Laut Delsey geht es bei der ODC-Kollektion um leuchtende Farben. Solange die mausgraue Tasche verschlossen bleibt, möchte man das kaum glauben. Erst das grellorange Innenfutter aus Mikrofaser sticht ins Auge. Die ODC 33 fasst eine SLR-Ausrüstung mittlerer Größe (Kamera mit aufgesetztem Standardobjektiv), ein lichtstarkes 200er Tele, drei weitere Wechselobjektive, einen Blitz und kleineres Zubehör. Sie schützt die Teile nur unzureichend vor Erschütterungen und Stößen: Die ganze Tasche, vor allem aber der dünn gepolsterte Kameraeinsatz kommen unverstärkt und unförmig daher. Wegen der labberigen Außenwände gelingt es trotz der Klett-Trennwände nicht, die Ausrüstung zu stabilisieren. Das Außenmaterial weist zwar Spritzwasser gut ab, die Reißverschlüsse sind jedoch seitlich nicht ausreichend verdeckt. Deshalb empfiehlt es sich, bei schlechtem Wetter die integrierte Regenhülle überzustülpen.
Delsey konzentriert sich beim Tragesystem der ODC 33 primär auf den Schultergurt. Sein ergonomisches, weiches Polster verdient sich in diesem Test sogar die Bestwertung. Allerdings ist das Polster nicht ordentlich bis zur Kante vernäht, wodurch die Enden hin und wieder nach innen umschlagen. Der Fotograf kann sowohl den Schulterriemen als auch den verstellbaren Griff abnehmen, hat dann aber keine Tragehilfe mehr: Es gibt weder Gürtelschlaufe und Hüftgurt noch Riemen, welche die Tasche am Körper halten. Wer die Kamera entnehmen will, muss den Deckel permanent mit einer Hand offen halten, da er sonst automatisch zuklappt und die Hände im Innenfach vergräbt. Dafür lässt sich der Kameraeinsatz bei Bedarf komplett entnehmen. Die Nähte des Trageriemens und Speicherkartentäschchens lösten sich bei unserem Testmuster bereits stellenweise auf.
Fazit: Die ODC 33 mag mit dem starken Kontrast zwischen grauem Außenmaterial und orangefarbenem Innenfutter durchaus reizvoll aussehen. Für 130 Euro hätten wir aber mehr erwartet, vor allem eine bessere Verarbeitung und einen zuverlässigeren Schutz vor Stößen.