Kaufberatung
Windows 10 oder Windows 7: Was ist besser?
Windows 10 oder Windows 7? Microsoft drängt Windows-7-Nutzer mit einem Gratis-Update zum Umstieg auf Windows 10. Lohnt es sich für Sie, das bewährte Windows 7 aufzugeben, oder sollten Sie es behalten? Wir helfen bei der Frage, was für Sie besser ist!
- Windows 10 oder Windows 7: Was ist besser?
- Fazit: Für wen das Windows 10 Update sinnvoll ist

Windows 10 oder Windows 7? Unsere Entscheidungshilfe: Microsofts Zielvorgabe ist ambitioniert - eine Milliarde Geräte mit Windows 10 in zwei bis drei Jahren. Hierbei soll vor allem das für 12 Monate kostenfreie Upgrade von Windows 7 und 8.1 auf Windows 10 die Verbreitung des neuen Systems vorantreiben. Dazu hat Microsoft es der großen Schar der Windows-7-Nutzer so bequem wie möglich gemacht: Für ein Upgrade auf Windows 10 genügt es, das Windows-Update aufzurufen.
Doch für eingefleischte Windows-7-Fans gibt es auf den ersten Blick kaum zwingende Gründe, den Umstieg sofort zu starten. Durch das Usability-Desaster bei Windows 8 hat Microsoft viel Kredit verspielt. Wer Windows 8 und 8.1 grobschlächtig und unpraktisch fand, dem wird die vordergründig im Startmenü neu verpackte Kachelseite und Apps, die statt stets bildschirmfüllend nun auch im Fenster laufen, wie eine Mogelpackung vorkommen. Einige lieb gewonnene Features aus Windows 7 verschwinden gar beim Umstieg auf Windows 10, etwa das Media Center, die Sidebar mit ihren Gadgets, die DVD-Wiedergabe im Media Player und die Aero-Transparenzeffekte.
Gute Gründe für Windows 10
Auf der Haben-Seite verbucht Windows 10 zahlreiche schlagkräftige Argumente für ein Upgrade, die nicht nur vordergründig mit der Rückkehr des Startmenüs zusammenhängen. Angefangen beim schnellen Windows-10-Kernel, dem um rund 70 Prozent verkürzten Systemstart, der biometrischen Anmeldung über 3D-Kameras und Fingerabdruckscanner über ein vernünftiges Mail- und Kalenderprogramm und die neue Systemsteuerung bis hin zur Anpassung an Geräte mit Touchscreen, abnehmbarer Tastatur und externen Displays.
Microsoft beschränkt sich nicht darauf, alte Desktop-Tugenden wie den Start-Button wieder aufleben zu lassen, sondern setzt den Schulterschluss mit mobilen Geräten nun auch konsequent auf technischer Ebene um. Dazu passt, dass Microsoft sein Windows 10 künftig als Dienst versteht, bei dem zusätzliche Funktionen im Rahmen von Online-Updates hinzugefügt werden.
Ob sich die Fokussierung auf den Desktop als alleinige Oberfläche und all die Neuerungen in Windows 10 zu einem stimmigen Ganzen zusammenfügen, die ein rasches Upgrade empfehlenswert machen, prüfen wir im Rahmen einer Gegenüberstellung. Im Vordergrund steht dabei die Betrachtung der praxisrelevanten Merkmale im Anwenderalltag.
Startmenü
Windows 7:
Schlicht, schnell, übersichtlich und mit wenigen Klicks anpassbar ist das Startmenü mit integriertem Suchfeld in Windows 7. Die Sortierung nach zuletzt verwendeten Programmen ist zweckdienlich, und oft genutzte Einträge lassen sich für einen Schnellzugriff oben anheften. Wie viele Programme aufgeführt werden und welche Elemente rechts im Schnellzugriffbereich erscheinen, legen Sie in den Startmenüeinstellungen fest.
+ auf wirklich benötigte Elemente reduzierte Menügestaltung
+ schlichtes integriertes Suchfeld für Programme und Dateien
- keine Menüskalierung auf Displays unterschiedlicher Größe

