Praxistipps: Windows 11 im Netzwerk
Der Windows 11 Netzwerk-Guide
Die neu aufgebauten Netzwerkeinstellungen sind eine wichtige Verbesserung in Windows 11. Zentrales Element ist der Menüpunkt Netzwerk & Internet in der Einstellungen-App.

Das Durcheinander an Menüpunkten, Schaltern und blauen Links in Windows 10 ersetzt das neue Betriebssystem endlich durch überschaubar strukturierte Systemeinstellungen. Zentrales Element ist der Menüpunkt Netzwerk & Internet in der Einstellungen-App.
Oben im Dialog sehen Sie auf einen Blick, auf welchem Weg und wie schnell Ihr PC verbunden ist. Nützlich beim Nachvollziehen der eigenen Netzwerkaktivitäten ist die ganz rechts im Einstellungsfenster platzierte Angabe der in den letzten 30 Tagen im Netzwerk übermittelten Datenmenge.
Weiter unten haben Sie Zugriff auf die Verbindungseinstellungen getrennt nach WLAN und Ethernet, sofern mindestens ein Adapter in der jeweiligen Hardwarekategorie vorhanden ist.
Den für die Identifikation von PCs und Notebooks im Netzwerk relevanten Computernamen ändern Sie bei Bedarf direkt auf der Startseite der Einstellungen: Klicken Sie dazu unterhalb des derzeitigen Namens auf Umbenennen.
Windows 11 macht die WLAN-Nutzung komfortabler und sicherer
Das Netzwerksymbol auf der Taskleiste hat Microsoft zu einer Symbolgruppe mit dem Lautsprecher- und Akkukapazitäts-Icon verbunden. Ein Klick darauf öffnet die neuen Schnelleinstellungen. Links oben sitzt die ebenfalls neue WLAN-Wippe: Per Klick auf die linke Seite aktivieren und deaktivieren Sie das WLAN, ein Klick auf die rechte Seite zeigt die Funknetze in Reichweite an.
Möchten Sie außerhalb der (Schnell)Einstellungen herausfinden, mit welchem LAN oder WLAN Sie gerade verbunden sind, fahren Sie mit dem Mauszeiger auf das Netzwerk-Symbol. Weitere Schalter zum Deaktivieren des Funknetzwerks finden Sie unter Netzwerk & Internet und WLAN.
Mit dem Flugzeugmodus kappen Sie vorübergehend die WLAN-Verbindung. Den Schalter dazu hat Microsoft aus der Mitteilungszentrale in die Schnelleinstellungen verlegt und einen zweiten Schalter unter Netzwerk & Internet eingebaut.

Windows 11: Schnelles Deaktivieren des aktiven Netzwerkadapters
Über die Möglichkeiten des Flugmodus hinaus kann es zum Testen einer anderen Verbindungsart, zu Diagnosezwecken oder zum Arbeiten mit Software ohne Internetverbindung sinnvoll sein, einen Netzwerkadapter abzuschalten. Dafür gibt es einen neuen Dialog, den Sie unter Netzwerk & Internet mit Erweiterte Netzwerkeinstellungen öffnen.
Sie sehen eine Liste aller echten und virtuellen Netzwerkadapter und, bei PCs mit Bluetooth, auch den Bluetooth-Adapter. Mit Deaktivieren schalten Sie ein Interface vorübergehend ab. Über den Pfeil und Umbenennen können Sie den angezeigten Namen ändern.

