PS4-Release angespielt

Assassin's Creed Unity im Test - Revolution oder Größenwahn?

16.12.2014 von The-Khoa Nguyen

Wir haben Assassin's Creed: Unity im Test. Ubisoft kündigte an, die Hardwareleistungen der PS4 und Xbox One an ihre Grenzen zu führen. Damit haben die Entwickler nicht übertrieben, doch AC Unity kann nicht nur grafisch überzeugen. Wir decken im Test des PS4-Release die Neuerungen und Schönheitsfehler von AC Unity auf.

ca. 4:15 Min
Testbericht
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Screenshot: AC Unity
Wir decken im Test von AC Unity die Neuerungen und Fehler der PS4-Version auf.
© Ubisoft

Assassin's Creed: Unity für PS4 im Test - Nicht kleckern, sondern klotzen, dachte sich Ubisoft wohl bei der Entwicklung von AC Unity für die Nextgen-Konsolen und PC. Die Entwickler versprachen eine spektakuläre Spielwelt, Szenen mit mehr als 5.000 NPCs gleichzeitig, eine spannende Geschichte rund um die Französische Revolution sowie einige Gameplay-Neuerungen. Dementsprechend hoch waren die Erwartungen an das neue Action-Adventure, das die Fangemeinde seit Release spaltet.

Grund dafür sind die technischen Probleme, die AC Unity noch immer überschatten: Mehr als 300 Bugs, Abstürze, beschädigte Spielstände und weitere Probleme mindern gehörig den Spielspaß. Selbst wenn man beide Augen ganz fest zudrückt, muss man AC Unity in Sachen Performance daher leider ein paar Punkte abziehen. Dennoch laden die große Spielwelt sowie die Charaktergestaltung zum Staunen ein.

Screenshot: AC Unity
Über den Dächern von Paris: Grafisch überzeugt AC Unity mit enorm detailierter Gestaltung und hoher Weitsicht.
© Ubisoft

AC Unity im Test - Grafik und Atmosphäre

Wenn man das erste Mal mit dem charismatischen Protagonisten Arno auf einen der zahlreichen Kirchtürme klettert und den Blick über Paris schweifen lässt, erhält man einen kleinen Eindruck davon, wie riesig die frei erkundbare Spielwelt von AC Unity ist. Bekannte Sehenswürdigkeiten wie Notre Dame, der Louvre, Schloss Versailles oder die Bastille erstrecken sich über den Horizont und werden zu Kletterspielplätzen für Assassinen.

Der immens hohe Detailgrad von AC Unity wird allerdings erst bei einem Spaziergang durch die Straßen deutlich: Die zahllosen NPCs erwecken die Stadt zum Leben. Adlige Damen und Herren, die durch die Stadt flanieren, prügelnde Trunkenbolde vor den Tavernen, protestierende Menschenmassen und noch viel mehr. Die NPCs gehen dabei nicht nur stupide ihren Tätigkeiten nach, sondern reagieren auch auf den Spieler, wenn er sich etwa vor ihren Augen ein Gefecht mit den Wachen liefert oder sie zur Seite schubst.

Zudem kann ein Viertel aller Gebäude in AC Unity betreten werden und jeder der 21 Stadtteile hat seinen eigenen Charme. Nie zuvor war es so reizvoll, auf die Schnellreise-Funktion zu verzichten und zu Fuß von einer Mission zur nächsten zu laufen. Es sind die endlosen Kleinigkeiten und liebevollen Details, die grafisch einfach begeistern - wären da nicht die Bugs und Glitches, an denen Ubisoft sich derzeit die Zähne ausbeißt.

Screenshot: AC Unity
Die zahllosen realistisch reagierenden NPCs hauchen den Straßen von Paris Leben ein.
© Ubisoft

AC Unity im Test - Gameplay  

Nachdem AC: Black Flag der beliebten Spielreihe durch die Möglichkeit der Seefahrt frischen Wind einhauchen konnte, zweifelte man zu diesem Zeitpunkt bereits daran, dass Ubisoft diese Gameplay-Neuerung noch toppen könnte. AC Unity bietet in Sachen Gameplay keine bahnbrechende Neuerung, doch es gibt zahlreiche kleine Impulse, die ein neuartiges Spielgefühl vermitteln. So wird Arno beispielsweise nicht als Meister-Assassine geboren und beherrscht auch nicht alle Techniken und Kniffe über Nacht, sondern muss sich seinen Rang mit Fleiß und Geduld erarbeiten.

