Bild- und Ton-Check
Avengers: Endgame - 4K-Ultra-HD-Blu-ray im Test
Mit "Avengers: Endgame" geht eine lange Reise durch das Marvel Cinematic Universe zu Ende. Ein Glück, dass der letzte Streich einen krönenden Abschluss der 22-Filme-Saga liefert. Wie schneidet die 4K-Disc ab? Lesen Sie unseren Test.

Technische Details
- Abenteuer, Action, Comic / USA 2019 / FSK: 12
- Regie: Anthony Russo, Joe Russo
- Darsteller: Robert Downey Jr., Scarlett Johansson
- Bildformat: 2.39:1
- Tonformate: en: Dolby Atmos, de: Dolby Digital Plus 7.1
- Verleih: Disney / 182 min
- video-Gütesiegel: "Bestes Bild"
Endlich gibt es das große Marvel-Finale im Heimkino. Wir haben die Ultra-HD-Blu-ray von "Avengers: Endgame" genau in Augenschein genommen.
Das Endspiel beginnt
Darum geht's: Trotz der gemeinsamen Anstrengungen der beiden Avengers-Gruppen um Tony Stark und Steve Rogers konnte Thanos die sechs Infinity-Steine in seinen Handschuh integrieren und mit einem Fingerschnipp dafür sorgen, dass das halbe Universum ausgelöscht wurde.
Die Besiegten lecken sich in der Folge ihre Wunden oder schließen (im Falle der antriebslos vor sich hintreibenden Benatar, auf der sich Stark und Nebula befinden) mit ihrem Schicksal ab. Doch die von Fury im letzten Moment aktivierte Captain Marvel holt Stark und Nebula auf die Erde zurück.
Avengers: Endgame, Trailer (deutsch)
Dort beschließen die verbleibenden Helden, Thanos erneut aufzuspüren und mit dessen Infinity-Steinen die Ereignisse wieder rückgängig zu machen. Als sie eine Energiesignatur empfangen, die auf den erneuten Einsatz der Steine hindeutet, gehen sie davon aus, dort auf Thanos zu treffen.
Doch was sie finden, wird ihnen nicht gefallen. Die Umkehr der Geschehnisse und damit das Erreichen der einen Möglichkeit aus 14 Millionen scheint für immer verloren.

Neuer Spitzenreiter
Was zunächst unwahrscheinlich war, ist doch eingetreten: "Avengers: Endgame" hat James Camerons "Avatar" als erfolgreichsten Film aller Zeiten abgelöst. Und das durchaus zu Recht, wenn man sich die Entwicklung der Helden und des Marvel-Filmkosmos während der vergangenen drei Phasen anschaut.
"Endgame" vertraut dabei erneut auf die drei Säulen, die das MCU stark gemacht haben: Humor, Charakterentwicklung und Action. Letztere kulminiert in einem wahrhaft epischen Finale, das nicht nur perfekt choreografiert ist, sondern voller Emotionen steckt.
Emotionen, die über die ersten 90 Minuten geschickt aufgebaut und von genial integrierten Rückblicken gesäumt werden, die noch dazu reich an Selbstzitaten sind. Auch wenn "Avengers: Endgame" vielleicht nicht der beste Film des Franchise geworden ist, steht am Ende fest: Wir werden sie vermissen, diese Avengers.

Sound
Beim Ton verwendet Disney zwar auch hier wieder nur eine Dolby-Digital-Plus-Spur für den deutschen Sound, doch es darf innerhalb dieser Komprimierung durchaus Entwarnung gegeben werden.
Denn "Endgame" ist weit davon entfernt, so flach und undynamisch zu klingen wie noch der Vorgänger. Mit teils wuchtigem Bass betreten die Avengers die Quantenebene – nette Bass-Sweeps inklusive. Herausragend ist zudem die Surround-Aktivität sowie die Feinzeichnung bei leiseren und atmosphärischeren Szenen.
So gerät beispielsweise die Naturkulisse auf dem Planeten, auf den Thanos sich zurückgezogen hat, zum fein aufgelösten Highlight. Im Finale bleibt dann ausgehend von dem Bombardement nach 123 Minuten kein Stein mehr auf dem anderen. Selbst wenn der englische Dolby-Atmos-Sound das noch etwas druckvoller macht und (zum Ende hin) nette 3D-Sounds liefert, ist diese DD+-Spur wirklich sehr gelungen.

Bilderlebnis
Im Bildbereich wurde Avengers: Endgame mit digitalen Kameras und einer Auflösung von 6.5K aufgenommen, was jedoch für das Digital Intermediate auf 2K herunter skaliert und für die UHD wieder hochgerechnet wurde. Disney-typisch landete als einziges HDR-Format auch nur HDR10 auf der Scheibe.
Der im Rahmen von Rec.2020 erweiterte Farbraum ist eher zurückhaltend integriert worden. Selbst bei genauem Hinsehen wirken beispielsweise die roten Elemente in den Zeitreise-Anzügen eher aufgrund der dunkleren Abstimmung der UHD etwas kräftiger als aus dem Grund, dass sie im Farbraum weiter in Richtung intensives Rot verschoben wurden.
Was aber wirklich hervorragend gelungen ist, sind Spitzlichter. Ob das der Glanz in Starks Augen ist oder die Laternen bei der Totalen des Hauptquartiers entlang der Straßen. Während die Blu-ray diese matschig darstellt, liefert die UHD hier absolut definierte Highlights von herausragender Helligkeit. Des Weiteren wirkt die UHD insgesamt noch ruhiger und beherrschter.
Hautfarben gelangen noch etwas natürlicher und gesünder, ohne je zu übertreiben. Allerdings leidet auch hier HDR10 ein kleines bisschen unter einer etwas flacheren Bilddynamik im Schwarz. Bei Mischbildern in dunklen Bereichen wirkt die BD ein wenig knackiger in den Farb- und Graukontrasten.