Windows 11: Zufällige Hardwareadresse für mehr Sicherheit in WLANs erzwingen
Sind Sie gerade nicht mit einem WLAN verbunden, sendet Ihr Rechner ständig ein Signal aus, um nach WLANs in Reichweite zu suchen. Dabei wird unter anderem auch die MAC-Adressen übermittelt. Für mehr Datenschutz können Sie Windows 11 anweisen, beim WLAN-Adapter anstelle einer festen und damit eindeutig zuordenbaren MAC-Adresse eine zufällig vergebene Hardwareadresse zu verwenden.
Die wechselnde MAC-Adresse erschwert es, Ihre Bewegungen in öffentlichen Funknetzwerken zu tracken. Möchten Sie generell mit MAC-Tarnkappe surfen, gehen Sie zu Netzwerk & Internet / WLAN und aktivieren den Schalter bei Zufällige Hardwareadressen. Wechselnde MAC-Adressen führen in Heim- und Firmennetzen möglicherweise zu Verbindungsstörungen.
Beschränkt Ihr WLAN-Router den Zugang zum Funknetz mittels MAC-Adressliste, kommen Sie mit zufälligen MAC-Adressen nicht mehr ins WLAN. Schalten Sie die Mac-Zufallsvergabe dann nur für die Verbindung zu einem fremden WLAN ein.
Dazu klicken Sie unter Netzwerk & Internet auf WLAN / Bekannte Netzwerke verwalten und den Namen der Verbindung. Aktivieren Sie die Option Zufällige Hardwareadressen.

Windows 11: WLANs erhalten automatisch den Netzwerktyp öffentlich
Das neue Windows unterstützt neben Wi-Fi 6 den Verschlüsselungsstandard WPA3 H2E. Das Konzept der drei Netzprofile öffentlich, privat und Domäne wurde in Windows 11 beibehalten. Den Profiltyp Ihrer Verbindung lesen Sie unter Netzwerk & Internet ganz oben ab.
Er definiert automatisch eine Reihe von Systemeinstellungen und Firewall-Freigaben. Sie schützen Ihren PC mit dem Profil öffentlich vor Zugriffen von außen, etwa in frei zugänglichen Hotspots, oder definieren das Netzwerk mit dem Typ privat als vertraulich. Dieses Profil macht den Rechner für andere Geräte im Netzwerk sichtbar. Sie können dann die Datei- und Druckerfreigabe verwenden.
Domäne ist für Firmennetzwerke reserviert und lässt sich nicht ändern. Verbinden Sie Ihren PC mit einem neuen Ethernet-Netz, fragt Windows 11 einmalig nach, ob Sie es als öffentliches oder privates Netzwerk festlegen möchten. Neue WLAN-Verbindungen werden jedoch stets mit der von Microsoft empfohlenen Einstellung öffentlich eingerichtet.
Das soll die Sicherheit in öffentlichen WLANs erhöhen. Konsequenz der neuen Microsoft-Vorgabe: In einem sicheren Heim- und Firmennetz müssen Sie den Netzwerktyp umstellen, ansonsten bleibt Ihr Rechner isoliert und erscheint nicht in der Netzwerkumgebung der übrigen Systeme.
Das Ändern des Netzwerkprofils über die aufgefrischten Einstellungen in Windows 11 ist schnell erledigt: Klicken Sie unter Netzwerk & Internet oben auf Eigenschaften oder auf die gewünschte Netzwerkverbindung und, falls nötig, auf die Eigenschaften. Im nächsten Dialog ändern Sie das Profil auf privat.

Halbe Sachen: Freigabe, Arbeitsgruppe und Netzwerkerkennung
Nach dem Umstellen des Netzwerkprofils müssen Sie noch die Datei- und Druckerfreigabe aktivieren. Klicken Sie unter Netzwerk & Internet rechts unten auf Erweiterte Netzwerkeinstellungen und auf Weitere Netzwerkadapteroptionen.
Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Symbol für Ihre Verbindung, und wählen Eigenschaften. Im neuen Fenster setzen Sie ein Häkchen vor Datei- und Druckerfreigabe für Microsoft-Netzwerke und übernehmen die Änderungen mit OK.
Zwei für das Austauschen von Dateien und Drucken im lokalen Netzwerk relevante Einstellmöglichkeiten fehlen in Microsofts verbesserter Einstellungen-App noch immer: die Arbeitsgruppe und die Netzwerkerkennung. Die auf WORKGROUP voreingestellte Arbeitsgruppe ändern Sie, falls Sie in Ihrem Netzwerk einen anderen Namen verwenden.
Geben Sie in die Suchleiste des Startmenüs Arbeitsgruppe ein und klicken auf den Treffer Arbeitsgruppennamen ändern und Ändern. Die Netzwerkerkennung hilft, freigegebene Ordner auf anderen Systemen zu erkennen.
Die Funktion wird beim Wechsel zum privaten Profil automatisch aktiviert. Wenn nicht, geben Sie in die Startmenüsuche Freigabeeinstellungen ein und folgen dem Treffer Erweiterte Freigabeeinstellungen verwalten.
Benutzerkonto: Berechtigungen für den Zugriff steuern
Für den Datei- und Druckerzugriff auf einen PC ist auch bei Windows 11 die Anmeldung am jeweiligen Rechner mit Benutzername und Passwort erforderlich. Entweder richten Sie für den Netzwerkzugriff auf jedem PC ein überall identisches Benutzerkonto ein; oder Sie melden sich auf allen Rechnern mit Ihrem Microsoft-Konto an. Bei Verwendung Ihres Microsoft-Kontos müssen Sie sich nicht weiter mit Zugriffsrechten auseinandersetzen.

