Versteckte Funktionen im aktuellen Microsoft-Betriebssystem
Windows 8.1 bringt viele spannende Funktionen mit. Nicht alle davon findet man auf Anhieb, manche muss man erst aktivieren. Wir haben für Sie die besten versteckten Features und Befehle aufgespürt, die Ihren Computeralltag garantiert leichter machen.

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So nutzen Sie vier Apps gleichzeitig
Mit Windows 8.1 können Sie mehrere Apps im Auge behalten und nebeneinander platzieren - insgesamt vier. Bei Windows 8 waren es noch zwei. Sie müssen dazu nur eine App öffnen und den Mauszeiger zum oberen Bildschirmrand bewegen. Der Zeiger verwandelt sich in eine Hand. Klicken Sie darauf, halten die linke Maustaste gedrückt und ziehen die App an den linken Bildschirmrand. Wenn ein vertikaler Balken erscheint, lassen Sie die Maustaste los.
Windows platziert die Anwendung am Rand, mit einem leeren Bereich auf der rechten Seite. Daran können Sie nun eine weitere App heften. Klicken Sie auf das leere Feld und wählen die App aus. Wollen Sie die Größe verändern, verschieben Sie die Trennlinie. Diesen Vorgang können Sie mit bis zu zwei weiteren Apps wiederholen. Aber Achtung: Vier Anwendungen lassen sich nur auf Bildschirmen mit einer Auflösung von 1920 x 1200 Pixel öffnen - also nicht auf Tablets. Welche App gerade aktiv ist, erkennen Sie an drei Punkten auf der Trennlinie. Sie zeigt immer in Richtung der aktiven App.
Schalten Sie Benachrichtigungen aus
Sie wollen in Ruhe einen Film schauen oder beim Abendessen nicht gestört werden? Windows 8.1 ermöglicht es, alle Benachrichtigungen für eine bestimmte Zeit abzuschalten. Sie werden dann nicht über neue E-Mails, Nachrichten oder Skype-Anrufe informiert. Drücken Sie dazu die [Windows]- und die [C]-Taste und wählen "Einstellungen und Benachrichtigungen". Sie können diese zum Beispiel für eine Stunde, drei oder acht Stunden komplett ausblenden. Oder Sie definieren gleich feste "Ruhezeiten". Dazu klicken Sie in den "Einstellungen" auf "PC-Einstellungen ändern / Suche und Apps / Benachrichtigungen". Standardmäßig schlägt Windows zwischen Mitternacht und 6 Uhr früh vor, Sie können die Zeiten aber beliebig anpassen.

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Den Startbutton in der Kachelansicht finden
Viele Windows-Nutzer haben den Startbutton in Windows 8 vermisst. Microsoft hat ihn in Windows 8.1 zurückgeholt - er erscheint nun auf dem Desktop. Was aber viele nicht wissen: Den Startbutton gibt es auch in der Kachelansicht, nur ist er dort versteckter. Er taucht auf, wenn Sie mit der Maus in die linke untere Ecke des Startbildschirms zeigen. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Windows-Logo, öffnet sich eine Leiste mit vielen nützlichen Befehlen, zum Beispiel die Suche. Praktisch ist hier der Befehl zum Herunterfahren des Rechners.
Personalisieren Sie Ihren Sperrbildschirm
Der Sperrbildschirm in Windows 8.1 ist nicht nur dazu da, den Computer vor unbefugtem Zugriff zu schützen. Er lässt sich nach Belieben anpassen. Sie können dort eine Diashow anzeigen oder Apps ablegen, die automatisch Statusinfos zeigen. Sinnvoll ist das zum Beispiel für Termine, den Wecker oder neue E-Mails. Um den Sperrbildschirm anzupassen, drücken Sie die [Windows]- und die [C]-Taste.
Wählen Sie "Einstellungen / PC-Einstellungen" und dann "PC und Geräte" aus. Sie sehen jetzt, wie Ihr Sperrbildschirm aktuell aussieht. Mit "Durchsuchen" wählen Sie ein neues Hintergrundbild aus. Sie können auch die Option "Diashow auf dem Sperrbildschirm wiedergeben" anklicken. Um Apps auf dem Sperrbildschirm abzulegen, klicken Sie unter Sperrbildschirm-Apps die entsprechenden Programme an. Mit dem Plus-Zeichen können Sie weitere hinzufügen.
