Programme hängen, Festplatte nicht erkannt & Co.
Die nervigsten Windows-Fehler - und wie Sie sie lösen
Hängende Programme, nicht erkannte Festplatten, gesperrte Dateien und mehr: Fehler in Windows 7 und Windows 8.1 und wie Sie sie lösen.

Programme frieren ein, Festplatten werden nicht erkannt, Dateien lassen sich nicht öffnen: Windows 7 und Windows 8.1 nerven regelmäßig mit scheinbar unerklärlichen Fehlern. Der Anwender sitzt dann ratlos vor dem Bildschirm und muss auf eigene Faust recherchieren.
Zur Ehrenrettung von Microsoft muss festgehalten werden, dass der überwiegende Teil der Fehler und Bluescreens, der hängenden Anwendungen und Apps, der verzögerten Starts und langsamen Shut-Downs nicht von Windows selbst verursacht wird, sondern von unausgereifter Software oder fehlerhaften Hardware-Treibern, selbst Browser-Add-ons von Drittanbietern zwingen Windows in die Knie, weil sie Systemdienste manipulieren oder Dateien überschreiben. In diesem Beitrag erläutern wir die häufigsten Windows-Fehler und deren Lösungen.
Tipp 1: Windows-Fehleraufzeichnung richtig nutzen
Windows führt eigenständig Buch über alle Fehler, die im System registriert werden - auch Probleme, die von Anwendungen hervorgerufen werden. Das nützliche Protokoll finden Sie in der Zuverlässigkeitsüberwachung. In Windows 8 geben Sie einfach den Begriff Zuverlässigkeitsverlauf in der Suchfunktion ein und klicken dann auf Zuverlässigkeitsverlauf anzeigen. In Windows 7 geben Sie im Feld für Programme/Dateien durchsuchen den Begriff Zuverlässigkeitsverlauf ein und klicken dann im Startmenü auf Zuverlässigkeitsverlauf anzeigen.
Lesetipp: Windows Update - Fehler vermeiden
Die Zeitachse wird sofort angezeigt. Rot markiert sind "Kritische Fehler". Gelb markiert sind Systemwarnungen. Und in blauer Farbe werden Systemereignisse markiert, beispielsweise neue Systemupdates. Mit einem Klick auf die jeweiligen Markierungen können Sie Details abrufen. Über den Befehl Alle Problemberichte anzeigen erhalten Sie ein Protokoll der Fehler, die vom System aufgezeichnet und an Microsoft gesendet wurden - ein guter Überblick zu den häufigsten Fehlern im System.

