Pro-Controller für PS5
DualSense Edge Wireless-Controller im Test – Vielseitiges Gamepad
Sonys neuer Profi-Controller für die PS5 punktet im DualSense Edge Wireless-Controller Test mit klugen Funktionen und vielen hilfreichen Funktionen.

Microsofts Xbox-Konsolen haben ihn bereits. In mehrfacher Ausfertigung. Die Nintendo Switch zumindest dem Namen nach auch. Lediglich Besitzerinnern und Besitzer der PlayStation 5 gingen bei einem waschechten und anpassbaren Pro-Controller leer aus – zumindest von offizieller Seite.
Dies will Sony nun mit dem neuen DualSense Edge Wireless-Controller ändern und stopft das rund 240 Euro teure Gamepad voll mit Möglichkeiten zur Individualisierung. Anpassbare und austauschbare Analog-Sticks, frei belegbare Tasten auf der Rückseite oder eine verstellbare Eingabedistanz der L2- und R2-Trigger versprechen spielerische Vorteile, die nicht nur Profis ansprechen sollen.
Wir konnten den neuen DualSense Edge anhand eines Rezensionsexemplares bereits vor der Veröffentlichung testen und verraten, ob und für wen sich der Kauf lohnt.
DualSense Edge im Test: Hochwertiges Design, angenehme Haptik
Hinsichtlich des Designs unterscheidet sich der neue DualSense Edge Wireless-Controller nur in Nuancen vom klassischen PS5-Gamepad. Auch die neue Profi-Variante setzt auf eine schwarz-weiße Farbgebung, wenngleich die vier Aktionstasten (X, Quadrat, Dreieck und Kreis), das Digi-Pad und das zentral platzierte Touchpad nun ebenfalls in Schwarz gehalten sind und einen angenehmen Kontrast zu den hellen Seiten und Griffhörnern markieren.
Die Größe des Edge-Modells ist nahezu identisch zu der des normalen PS5-Controllers, doch beim Gewicht legt die neue Variante spürbar zu. Ganze 335 Gramm bringt der Edge auf die Waage, rund 55 Gramm mehr als der DualSense.

Das sorgt dafür, dass sich der Pro-Controller nicht nur wertiger anfühlt, sondern auch bei längeren Spielsetzungen etwas angenehmer in der Hand liegt. Detailverbessert präsentiert sich darüber hinaus die Haptik.
Die Rückseite der Griffhörer, also der Teil des DualSense Edge Wireless-Controllers, der in den Händen ruht, weist griffige Oberfläche auf, die bei genauer Betrachten die Symbole der PlayStation-Aktionstasten preisgibt. Genauso verhält es sich mit dem oberen Teil der Trigger. Im Kombination sorgt beides für einen besseren Grip in intensiven Spielen.
Die Anpassungsmöglichkeiten des DualSense Edge
Was den DualSense Edge Wireless-Controller von dem normalen PS5-Gamepad abhebt, sind die vielfältigen Anpassungsoptionen. So besteht beispielsweise die Möglichkeit, die Kappen der Analog-Sticks auszutauschen, zwischen zwei Variationen der rückseitigen Tasten (genannt „Backpaddles“) zu wechseln oder mithilfe eines dreistufigen Schalters auf der Rückseite des DualSense Edge einen sogenannten Trigger-Stop hinzuzuschalten.
Letzterer dürfte vor allem denjenigen schmecken, die gerne Shooter- oder Action-Titel spielen. Denn auf der kürzesten der drei Stufen erinnert das Auslösen der Trigger an den Klick einer Gaming-Maus aus dem PC-Bereich.

Auf der kurzen Stufe muss dabei jedoch vollends, auf der mittleren zumindest teilweise, auf die adaptiven Trigger verzichtet werden. Eines der Features, das den PS5-Controller von Gamepads anderer Konsolen abhebt. Rennspiel-Fans werden also eher bei dem langen Auslöseweg bleiben, Shooter-Profis hingegen freut die Möglichkeit der Verkürzung.
Backpaddles – Ein echter Vorteil
Mithilfe der aus Metall gefertigten Backpaddles, die wahlweise in einer länglichen Form oder in einem halbrunden Design dem Lieferumfang des Controllers beiliegen, lassen sich an der Rückseite zusätzliche Funktionen oder Tasten aktivieren. Und das, ohne dabei umgreifen zu müssen.
Dieses Feature erweist sich beispielsweise als nützlich, um die L3- und R3-Funktionen eines Spiels schnell zu erreichen und so in God of War Ragnarök schnell die Wut-Fähigkeiten zu aktiveren. Oder, um in einem Rennspiel wie Gran Turismo 7 das manuelle Getriebe zu verwenden.

Im Vergleich zu manchen Alternativen von Mitbewerbern wie beispielsweise dem SCUF Reflex müssen Sie allerdings mit nur zwei, statt wie üblich vier, Backpaddles auskommen. Für die meisten Anwendungsgebiete dürfte das aber mehr als ausreichen sein. Zumal das Pendant von SCUF Gaming hinsichtlich der weiteren Funktionen nicht mit dem Sony-Controller mithalten kann.
Austauschbare Analog-Sticks
Mit nur wenigen Handgriffen lassen sich zudem die Kappen der Analog-Sticks des DualSense Edge Wireless-Controller einfach austauschen. Insgesamt drei Varianten befinden sich, natürlich jeweils in zweifacher Ausfertigung, im Lieferumfang.
Neben den normalen Stick-Kappen legt der Hersteller jeweils zwei hohe und zwei niedrige Varianten bei, die entsprechend das Gefühl in der Hand stark verändern. Einen wirklich nennenswerten Vorteil bieten diese in unseren Augen jedoch nicht.

