Auf dem Prüfstand
Breitband-Benchmark 2021 Österreich: Einfluss der Endgeräte
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- Breitband-Benchmark 2021 Österreich: Einfluss der Endgeräte
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Wer in Österreich einen fixen Internetanschluss gebucht hat, nutzt in den meisten Fällen ein sogenanntes Teilnehmer-Endgerät (Customer Premises Equipment, kurz CPE), das er von seinem Netzbetreiber nach Vertragsabschluss erhalten hat. Meist handelt sich dabei um einen WLAN-Router samt Modem für den Internetzugang via Glasfaser, Breitbandkabel oder DSL-Kupferleitung.
In Verbindung mit unserem Breitband-Benchmark hat umlaut erstmals untersucht, welchen Einfluss die bereitgestellte Hardware auf die nutzerorientierte Gesamt-Performance eines Internetzugangs hat. Dazu wurden im bewährten Crowdsourcing-Testverfahren die Download-Datenraten und die WLAN-Signalpegel im 2,4-GHz- und 5-GHz-Band ermittelt. Die Auswertung der Messproben ist zusätzlich getrennt nach den wichtigsten Hardware-Herstellern der jeweiligen Internetanbieter erfolgt.
Wesentliche Erkenntnis aus Anwendersicht: Die WLAN-Leistungsfähigkeit des verwendeten Teilnehmer-Endgeräts kann sich durchaus nennenswert auf den Datendurchsatz und auf die Stabilität der Internetverbindungen auswirken. Beispiel durchschnittliche Download-Datenraten: Im viel frequentierten, reichweitenstärkeren 2,4-GHz-WLAN bewegen sich die Geschwindigkeitsunterschiede zwischen den Router-Herstellern bei unserem Breitband-Benchmark-Gewinner Magenta hier in einem Bereich von rund 20 Prozent. Sind die Nutzer im „schnelleren“ 5-GHz-Band unterwegs, erhöhen sich die ermittelten Datenraten erwartungsgemäß deutlich. Im Gesamtvergleich liefern die Router von ZTE (A1 Telekom Austria) gefolgt von Compal Broadband Networks (Magenta) klar die höchsten Download-Datenraten im 5-GHz-Band.
Die ebenfalls analysierten WLAN-Signalpegel sind ein Gradmesser für die Verbindungsqualität. Innerhalb der Magenta-Datenbasis verzeichnen erneut die Modelle des taiwanesischen Lieferanten Compal Broadband Networks, von dem beispielsweise die Magenta/UPC Connect-Box für Breitbandkabel-Anschlüsse stammt, im Netzbetreiber-internen Herstellervergleich klar den geringsten Anteil kritischer Wi-Fi-Signale mit (zu) geringem Pegel.
Der Einfluss der Zugangsgeräte beeinträchtigt die Aussagekraft unseres Breitband-Benchmarks im Übrigen nicht. Schließlich geht es dabei um das nutzerorientierte All-inclusive-Interneterlebnis. Und zu der Gesamt-Performance gehört auch das verwendete Teilnehmer-Endgerät, das ohnehin der Netzbetreiber seinen Kunden bereitstellt und insofern auch als Teil des Internetanschlusses betrachtet werden darf.
Auf welche Endgeräte-Hersteller die Netzbetreiber setzen

Woher stammen die Router für die Endkunden? Die österreichischen Netzbetreiber setzen hier durchweg auf mehrere Lieferanten und unterschiedliche Technologien. In den Magenta-Haushalten dominieren die Router von Compal Broadband Networks und Huawei. A1 Telekom Austria favorisiert Huawei-Technologie gefolgt von ZTE. Bei Hutchison Drei stammen über 63 Prozent der bereitgestellten Teilnehmer-Endgeräte von ZTE. Mit großem Abstand folgt hier Huawei (28 Prozent).
Vergleich der Download-Datenraten nach Endgeräte-Herstellern und Netzbetreibern

Die Balkendiagramme veranschaulichen, wie stark die Download-Datenraten in Abhängigkeit des Endgeräte-Lieferanten und dem gewählten WLAN-Band (2,4 oder 5 GHz) schwanken. Hierbei zeigt sich, dass sowohl im Durchschnitt als auch an der Spitze (beste 10 Prozent, Grafik rechts) die ZTE-Modelle bei A1 im 5-GHz-Band die höchsten Datendurchsätze erreichen. Knapp dahinter folgt Compal Broadband Networks, deren Router Magenta seinen Kunden am häufigsten zur Verfügung stellt. Ebenfalls auffällig: Bei Hutchison Drei fallen die Download-Datenraten der verwendeten Routermodelle von ZTE im 5-GHz-WLAN merklich ab.
Vergleich der WiFi-Signalstärken nach Netzbetreibern

Hier unterteilt umlaut die WLAN-Signalpegel der bereitgestellten Router in unterschiedliche Qualitätsklassen. Bei den besten 10 Prozent der untersuchten Anschlüsse (links) fällt der höchste Anteil exzellenter Verbindungen an Magenta. Knapp dahinter landet Hutchison Drei. Werden 90 Prozent der Messwerte als Datenbasis herangezogen, steigt der Anteil der problematischen Verbindungen. Vor allem A1 Telekom hat hier mit geringeren Pegeln zu kämpfen.
Vergleich der WiFi-Signalstärken nach Endgeräte-Herstellern am Beispiel Magenta

Diese Grafik verdeutlicht am Beispiel von Magenta, welcher Hardware-Lieferant mit seinen Router-Modellen die höchsten WLAN-Signalstärken und demzufolge stabilere Funkverbindungen bieten kann. Unabhängig davon, ob die besten 10 Prozent (linke Grafik) oder das Gros der besten 90 Prozent (rechts) der analysierten Router in die Bewertung einfließen, schneidet hier Compal Broadband Networks klar am besten ab. Von dem taiwanesischen Hersteller stammt beispielsweise die Magenta/UPC-connect-Box für Breitbandkabelanschlüsse.