Tipp 2: Systemintegritätsbericht rund um den Ressourcenmonitor nutzen
In Windows 7 deckt ein kleines Tool gewissenhaft Leistungsprobleme aller Art auf: der Systemintegritätsbericht. Geben Sie im Feld für Programme/Dateien durchsuchen den Begriff Tools ein. Klicken Sie dann im oberen Bereich des Startmenüs auf Tools zur Verbesserung der Leistung des Computers verwenden. Klicken Sie im folgenden Dialogfeld auf den Eintrag Weitere Tools und dann auf den Eintrag Systemintegritätsbericht erstellen.
Nach rund 60 Sekunden folgt der Log-Bericht. Bei rot markierten, schwerwiegenden Fehlern, können Sie Empfehlungen abrufen, indem Sie auf das kleine Fahnensymbol klicken. In Windows 8 fehlt diese Funktion. Ersatzweise nutzen Sie hier den Ressourcenmonitor. Geben Sie den gleichnamigen Befehl in der Suchfunktion ein, und öffnen Sie die Übersicht. Anhand der Register Arbeitsspeicher und CPU erkennen Profis recht schnell, welche Dienste und Programme das System übermäßig beanspruchen.
Tipp 3: Eingefrorene Programme wieder auftauen
Zu Zeiten alter Windows-Systeme konnten abgestürzte Programme ("Frozen Applications") noch das System komplett lahmlegen. In Windows 7 und Windows 8 ist das nicht mehr der Fall. Fehlermeldungen wie "Keine Rückmeldung" gehören aber noch immer zum Alltag. Sie können im akuten Fall entweder darauf warten, dass das Programm wieder reagiert oder es über den Taskmanager beenden und dann neu starten. Sollten sich die Fehler bei ein und demselben Programm häufen, erwägen Sie bitte dessen Neuinstallation. Wenn der Browser häufiger hängt, überprüfen Sie bitte die jüngst installierten Add-ons. Einige vermeintlich nützliche Browser-Erweiterungen für den Firefox oder den Internet Explorer entpuppen sich als Störfaktoren und sollten schnellstens wieder entfernt werden.
Lesetipp: Abstürze & Co. - 8 Tipps zur Fehlerbehebung
Sollten hingegen unterschiedliche Programme unverhofft den Dienst einstellen, liegt vermutlich ein Speicherressourcenproblem vor. In diesem Fall entlasten Sie den Speicher, indem Sie besonders ressourcenhungrige Anwendungen beenden und deren automatischen Start unterbinden. Öffnen Sie den Task Manager über die Tastenkombination [Alt] + [Strg] + [Entf]. In Windows 7 klicken Sie auf die Registerkarte Leistung. Hier sehen Sie bereits die aktuelle Speicherbelastung. Klicken Sie dann auf Ressourcenmonitor und dort auf die Registerkarte Arbeitsspeicher. Dort lassen Sie die Liste neu sortieren, indem Sie auf den Spaltentitel Arbeitssatz klicken. Nun stehen die Programme oben, die aktuell am meisten physikalischen Speicher benötigen. Prüfen Sie, ob Sie eine oder mehrere dieser Anwendungen schließen können.
In Windows 8 gibt das Register Prozesse sehr schnell Auskunft darüber, welche Apps sich großzügig beim Arbeitsspeicher bedienen. Über das Register Autostart können Sie für Entlastung sorgen, indem Sie alle Anwendungen, die Sie nicht täglich einsetzen, auf Deaktiviert stellen. Der Acrobat Reader ist dafür beispielsweise ein geeigneter Kandidat.
Tipp 4: Systemdateien reparieren
Falls Windows abstürzt oder Updates fehlschlagen, können Systemdateien Schaden nehmen. In der Folge häufen sich Fehler. Mit dem Kommandozeilen-Tool sfc können Sie Systemdateien recht schnell prüfen und korrigieren lassen. Klicken Sie in Windows 8.1 mit der rechten Maustaste auf das Windows-Symbol und dann auf Eingabeaufforderung Administrator. Geben Sie den Befehl sfc /scannow ein, und warten Sie die Prüfung ab. Booten Sie im Anschluss den PC neu, und führen Sie Windows Updates über das Wartungscenter aus.

Tipp 5: Hardware funktioniert nach Treiber-Update nicht korrekt
Sie spielen für Netzwerk- oder Grafikadapter einen neuen Treiber ein und ernten statt Leistungszuwachs gehäufte Fehlermeldungen? Dann deaktivieren Sie den Schädling einfach und setzen den alten Treiber wieder ein. Öffnen Sie dazu den Gerätemanager über das Startmenü. Klicken Sie das Gerät mit der rechten Maustaste an und dann auf Eigenschaften. Im Eigenschaften-Dialog klicken Sie auf das Register Treiber. Dort klicken Sie auf die Schaltfläche Vorheriger Treiber. Bestätigen Sie die Sicherheitsabfrage, und starten Sie nach Abschluss den PC neu.
Tipp 6: Externe Festplatte wird nicht mehr erkannt
Wenn eine externe USB-Festplatte am PC plötzlich nicht mehr erkannt wird, prüfen Sie zunächst, ob sie korrekt angeschlossen wurde. Ein USB-3.0-Platte verlangt zwingend die blauen Ports am Gehäuse.
Lesetipp: Festplatte richtig partitionieren
Im Anschluss öffnen Sie über das Startmenü (Windows 8.1) oder die Systemsteuerung (Windows 7) die Datenträgerverwaltung, denn in der Regel müssen Sie lediglich einen Laufwerksbuchstaben zuweisen. Klicken Sie dort mit der rechten Maustaste auf die angeschlossene Festplatte, die häufig einfach als "Volume" bezeichnet wird. Klicken Sie auf Laufwerkbuchstaben und -pfade ändern. Klicken Sie auf Hinzufügen, wählen Sie einen Buchstaben aus und bestätigen mit OK. Die Platte ist danach im Windows Explorer als Laufwerk sichtbar.
Tipp 7: Gelöschte Dateien oder alte Versionen wiederherstellen