So machen Sie schnellere Screenshots
Microsoft hat der aktuellen Windows-Version endlich eine etwas komfortablere Screenshot-Funktion spendiert. Den Bildschirminhalt nehmen Sie auf, wenn Sie die Tasten [Windows] und [Druck] gleichzeitig halten. Die Neuheit: Windows legt automatisch eine Bilddatei (Format PNG) im Bilderordner "Screenshots" an. Sie müssen also die Datei nicht mühsam über die Zwischenablage in Word oder Photoshop einfügen. Es gibt noch einen zweiten Weg: Drücken Sie gleichzeitig die [Windows]- und die [C]-Taste und wählen "Teilen" aus. Nun wird die Option eingeblendet, einen Screenshot des Desktops aufzunehmen - und auf Wunsch gleich zu verschicken.

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Starten Sie direkt in den Desktop
Viele Nutzer von Windows 8 ärgerten sich, weil sie zum Start des Betriebssystems nicht die Kacheloberfläche sehen wollten, sondern lieber direkt das Desktop. Mit Windows 8.1 können Sie das aktivieren - auf einem Umweg. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf die Taskleiste und dann auf "Eigenschaften". Im Fenster "Taskleisten- und Navigationseigenschaften" wählen Sie den Reiter "Navigation". Unter dem Punkt "Startseite" klicken Sie auf den Punkt "Beim Anmelden oder Schließen sämtlicher Apps anstelle der Startseite den Desktop anzeigen" aus und bestätigen dies.
Lassen Sie sich Bibliotheken wieder anzeigen
Bibliotheken zeigten im Explorer von Windows 7 und 8 alle Dateien eines Typs an, die sich auf dem PC befinden, also Texte, Fotos, Musik oder Videos, unabhängig vom Speicherort. In Windows 8.1 ist diese Funktion scheinbar verschwunden. Sie können sie aber wieder einblenden: Öffnen Sie den Windows Explorer, etwa über die Tastenkombination [Windows]- und [E]-Taste, klicken mit der rechten Maustaste auf eine freie Stelle im Naviga- tionsbereich auf der linken Seite, und wählen Sie "Bibliotheken anzeigen" aus.
So öffnen Sie zwei Webseiten nebeneinander
Windows 8.1 kann nicht nur mehrere Apps nebeneinander anzeigen, sondern auch zwei Webseiten. Dazu wird der Internet Explorer gesplittet. Das ist praktisch, wenn Sie beispielsweise verschiedene Angebote eines Webshops vergleichen wollen. Öffnen Sie dazu den Internet Explorer 11 und klicken unten rechts auf das Symbol mit den zwei Blättern. Danach öffnen Sie mit dem Plus eine neue Registerkarte. Bewegen Sie den Mauszeiger hinein, und klicken Sie rechts. Im folgenden Menü wählen Sie "Registerkarte in neuem Fenster öffnen".
Aber Achtung: Das klappt nur, wenn der Internet Explorer in der Metroansicht und nicht in der klassischen Ansicht startet. Das tut er nur, wenn er als Standardprogramm definiert ist. Falls nicht: Wechseln Sie mit der Windows-Taste zum Startbildschirm und tippen das Wort "Standard". Im Suchergebnis taucht der Begriff "Standardprogramme" auf, klicken Sie darauf. Im folgenden Fenster wählen Sie "Standardprogramme festlegen" und suchen dann den Internet Explorer. Klicken Sie unten rechts auf "Dieses Programm als Standard festlegen". Danach startet der Browser im Kacheldesign - und Sie können den Internet Explorer splitten.

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Fahren Sie Ihren PC mit einem Klick herunter
Sie können Windows mit einem Klick herunterfahren, wenn Sie sich einen Befehl dafür auf das Desktop legen - dann reicht eine bestimmte Bewegung mit der Maus, und das System fährt herunter. Dazu öffnen Sie den Windows Explorer und wählen das Laufwerk C - "Dieser PC" - aus, anschließend den Ordner "Windows" und dann "System32".
