Neuer Kühler für High-End-SSD
Corsair MP600 Pro LPX für PS5 ausprobiert
Corsair hat mit der MP600 Pro LPX die PS5-Version seiner High-End-SSD MP600 Pro XT vorgestellt. Wir haben sie in der Konsole platziert und ausprobiert.

Unsere anhaltenden Tests für PS5-SSDs haben zu Erkenntnissen geführt, an denen sich weiterhin nichts oder kaum etwas geändert hat: So gut wie jede PCI-Express-4-SSD funktioniert uneingeschränkt in der Playstation 5, solange die Höhe von 11,25mm nicht überschritten und eine Formatbreite von 22mm eingehalten wird; Geschwindigkeitsunterschiede sind messbar, aber praktisch (noch) nicht spürbar. Vereinzelt gab es Ausreißer in Einzeltests für Ladezeiten, doch die legten sich mit Wiederholungen jeweiliger Disziplinen.
Nun hat Corsair mit der MP600 Pro LPX sein eigenes Eisen im Feuer und leistet Seagate, Western Digital, Samsung, Teamgroup und mehr Gesellschaft im Kreis der Hersteller von offiziell PS5-kompatiblen SSDs. Es handelt sich bei der Corsair MP600 Pro LPX weitgehend um die MP600 Pro XT, Corsairs bestausgestattete PC-Variante der Speicherserie. Der Phison-E18- Controller mit 176-Layer-NAND-Speicher bekommt jedoch einen flacheren Kühler spendiert, der die Sony-Vorgaben erfüllt.
Wir haben die neue SSD in die Playstation 5 eingebaut und eine Auswahl unserer Testreihe durchlaufen lassen. Das bedeutet: u.a. größere Spieleinstallationen wie Final Fantasy inkl. DLC sowie GTA 5. Zudem haben wir die Vergleichswerte der primären SSD neu gemessen, die nun etwas mehr Speicherlast durchlaufen hat, aber weiterhin wie ein Uhrwerk performt. Es gibt Unterschiede zu den Messungen ab Mitte 2021. Die sind aber teilweise mit Spiele-Updates erklärbar.

Uns ist etwa bei den aktuellen Tests aufgefallen, dass die Installationsgröße von GTA 5 um gut 3GB auf 91GB zugenommen hat. Das führt womöglich dazu, dass das Spiel sowohl auf der primären als auch auf Erweiterungs-SSDs etwas länger lädt (neben Corsairs MP600 Pro LPX auch die Teamgroup A440 Pro PS5 Series). Bei Final Fantasy VII ist es andersherum. Bei Ratchet & Clank: Rift Apart tut sich nichts. Unsere gemessenen Zeiten in gerundeten Sekunden für einen Vergleich alter und neuer Werte:
PS5-Ladezeiten (Primär-SSD) - 2021 vs. 2022
Test | vorher (Sekunden) | nachher (Sekunden) |
---|---|---|
Ratchet and Clank: Rift Apart (Start) | 7 / 7 / 7 (ohne Entwickler-Logos) | 8 / 8 / 7 (ohne Logos) |
Ratchet and Clank: Rift Apart (Spiel) | 2 / 2 / 2 | 2 / 2 / 2 |
Final Fantasy VII PS5 (Start) | 10 / 10 / 10 | 8 / 7 / 7 |
Final Fantasy VII PS5 (Spiel) | 2 / 2 / 2 | 2 / 2 / 2 |
Final Fantasy VII PS4 (Start) | 17 / 18 / 18 | 18 / 18 / 18 |
Final Fantasy VII PS4 (Spiel) | 22 / 22 / 22 | 22 / 22 / 22 |
GTA 5 PS4 (Start in Story-Modus) | 56 / 57 / 56 | 59 / 60 / 59 |
Die Ladezeiten für die Primär-SSD können mal schlechter (GTA), aber auch leicht besser (FF) ausfallen. Das kann via Patches durch optimierten Spiele-Code passieren oder eben mehr Daten. Wiederholungen haben gezeigt, dass sich auf Dauer feste Werte einpendeln. Das führt dazu, dass die aktuellen Messungen nicht mehr ausnahmslos mit denen bis Ende 2021 vergleichbar sind - sofern wir jene nicht aktualisieren. Da sich an den eingangs erwähnten Erkenntnissen nur wenig ändert, sparen wir uns das.

