Apple iPhone 4S
Mehr zum Thema: AppleDass das neue iPhone bis auf wenige Details genau so aussieht wie das alte, löste Enttäuschung bei den auf Neuerungen wartenden iPhone-Jüngern aus.


Glaubt man allerdings dem Hersteller, so schickt sich das iPhone 4S dennoch an, ein Verkaufsschlager zu werden: In den ersten drei Tagen nach der Markteinführung will Apple bereits über vier Millionen Geräte verkauft haben. Was den Run auf das neue Kult-Phone ausgelöst haben mag, bleibt fraglich. Gleichwohl das iPhone 4S also keine neuen Design-Vorgaben macht, gibt es durchaus erwähnenswerte Neuerungen.
Angetrieben wird das kultige Smartphone von einem A5-Dual-Core-Prozessor, dessen Leistung laut Hersteller doppelt so hoch ist wie beim iPhone 4. Der schnellere Prozessor zeigt sich tatsächlich deutlich im direkten Vergleich mit dem alten iPhone. Webseiten sind schneller aufgebaut und Apps rascher gestartet.
Erfreulich beim neuen iPhone 4S ist zweifellos die bessere Kamera. Sie liefert 8 Megapixel große Bilder und Videoaufnahmen im HD-Format. Dank des leistungsfähigeren Prozessors ist die Kamera schneller startklar. Bessere Aufnahmen liefert sie auch, was sicher auch am neuen lichtstärkeren Sensor liegt.

Außerdem lassen sich die Laustärke-Tasten als Auslöser für die Kamera nutzen. Und per Fingerwischer gelangen Hobbyfotografen direkt von der Kamera-Funktion zur Fotogalerie.
Möglicherweise ist es aber auch der Sprachsteuerung "Siri" zu verdanken, dass sich Schlangen vor den Apple-Läden bildeten. Diese persönliche Assistentin gehorcht aufs Wort - relativ häufig jedenfalls - und trägt Termine ein, tippt Nachrichten und sorgt für Abwechslung bei staugenervten iPhone-Nutzern.
Besonders intelligent sind die Gespräche zwar nicht, die sich mit Siri führen lassen; witzig und hilfreich sind sie aber allemal. So ist es problemlos möglich, ihr in einem ganz normalen Satz mitzuteilen, sie möge doch bitte eine Nachricht an die zu Hause wartende Ehefrau schicken, dass sich die Ankunft daheim verzögere. Auch Einträge im Terminkalender legt sie zuverlässig an.
Sie prüft das Wetter oder Aktienkurse und startet Websuchen mit Google. Sie kann aber weder Apps starten noch herausfinden, wo sich die nächste geöffnete Pizzeria befindet. Letzteres scheitert daran, dass in den deutschen Wissensdatenbanken diese Informationen noch nicht hinterlegt sind.
Ebenfalls neu ist das Betriebssystem iOS5, das laut Apple ganze 200 neue Funktionen aufweist. Ebenso auffallend wie praktisch ist dabei die Statusleiste, die für Android-Benutzer nichts wirklich Neues ist. Bei Apple heißt sie Mitteilungszentrale. Ob neue Mails eingetroffen sind oder Termine anstehen, lässt sich dort anzeigen.
Und ähnlich wie bei Google oder Microsoft lassen sich über iCloud Dateien, Termine oder Bilder zwischen verschiedenen angemeldeten Geräten synchronisieren. Trotz des erneut imposanten Verkaufsstarts, gibt es aber einen echten Bug, wie einst beim iPhone 4.
TESTURTEIL
Apple iPhone 4S
629 Euro; www.apple.com/de
Display: Retina, 3,5"(8,89cm), 960x640 Pixel
Prozessor: Dual-Core Apple A5 @ 800 MHz
Kamera: 8 MPixel, Video: 1080x1920 Pixel
Speicher: 16 GByte (629 Euro), 32 GByte (739 Euro), 64 GByte (849 Euro), kein microSD-Slot
Software: Apple iOS 5, iTunes
Maße: 115,2x58,6x9,3mm, 140g
Gesamtwertung: gut 80 %
Damals kam kurz nach Verkaufsstart heraus, dass die Antenne, die im Außenrahmen eingebaut ist, durch Handberührung überbrückt wird und die Empfangsleistung erheblich verschlechtert. Die einfache Lösung: eine Gummiummantelung.
Das iPhone 4S wird inzwischen ohne SIM-Lock verkauft. Steckt man aber eine bereits aktivierte SIM-Karte mit PIN-Schutz hinein, dann kommt es zu massiven Verbindungsabbrüchen, verzögertem SMS-Versand oder die Karte wird überhaupt nicht erkannt. Das Problem ist inzwischen derart ausgeufert, dass sich auch die Telekom genötigt sah zu handeln. In einer Servicenotiz wird empfohlen, die PIN-Abfrage zu deaktivieren. Toll.
Fazit:
Das iPhone 4S imponiert mächtig mit technischen Highlights. Sollte Apple die SIM-Frage aber nicht lösen, ist das Phone nicht mehr als ein Gamepad.