In Windows 7 ist es viel einfacher als viele glauben, gelöschte Dateien oder auch frühere Versionen Ihrer Dokumente wiederherzustellen. Ein Zusatztool brauchen Sie dafür nicht, denn Windows führt Buch über Ihre Änderungen. Klicken Sie im Windows Explorer einfach mit der rechten Maustaste einen beliebigen Ordner an und wählen den Befehl Vorgängerversion wiederherstellen.
Lesetipp: 7 Tipps zur Datenrettung
Windows ermittelt nun frühere Versionen des Ordners und listet diese auf. Praktisch: Auf diese Weise können Sie selbst Systemordner "zurückdatieren". In Windows 8.1 ist diese praktische Funktion leider verlorengegangen. Hier können Sie sich mit dem Dateiversionsverlauf behelfen.
Tipp 8: Systemwiederherstellung nach Update- oder Installationsproblemen
Die Systemwiederherstellung ist der rettende Anker in Windows, wenn Treiberinstallationen oder (fehlerhafte) Update-Versuche das System in die Knie zwingen. Mit der Systemwiederherstellung setzen Sie Windows auf einen früheren Zeitpunkt zurück - das betrifft vor allem die Registrierdatenbank, das Herz von Windows 7 und 8.1. Die erforderlichen Systemwiederherstellungspunkte legt das System eigenständig an, wenn wichtige Installationen vorgenommen werden. In beiden Windows-Versionen öffnen Sie die Wiederherstellung über die Systemsteuerung.
Klicken Sie dann auf Systemwiederherstellung öffnen und Weiter. Windows zeigt den letzten Wiederherstellungspunkt an. Wenn Sie einen älteren Systemstatus reaktivieren möchten, klicken Sie auf Weitere Wiederherstellungspunkte anzeigen. Markieren Sie dann den gewünschten Zeitpunkt und klicken auf Weiter. Folgen Sie den weiteren Anweisungen bis zum Neustart.
Tipp 9: Windows 8.1 erneuern ohne persönliche Dateien zu überschreiben
Läuft Windows 8.1 nur noch stotternd, können Sie das System auf seine ursprünglichen Einstellungen mit der Systemauffrischung zurücksetzen. Öffnen Sie dazu mit der Tastenkombination [Win] + [C] die Charms-Leiste, und klicken Sie auf Einstellungen und PC-Einstellungen ändern dann auf Update und Wiederherstellung und im neuen Fenster auf Wiederherstellung. Dort versuchen Sie zunächst die softe Variante: Klicken Sie unter dem Bereich PC ohne Auswirkungen auf die Daten auffrischen auf Los geht's, und folgen Sie den Anweisungen. Windows verspricht zwar, Ihre persönlichen Dateien und die Apps aus dem App Store beizubehalten, eine Sicherung sollten Sie vorher aber auf jeden Fall ausführen.
Tipp 10: Windows 8 ermöglicht kein Update auf Windows 8.1

Überraschung für viele Windows-8-Nutzer mit einem 64-Bit-System: Das versprochene Update auf 8.1 ist nicht im Windows Store zu finden! Die Ursache dafür ist ein fehlendes System-Update, das Sie vorher installieren müssen. Wechseln Sie über den Windows-Button in die Systemsteuerung. Über die Befehle System und Sicherheit und Windows Update gelangen Sie zum Menüpunkt Updateverlauf anzeigen. Sortieren Sie die Liste mit einem Klick auf Name, um das Update KB2871389 anzuzeigen. Wenn Sie nicht fündig werden, installieren Sie das Update von dieser Microsoft-Webseite.
Tipp 11: Windows verweigert Zugriff auf meine Dokumente
Wenn Sie eine früher von Ihnen erstellte oder bearbeitete Datei unverhofft nicht mehr öffnen können und stattdessen die Fehlermeldung erhalten "Zugriff verweigert", liegen die Ursachen meist in den Berechtigungen für die Datei oder dem zugehörigen Ordner. Bei einer Netzwerkdatei könnten andere Personen aktuell den Zugriff verhindern. Unter Umständen wurde die Datei aber auch mit einem anderen Benutzerprofil erstellt.
Um das zu prüfen, machen Sie die Datei über die Suchfunktion auf Ihrer Festplatte ausfindig und klicken dann im Windows Explorer mit der rechten Maustaste darauf. Klicken Sie auf Eigenschaften. Stellen Sie zunächst sicher, dass bei Schreibgeschützt kein Haken gesetzt ist. Klicken Sie dann auf Sicherheit und prüfen Sie, ob Sie alle erforderlichen Berechtigungen für diese Datei besitzen. Als Administrator können Sie die Berechtigungen selbst korrigieren, wobei Sie auf Bearbeiten klicken und Ihrem aktuellen Profil alle Rechte zuweisen, indem Sie in allen Auswahlfeldern einen Haken setzen.