Windows 11: Automatischen Verbindungsaufbau im Funknetzwerk steuern
Modernisiert hat Microsoft auch das Management von Funknetzwerken, mit denen Sie bereits verbunden waren. Der zugehörige Einstellungsdialog erscheint mit Klicks auf Netzwerk & Internet / WLAN / Bekannte Netzwerke verwalten. Hier werden alle Funknetzwerke angezeigt, für die Sie in der Vergangenheit ein WLAN-Passwort in Windows 11 hinterlegt haben.
Arbeiten Sie mit dem Notebook häufig von unterwegs, sammeln sich schnell zahlreiche unnötige Einträge an, die Sie mit einem Klick auf den Button Nicht speichern löschen.
Möchten Sie verhindern, dass sich Windows 11 automatisch mit einem WLAN aus der Liste verbindet, sobald Sie in Funkreichweite kommen, deaktivieren Sie die Auto-Verbindungsaufnahme.
Klicken Sie auf den gewünschten Eintrag, und entfernen Sie das Häkchen vor Automatisch verbinden, wenn in Reichweite. Künftig verbinden Sie Ihren Rechner nur noch manuell per Klick auf das WLAN-Symbol in der Taskleiste und auf die rechte Seite des WLAN-Buttons.
IP-Adresse in Windows 11 ermitteln
Zur Anzeige der IP-Adresse Ihres Rechners müssen Sie nicht mehr in die Kommandozeile wechseln. In Windows 11 bringen Sie die IP-Adresse mit Klicks auf Netzwerk & Internet und WLAN gefolgt vom Namen Ihres WLANs auf den Monitor. Im kabelgebundenen Netz wählen Sie anstelle von WLAN den Punkt Ethernet aus. Die Adresse steht in der Zeile IPv4-Adresse.
Praktisch ist der Button Kopieren, mit dem Sie die angezeigte IP-Adresse zusammen mit den übrigen Netzwerkinformationen in die Zwischenablage übernehmen.
Alternativ nutzen Sie die Anzeigemöglichkeit über das Windows-Terminal: Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Startmenü-Button und auf Windows Terminal.

Im Terminal-Eingabefenster tippen Sie ipconfig / all in die Kommandozeile ein und bestätigen mit der [Enter]-Taste. Die IP-Adressen der PCs in Ihrem Netzwerk sehen Sie sich im Explorer an. Öffnen Sie die Netzwerkumgebung mit einem Klick in die linke Spalte auf Netzwerk.
Aktivieren Sie per Klick auf das Linien-Symbol in der Fensterecke unten rechts die Listenansicht. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Spaltenüberschrift Name, und setzen Sie ein Häkchen vor IP-Adresse. Nun erscheint eine neue Spalte mit den IP-Adressen der Gerät in Ihrem Netzwerk.

Windows 11: Netzwerk zurücksetzen
Das Zurücksetzen der Netzwerkeinstellungen mit der Funktion Netzwerk & Internet / Erweiterte Netzwerkeinstellungen / Netzwerk zurücksetzen kann Treiber- und Verbindungsproblemen beheben, die Sie auf anderem Weg nicht in den Griff bekommen. Damit stellt Windows 11 alle Netzwerkkomponenten und Treiber auf die Microsoft-Originaleinstellungen zurück.