Drucker
Epson XP-15000 im Test
Der Epson XP-15000 druckt im Format A3+ mit 6-Farbtechnik und in Fotoqualität – für nur 300 Euro. Taugt der was, oder ist er nur günstig? Der Test.

Für einen DIN A3+-Drucker ist der Epson XP-15000 nicht nur sehr günstig, sondern auch ungewöhnlich kompakt. Mit seinem Volumen von 476 x 370 x 159 mm genügt ihm eine Stellfläche von maximal 476 x 785 mm.
Ausstattung
An der Vorderseite des Druckers sitzt ein Farbdisplay, daneben neun Tasten für die Druckereinstellungen. An der Rückseite befindet sich die dreifache, ausziehbare Papierablage für verschiedene Formate. Papiere und Umschläge bis DIN A4 werden in das vordere Papierfach gelegt. Größere und schwerere Papiere bis zum Format DIN A3+ zieht der Epson schonend über die hintere Zufuhr ein. Normalpapier im Format DIN A4 lässt sich doppelseitig bedrucken, Randlosdrucke beherrscht der XP-15000 je nach gewählter Papiersorte ebenfalls bis zum Format DIN A4. Sogar CDs und DVDs kann man bedrucken.
Tinte
Der XP-15000 druckt mit sechs Claria-Photo-HD-Tinten. Außer den Standardfarben CMYK kommen Rot und Grau zum Einsatz. Das zusätzliche Rot soll die Farben lebendiger und realistischer darstellen, das Extragrau die Qualität von Schwarzweiß-Drucken verbessern. Da der Drucker mit Dye-Tinten arbeitet, ist auf glänzendem Papier der darstellbare Farbraum etwas größer als mit Pigmenttinten. Resttinte, die beim Düsentest oder bei der Druckkopfreinigung anfällt, läuft in die Maintenance Box.

Praxis
Epson gibt eine Druckauflösung von 5760 x 1440 dpi an. Ein Teil der Auflösung dient der Detail-, ein anderer der Farbdifferenzierung. Im Menü „Qualität“ stehen statt Auflösungen „Entwurf“, „Standard“, „stark“ und „beste Qualität“ zur Wahl. Wir haben den XP-15000 mit 80 g/m2 starkem Normalpapier bis hin zum Ultra Glossy mit 330 g/m2 gefüttert. Er hat alles sehr gut verarbeitet. Am Ende kam edles Barytpapier mit 325 g/m2 von Hahnemühle zum Einsatz – mit hervorragendem Ergebnis.

Test
Bei den ersten Testausdrucken waren die Farben unbefriedigend, immer leicht rötlich. Die Helligkeitswerte im mittleren Dichtebereich wirkten verwaschen und zu wenig differenziert. Auch die Schärfe ließ zu wünschen übrig. Mit ein wenig „Tuning“ ließ sich dies aber deutlich verbessern, und wir erhielten tadellose Prints.
Zu den Korrekturmaßnahmen gehörten eine Düsenreinigung, Druckkopfausrichtung in beide Richtungen und vor allem das Verwenden der ICC-Profile von Epson. Die Ergebnisse lagen auf dem Niveau von Profigeräten – auch in der Grauwertwiedergabe. Die mit den Epson-ICC-Profilen gedruckten Schwarzweißprints kommen neutralgrau aus dem Drucker und zeigen tiefes Schwarz sowie helle, zarte Lichter. Hier zahlt sich die graue Zusatzfarbe sichtbar aus.
Etwas Tuning war auch bei der Installation erforderlich. Allen Bemühungen zum Trotz wollte die Kiste sich nicht über die USB-Schnittstelle ansteuern lassen. Erst ein Epson-Software-Update schaffte Abhilfe. Eine weitere Hardwareverbindung ist über den Ethernet-Anschluss möglich. Was auf Anhieb funktionierte, war die WLAN Verbindung – sowohl vom Tablet als auch vom Notebook zum Drucker. Empfehlenswert sind die Apps, die Epson entweder mitliefert oder kostenlos im Netz anbietet – allen voran das kleine Werkzeug „Epson Print Layout“. Auch „Print CD“ für das Bedrucken von DVD und CDs ist hilfreich und vereinfacht einiges.
Fazit
Welche Fotoqualität kann man von einem Drucker für ca. 300 Euro erwarten? Die beste. Der XP-15000 ist ein Drucker für Profis und für engagierte Fotografen gleichermaßen. Er ist sehr gut für einzelne Ausdrucke geeignet, aber natürlich keine Maschine für einen Dienstleister mit 24-Stunden-Betrieb. Auch bei Epson gilt die Devise: „Verschenke die Lampe, verkaufe das Öl“. Der XP-15000 ist für die gebotene Druckqualität mit 300 Euro unglaublich billig. Die Tinten bringen den Gewinn.