Für zielsichere Luft-Attentate oder der erfolgreichen Flucht vor den Wachen gibt es so genannte Kredo-Punkte. Mit dieser Währung lassen sich Ausrüstungsgegenstände und Waffen verbessern oder freischalten. Wer keine Lust hat sich die Kredo-Punkte selbst zu verdienen, kann die Verbesserungen mit Helix-Punkten "hacken". Diese Punkte können online für echtes Geld erworben werden, wobei die Preise von 19,99 US-Dollar für 1.400 Punkte bis hin zu 99,99 US-Dollar für 20.000 Einheiten der In-Game-Währung reichen können. Ein stolzer Preis für Punkte, die man im Grunde bei jeder noch so kleinen Mission automatisch bekommt.  

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Für abgeschlossene Sequenzen der Hauptmission erhält man darüber hinaus Assassinen-Punkte, mit denen sich spezielle Fähigkeiten wie der Einsatz der Phantomklinge freischalten lassen. Davon abgesehen ermöglicht AC Unity völlig neue Möglichkeiten der Charakteranpassung: Nicht nur, dass man sein Gewand nach Belieben einfärben und von der Kapuze bis zur Hose individuell bestimmen kann, AC Unity bietet erstmals fünf verschiedene Waffentypen, die das Kampfgeschehen durchaus unterschiedlich beeinflussen.

Was die Missionen betrifft, so lässt AC Unity dem Spieler ungewohnt viel Handlungsspielraum: Es gibt nicht mehr den einen perfekten Weg, um einen Auftrag zu erledigen und durch die Erfüllung von Nebenmissionen lassen sich zusätzlich alternative Möglichkeiten freispielen.

Screenshot: AC Unity
Individuelle Gestaltung: Arnos Rüstung kann je nach Kampfstil angepasst und sogar farblich bestimmt werden.
© Ubisoft

AC Unity im Test - Companion App und Initiates

Wer AC Unity komplett abschließen möchte, muss das Action-Adventure auf verschiedenen Ebenen spielen: Nur durch die zusätzliche Verwendung der Companion App und der Lösung von Mini-Spielen lassen sich zahlreiche Truhen, Rüstungen und Waffen freischalten.

Außerdem lässt sich AC Unity mit der Online-Plattform Initiates verknüpfen. Im Wesentlichen ist die Plattform ein Trainingsprogramm für neue Initiates Rekruten. Wenn die Bruderschaft Hilfe im digitalen Raum braucht, wendet sie sich an die Initiates, die trainiert werden müssen, um Meister der Simulation werden zu können.

Screenshot: AC Unity
Companion-App: Mithilfe der Anwendung können spezielle Truhen und Gegenstände freigeschaltet werden.
© Screenshot: play.google.com/store/apps/details?id=com.ubisoft.assassin.unity.companion&hl=de

AC Unity im Test - Fazit

Obwohl AC Unity keine neue Rahmenhandlung bietet und man noch immer in den Erinnerungen von Personen aus der Vergangenheit gegen die Templer kämpft, kommt keinerlei Langeweile auf. Die Hauptmissionen sind spannend und abwechslungsreich, während man sich vor Nebenmissionen kaum retten kann.

Zudem macht es Spaß, dass man nicht an die Hand genommen wird, sondern frei entscheiden kann, welche Mission man wann und wie erledigt. Davon abgesehen überzeugt das Action-Adventure mit einer cineastischen Atmosphäre und viel Liebe zum Detail.

Fraglich bleibt das Angebot der Helix-Punkte: bis zu 100 US-Dollar für Punkte, die man kinderleicht selbst verdienen kann, wirkt absolut übertrieben. Die ständige Erinnerung an die Mikrotransaktionen ist eher lästig, aber noch nerviger ist die aufgezwungene Companion-App. Es ist schrecklich frustrierend, wenn auf der Karte unzählige blaue Truhen aufblinken, die nur mithilfe der App geöffnet werden können. Wenn man dann noch seinen Spielstand mit Initiates verknüpft, verliert das Spiel seinen roten Faden und wird zu einem anstrengenden Puzzle.

Zudem kämpfen sowohl das Konsolen-Spiel als auch die Companion-App und sogar die Verbindung zu Initiates mit Bugs und Problemen. Wir hätten AC Unity angesichts des tollen Gameplays und der fantastischen Spielatmosphäre liebend gerne die Note "Sehr gut" gegeben, aber so viele Augen haben wir leider nicht, die wir für die Bugs und Mikrotransaktionen zudrücken müssten.

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