Knapp über 6,4GB pro Sekunde misst die PS5 für die PS5-SSD von Corsair. Sie platziert sich damit hinter der Seagate Firecuda 530 und den zwei Teamgroup-SSDs Cardea A440 (auch Pro), aber vor Western Digitals WD_Black SN850:
- Teamgroup Cardea A440 Pro Special Series für PS5 (2TB): 6.558,327MB/s
- Seagate Firecuda 530 NVMe SSD (2TB): 6.557,833 MB/s
- Teamgroup Cardea A440 (1TB): 6.556,777 MB/s
- Corsair MP600 Pro LPX (2TB): 6.408,835 MB/s
- Western Digital WD_Black SN850 (1TB): 6.335,172 MB/s
- Crucial P5 Plus (1TB): 5.765,904 MB/s
- Gigabyte AORUS NVMe Gen4 2019 (2TB): 5.637,275 MB/s
- Samsung SSD 980 Pro (1TB): 5.596,291 MB/s
Nach Formatierung und Benchmark gibt es bei der Erkennung der SSD keine Überraschungen. Der PS5 steht die volle Kapazität zur Verfügung und die SSD-Firmware identifiziert sich sauber.

Folgende Zeiten haben wir gemessen und bestätigen die eingangs genannten Erkenntnisse, die somit - wenig überrraschend - auch für die Corsair MP600 Pro gelten. Wir haben wie zuvor die Zeiten für das Verschieben zwei Mal (hin und her) gemessen und die sich daraus ergebende, durchschnittliche Transferrate berechnet. Dazwischen wurden die Ladezeiten geprüft. Die Einheiten sind - wenn nicht anders angegeben - gerundete Sekunden.
Corsair MP600 Pro LPX-Ladezeiten
Test | Dauer |
---|---|
Ratchet and Clank: Rift Apart (Start) | 8 / 7 / 7 (ohne Entwickler-Logos) |
Ratchet and Clank: Rift Apart (Spiel) | 2 / 2 / 2 |
Ratchet and Clank: Rift Apart verschieben (34.44GB - 1 / 2) | 29 (1.187 MB/s) // 155 (222 MB/s) |
Final Fantasy VII PS5 (Start) | 7 / 7 / 7 |
Final Fantasy VII PS5 (Spiel) | 2 / 2 / 2 |
Final Fantasy VII PS5 verschieben (94.86GB - 1 / 2) | 72 (1.317 MB/s) // 412 (230 MB/s) |
Final Fantasy VII PS4 (Start) | 17 / 17 / 17 |
Final Fantasy VII PS4 (Spiel) | 22 / 22 / 22 |
Final Fantasy VII PS4 verschieben (90.87GB - 1 / 2) | 59 (1.540 MB/s) // 388 (234 MB/s) |
GTA 5 PS4 (Start in Story-Modus) | 56 / 57 / 56 |
GTA 5 PS4 verschieben (91.41GB - 1 / 2) | 56 (1.632 MB/s) // 369 (247 MB/s) |
Auch die Corsair MP600 Pro kann die Ladezeiten der primären SSD unterbieten. Hervorragende Leistungen lassen sich in den Transfers der großen Installationen erahnen. Abermals zeigt sich jedoch, dass die PS5 limitiert und die maximalen Transferraten, die am PC möglich wären, (noch) nicht ausschöpft.
Fazit:
Mit der MP600 Pro LPX hat Corsair eine sehr gute SSD für die PS5 vorgestellt, die sich unter die Top-5-Speicher für die Konsole gesellt. Neben den zwei Teamgroup-SSDs und denen von Western Digital und Seagate vermuten wir auch Gigabyte. Die AORUS 7000S sollte sich mit dem gleichen Controller (Phison E18) im gleichen Leistungsbereich einordnen, konnten wir mangels Testmuster jedoch bislang nicht prüfen.
Wir haben bei den diversen Schwankungen, die wir in Tests beobachtet haben, festgestellt, dass sich die Einstufung durch den PS5-Benchmark in etwa wiederfinden - oder zumindest erahnen - lässt. Für für Spielerinnen und Spieler spürbare Unterschiede sorgt dies aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. Weiterhin müssen wir auf "Next-Gen-Spiele" warten, die die entsprechenden Datenmengen pro Sekunde benötigen und zumindest die Infrastruktur der Konsole an die Grenzen bringen können. Denn es wurden schon deutlich langsamere und sogar die günstigste SSD für die PS5 getestet - ohne nervige Einbußen.