Orostal verteilten Stammesmitglieder finden und sie überzeugen, mit ihm zu kommen und ihn als neuen Führer zu akzeptieren. Und das Tolle? Ubisoft inszeniert das Ganze ohne wilde Nebengeschichten, die nicht in die Zeit passen würden. Romanzen? Ein höflicher Umgangston? Nein. Die Welt von Far Cry Primal ist rau, brutal und faszinierend. Und genau so inszeniert Ubisoft sie auch. Passend dazu sprechen die Charaktere in der fiktiven Sprache Wenja.
Far Cry Primal im Test: Die Grafik
Das, was Ubisoft hier auf den Bildschirm zaubert, ist einfach nur atemberaubend schön. Anders lässt sich die Welt nicht beschreiben. Tiere und Pflanzen lassen das Tal, in dem wir spielen, lebendig wirken, tolle Lichteffekte sorgen für Glaubwürdigkeit. Saftig grünen Wiesen, Schneelandschaften und schroffe Gebirgshänge - Far Cry Primal fährt die ganz großen Grafikgeschütze auf. Eine tolle Atmosphäre.
Far Cry Primal im Test: Das Spielprinzip
Bis hierhin klingt das Spiel zu gut, um wahr zu sein. Doch es gibt einen kleinen Haken: das Spielprinzip. Es ist auch in Far Cry Primal wieder nach der Ubisoft-Formel gestrickt. Die Map abarbeiten, Sammelobjekte finden, Gegner bekämpfen, Erfahrungsbalken füllen. Vor allem für die letzteren zwei Punkte stehen uns, wie eingangs beschrieben, keine Schusswaffen zur Verfügung. Wir greifen also mit Keule, Speer und Bogen an, was allzu oft im direkten Nahkampf mündet. Schade, dass es Ubisoft verpasst hat, hier ein stimmiges Nahkampf-Gefühl zu erzeugen. Oftmals schlagen wir einfach nur auf die Gegner ein, bis sie zu Boden gehen.

Neu in Far Cry Primal ist die sogenannte Beastmaster-Funktion. Takkar kann wilde Tiere zähmen und sie zu Begleitern ausbilden. Auf einem gezähmten Mammut lässt es sich übrigens prima reiten. Nur ein Tipp.
Schade, dass es hinsichtlich des Missionsdesigns etwas fad bleibt. Side- und Mainquests unterscheiden sich hinsichtlich der Inszenierung kaum voneinander. Mal retten wir Gefangene, mal schalten wir Aussichtspunkte frei und ein anderes Mal sammeln wir etwas. Da wäre mehr möglich gewesen.
Far Cry Primal im Test: Rollenspiel?
Um einen Stamm aufzubauen, benötigt dieser natürlich entsprechende Materialien. Egal ob Holz, Pflanzen oder Schiefer. Also muss Takkar ran und all das herbei schaffen. Klar, es macht Spaß, die eigene Siedlung wachsen zu sehen. Doch die Beschaffung der einzelnen Zutaten wirkt eher aufgesetzt. Dasselbe gilt für die Erfahrungspunkte, mit denen wir Takkar stets leicht verbessern. Diese Verbesserungen fallen so moderat aus, dass man sie kaum im Spiel wahrnimmt. Auch hier wäre mehr möglich gewesen.
Far Cry Primal im Test: Fazit
Ubisoft hat es in Far Cry Primal geschafft, eine faszinierende Welt mit einem unverbrauchten Setting zu erzeugen. Die Welt ist rau und glaubhaft inszeniert. Schade nur, dass sich Ubisoft bei den anderen Punkten weniger Mühe gegeben hat. So bleibt Far Cry Primal ein hervorragender Open-World-Shooter, der alle Disziplinen sehr gut umsetzt, an entscheidenden Stellen aber ruhig etwas mehr hätte wagen dürfen.