Suchen Sie dort die Datei "slidetoshutdown" - normalerweise sind die Dateien alphabetisch sortiert. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Datei und wählen Sie "Senden an / Desktop (Verknüpfung erstellen)". Die Datei erscheint dann auf dem Desktop. Wenn Sie diese nun doppelklicken, erscheint ein Bild mit dem Hinweis "Zum Herunterfahren des PCs ziehen". Wenn Sie diese Fläche mit gedrückter Maustaste nach unten bewegen, fährt der Computer herunter.
Setzen Sie den optimierten Taskmanager ein
Der Taskmanager gehört zu den Standardprogrammen von Windows. Doch mit Windows 8 und 8.1 hat Microsoft ihm deutlich mehr Funktionen spendiert - und ihn übersichtlicher gemacht. Sie rufen ihn auf, indem Sie mit der rechten Maustaste auf die Taskleiste klicken und anschließend den "Task-Manager auswählen" . Mit "Mehr Details" vergrößern Sie die Ansicht. Unter "Leistung" zeigt der Taskmanager nun anschaulich die laufenden Prozesse an.
Unter dem Punkt "Autostart" können Sie definieren, welche Programme Windows beim Start automatisch laden soll und welche nicht. Windows stuft an dieser Stelle auch die "Startauswirkungen" von Programmen ein. Steht dort "Hoch", dann verzögert diese Software den Start des Computers mehr als Programme, die mit "Mittel" oder "Niedrig" gekennzeichnet sind.
So blenden Sie die große Bildschirmtastatur ein
Die Bildschirmtastatur in Windows 8 und 8.1 ist vor allem für Touch-Displays gedacht. Doch Sie können die Tastatur auch auf einem PC oder Notebook mit normalem Monitor benutzen - und dann mit der Maus bedienen. Sie aktivieren die Bildschirmtastatur, indem Sie in der Taskleiste auf das Tastatursymbol klicken. Ist es dort nicht zu sehen, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Leiste und wählen "Symbolleisten und Bildschirmtastatur" aus.

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Nutzen Sie den integrierten Virenscanner
Den Windows Defender gab es auch schon in früheren Windows-Versionen, damals beinhaltete er aber lediglich Schutz gegen Spy- und Adware. Erst seit Windows 8 ist der Defender ein vollständiger Virenscanner und soll nun auch Trojaner und Viren erkennen. Microsoft hat den Basisschutz für den Computer allerdings ziemlich versteckt, es findet sich kein Desktop-Symbol. Der Grund: Der Virenscanner soll unauffällig im Hintergrund arbeiten, und auch nur, wenn kein anderer Virenschutz aktiviert ist. Um den Defender manuell zu starten und den Computer zu scannen, drücken Sie die [Windows]- und die [C]-Taste und wählen "Suche". In das Suchfeld tippen Sie "Windows Defender".
Browser-Suchfeld in die Startleiste einbinden
Sie arbeiten in Word und wollen zwischendurch eine Webseite aufrufen? Das geht schnell, wenn Sie die Adressleiste des Browsers direkt in der Startleiste ablegen. Klicken Sie einfach mit der rechten Maustaste auf die Startleiste, wählen "Symbolleisten" aus und dann "Adresse". Tippen Sie dort eine URL ein, öffnet sich die Seite in Ihrem Standard-Browser. Übrigens können Sie Internetadressen auch über das Suchfeld im Startmenü aufrufen - das ist aber ein Klick mehr als über die Startleiste.
Richten Sie ein Konto für Kinder ein
Damit Eltern nicht ständig aufpassen müssen, was die Kinder am Computer anstellen, können sie ihnen ein kindgerechtes Benutzerkonto zuweisen. Dann können die Kleinen keine Software installieren. Außerdem haben Eltern die Möglichkeit, über Microsofts Jugendschutz-Dienst Family Safety zu kontrollieren, was die Kinder am PC und im Internet tun (dürfen).
Wenn Sie ein Konto für die Kinder einrichten wollen, drücken Sie die [Windows]- und die [C]-Taste und gelangen so zu den "Einstellungen". Dann klicken Sie auf "PC-Einstellungen ändern", links auf "Konten / Weitere Konten und Konto hinzufügen". Anschließend wählen Sie die Option "Konto eines Kindes" hinzufügen. Bei Windows 8 funktioniert das ebenfalls.