Schade ist zudem, dass Sony lediglich konvexe – also nach außen gewölbte – Stick-Kappen beilegt. Konkave, nach innen gewölbte, Analog-Sticks gibt es abseits der Standardkappen leider nicht. Das wäre noch schön gewesen.
Dafür bietet der Controller aber noch einen weiteren Vorteil, der ihn gekonnt von anderen Profi-Gamepads abhebt: Das vollständige Analog-Stick-Modul lässt sich auf Wunsch einfach austauschen und ersetzen. Rund 25 Euro kostet eines dieser Module bei Sony. Ein großer Pluspunkt in Sachen Langlebigkeit und ein Vorteil beim möglichen Aufkommen von Problemen mit Stick-Drift, unter denen fast alle modernen Gamepads leiden können.

Einfache Handhabung und Einstellung
Gut durchdacht wirkt dabei das Design der Zusatzfunktionen des Gamepads. Die Anpassung beziehungsweise der Wechsel der verschiedenen Bestandteile ist mit nur wenigen Handgriffen erledigt.
Dass sich Sony wirklich Gedanken um das Bedienkonzept gemacht hat, zeigt sich beispielsweise auch anhand des Funktionsmenüs (kurz: „FN“). Dieses ist über eine zusätzliche Taste aufrufbar, die unter den Analog-Sticks beheimatet ist.

Mithilfe von Tastenkombinationen lassen sich so bis zu vier vorab gespeicherte Profile aufrufen, um schnell zwischen den präferierten Einstellungen für verschiedene Genres zu wechseln. Zudem ist hiermit ebenfalls eine getrennte Anpassung der Spiel- und Chat-Lautstärke möglich.
Einstellungen bis ins kleinste Detail
Doch detaillierter erfolgt die Einstellung des Gamepads zudem im Optionsmenü der PlayStation 5, das – nach einem erforderlichen Systemupdate – einen neuen Reiter für den Profi-Controller offenbart.
Hier lassen sich beispielsweise die bereits angesprochenen Profile anlegen, bei denen die Tastenbelegung sämtlicher Buttons, aber auch die Deadzones der Trigger und Analog-Sticks oder gar die Vibrationsintensität individuell verändert werden kann.

Empfindlichkeitskurven der Analog-Sticks und Deadzone-Anpassungen im Prozent-Bereich ermöglichen Feinjustierungen bis ins kleinste Detail. Dabei wartet das Menü mit einer klaren Struktur und Hinweistexten auf, die selbst Laien nicht überfordern. Hier zeigt sich auch der Vorteil des Sony-Gamepads, denn die Möglichkeiten zur Feinjustierung sind eben direkt in das Hauptmenü der Konsole integriert.
Knackpunkt Akkulaufzeit
Aus technischer Sicht und hinsichtlich des Funktionsumfangs bietet der neue DualSense Edge Wireless-Controller also kaum Anlass zur Kritik. Neben dem vergleichsweise hohen Preis, der einige normale Kaufinteressenten abschrecken dürfte, ist der wohl größte Kritikpunkt des Gamepads in der Akkulaufzeit zu finden.
Bereits der normale PS5-Controller gilt wahrlich nicht als Ausdauertalent und hält, je nach Intensität der verwendeten Funktionen, rund acht bis zehn Stunden lang durch, bevor ihm die Puste ausgeht.
Das neue Edge-Modell will allerdings noch einmal deutlich früher mit einem Stromkabel verbunden werden, denn einen größeren Akku hat der Hersteller leider nicht verbaut. Sony selbst spricht von einer „moderat kürzeren“ Laufzeit des Pro-Controllers.
Im DualSense Edge Test hielt das neue Gamepad, abhängig vom Spiel, jedoch nur enttäuschende fünf bis sieben Stunden lang durch. Gerade Titel, die intensiv Gebrauch von Funktionen wie haptischem Feedback oder adaptiven Triggern machen, beanspruchen den Akku stark.
Sonys Lösung, das Gamepad mit einem stoffummantelten Kabel auszuliefern und einfach kabelgebunden zu spielen, hilft über die enttäuschende Akkulaufzeit leider nur bedingt hinweg. Immerhin ist das Kabel mit einer Länge von zwei Metern nun endlich praxistauglich.

Das mag Käuferinnen und Käufer des DualSense Edge bei Verwendung an der PlayStation 5 mangels Alternativen nur bedingt stören. Am PC, an dem das neue Profi-Gamepad natürlich auch genutzt werden kann, bieten andere Controller wie Microsofts Xbox Elite Series 2 Wireless-Controller bei vergleichbarem Funktionsumfang eben bis zu 40 Stunden Laufzeit.
DualSense Edge Wireless-Controller im Test: Fazit
Sonys DualSense Edge Wireless-Controller schlägt in die Kerbe ähnlicher Profi-Gamepads für die PlayStation-5-Konsole und erweitert das ohnehin bereits hochwertige Design um sinnvolle Zusatzfunktionen.
Vor allem die griffige, texturierte Rückseite und die vielseitigen Anpassungsmöglichkeiten gefallen. Bonuspunkte sammelt das Gamepad durch die nahtlose Integration in das Menü der Konsole und die klar strukturierte und verständlich erklärte Benutzeroberfläche.
Die Vielzahl an praktischen Zusatzfunktionen, allen voran die Trigger-Stops und rückseitigen Buttons bietet nicht nur Profis einen absoluten Mehrwert in unterschiedlichen Spielen. Auf der anderen Seite stoßen jedoch der hohe Preis und die im Vergleich zum PS5-Controller nochmals kürzere Akkulaufzeit sauer auf. Wen beides nicht stört, der erhält mit dem DualSense Edge Wireless-Controller das aktuell beste Gamepad für die PlayStation 5.