Die Profi-Datenträgerbereinigung nutzen
Windows hat schon lange eine Datenträgerbereinigung an Bord, die Sie über Zubehör und bei Windows 7 anschließend über Systemprogramme aufrufen. Es gibt aber noch eine versteckte Profivariante der Datenträgerbereinigung, die viel mehr Dateien löschen kann. Dazu müssen Sie eine Verknüpfung auf dem Desktop anlegen.
Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf eine beliebige freie Stelle auf dem Desktop, und wählen Sie "Neu / Verknüpfung erstellen". In das Eingabefeld tippen Sie folgenden Befehl: C:\Windows\System32\Cmd.exe /c Cleanmgr /sageset:65535 & Cleanmgr /sagerun:65535 Anschließend klicken Sie auf "Weiter" und geben der Verknüpfung einen Namen, zum Beispiel "Reiniger". Klicken Sie per Doppelklick auf die Verknüpfung, öffnet sich scheinbar die bekannte Datenträgerbereinigung. Doch Sie können jetzt viel mehr Dateitypen zum Löschen auswählen - zum Beispiel "Temporary Setup Files" oder "Vorherige Windows-Installation".

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Farben mit dem Monitor-Tuner ändern
Sind die Farben auf Ihrem Monitor nicht leuchtend genug und die Schrift ist irgendwie verschwommen? Windows hilft bei der richtigen Einstellung des Monitors. Tippen Sie dazu "dccw" in das Suchfeld im Startmenü ein. Es öffnet sich die Bildschirm-Farbkalibrierung mit einer Schritt-für-Schritt-Anleitung. Sie passen den Gammawert an und stimmen so die Rot-, Grün- und Blauwerte des Monitors und die abgestrahlte Lichtmenge aufeinander ab. Das klingt komplizierter, als es ist: Sie müssen nur den Anweisungen folgen und Schieberegler bewegen. Anschließend können Sie noch mit der Option ClearType-Tuner die Textdarstellung optimieren.
Schnelle Screenshots machen
"Druck-Taste, Word oder Photoshop öffnen, [Strg]+[V] drücken" - diesen relativ umständlichen Weg, um Screenshots aufzunehmen, kennen viele. Windows 7 bringt mit dem Snippet Tool ein eigenes Werkzeug mit, das viel mehr kann. Sie können damit Screenshots des ganzen Bildschirms, eines Ausschnitts oder eines Fensters machen - und sogar nicht rechteckig ausschneiden. Zum Aufrufen des Tools schreiben Sie "snip" ins Suchfeld im Startmenü.
Es öffnet sich ein kleines Fenster mit dem Snipping Tool. Unter "Neu" wählen Sie das Ausschneidewerkzeug aus und markieren dann mit der Maus und gedrückter linker Maustaste den gewünschten Bereich. Lassen Sie die Maustaste los, öffnet sich ein neues Fenster mit dem Screenshot. Sie können ihn mit Notizen oder einem Textmarker versehen und speichern.
So optimieren Sie die Akkulaufzeit
Microsoft hilft, die Akkulaufzeit Ihres Notebooks zu verlängern - mit einem versteckten Analysetool. Geben Sie in das Suchfeld des Startmenüs den Befehl "cmd" ein. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Suchergebnis, und wählen Sie "Als Administrator ausführen" aus. Es öffnet sich ein Fenster mit Eingabeaufforderung. Hier tippen Sie "cd\" ein und bestätigen mit [Enter].
Damit wechseln sie in das Verzeichnis C, dort liegt später auch der Energiereport. Tippen Sie den Befehl "powercfg -energy" ein. Windows analysiert das System etwa eine Minute lang und legt eine Datei mit Namen "energy-report.html" an. Sie finden diese über den Explorer oder über das Suchfeld. Im Bericht finden Sie Hinweise zur Verbesserung der Akkuleistung - etwa "Ausschalten des Bildschirms bei Inaktivität". Sie können leider die entsprechenden Einstellungen nicht direkt vornehmen, sondern müssen dazu zur Systemsteuerung wechseln.