Windows 10:
Die linke Seite des Startmenüs entspricht weitgehend dem in Win 7. Die Auto-Sortierung der Alle-Apps-Ansicht mit Buchstabenregistern ist praktisch. Die Kacheln rechts fügen sich harmonisch ins Menü ein und wirken nicht so prominent wie in Windows 8.1. Beide Seiten des Startmenüs sind in ausreichendem Maße anpassbar. Gut: das in die Taskleiste gewanderte Suchfeld mit Cortana und die Schnellzugriffs-Buttons im Info-Center.
Tipp: Wer das Windows 10 Startmenü wie in Windows 7 haben möchte, findet bei uns Infos für das richtige Tool.
+ touchscreen-optimiertes Menü, Auto-Zoom auf Tablets und Hybride
+ flexibles Kachelsystem, Start-Button mit Rechtsklickmenü
- kein Hinzufügen neuer Menüeinträge mit Drag & Drop

Ausstattung
Windows 7
Konfigurierbare Taskleiste mit Sprunglisten und Vorschau, Heimnetzgruppe, Fenstergröße via Snap ändern, Wartungscenter, Benutzerkontensteuerung, Defender samt Firewall und Windows Search - auf dem Papier kommt Windows 7 gut ausgestattet daher; alles erfüllt seinen Zweck. Bei genauer Betrachtung wirkt so manches jedoch nicht mehr up to date, insbesondere erweisen sich die Sicherheitsmodule als unzureichend. Mit kostenlosen Hilfsprogrammen lassen sich diese Lücken schließen.
+ ordentliche Basisausstattung, die sich mit Tools erweitern lässt
+ Media Player mit DVD-Wiedergabe und Media-Center als Oberfläche
- fehlender Versionsverlauf zum Wiederherstellen von Dateien

Windows 10
Microsoft hat sinnvolle Funktionen aus Linux, Mac OS und Android in Windows 10 integriert. Das Info-Center als Nachrichtenzentrale fasst Systemmeldungen, Hinweise zu neuen Mails und Meldungen aus Apps an einem Ort zusammen.
Lesetipp: 20 Tipps für Windows 10
Virtuelle Desktops und die Snapping-Funktion zum Einrasten von Fenstern erleichtern die Nutzung mehrerer Programme. Anwendungen und Einstellungen finden oder Dokumente öffnen klappt dank des am Desktop präsenten Suchfelds schnell wie nie.
+ gute, dem aktuellen Stand entsprechende Funktionsausstattung
+ zusätzliche Funktionen werden durch Online-Updates hinzugefügt
+ mit Hyper-V vollständige Betriebssystemvirtualisierung enthalten

Konfiguration
Windows 7
Die Systemsteuerung mit dem Geräte- und Benutzermanager und der Computerverwaltung ist das verlässliche Kernstück der Konfiguration in Windows 7. Von hier aus erreicht man alle für die Anpassung von Bedienerführung, Benutzerkonten, Geräteeinstellungen, installierten Programmen und Kinderschutz relevanten Optionen. Da Win 7 ausschließlich lokale Konten unterstützt, muss man nichts über die Microsoft-Website einstellen.
+ zentrale Windows-Anpassung und Einrichtung via Systemsteuerung
- sämtliche Systemeinstellungen werden lokal vorgenommen
- variable Systemeinstellungsansicht via Kategorie oder Symbole

Windows 10
Mit der neu gestalteten Einstellungen-App beseitigt Win 10 das Durcheinander der an mehreren Stellen verteilten Einstelldialoge aus Win 8.1. Das Menü im modernen Look & Feel präsentiert sich aufgeräumt und ist mit Maus, Tastatur und Touchscreen gleichermaßen nutzbar. Ganz ablegen kann Windows 10 die Koexistenz zweier Einstellbereiche aber nicht, denn etwa für das Desktop-Design öffnet sich ein alter Systemeinstellungsdialog.
+ Systemanpassung mittels ordentlich strukturierter Einstellungen-App
+ aynchronisiert Einstellungen bei Nutzung eines Microsoft-Kontos
- vereinzelt noch Zugriff auf Dialoge der alten Systemsteuerung

Bordwerkzeuge
Windows 7
Audiorecoder, Editor, Wordpad, Paint, Taschenrechner, Bildschirmlupe, Sniping-Tool und Kurznotizen als Desktop-Merkzettel: Vor allem die bereits aus den Vorgängerversionen bekannten Programme füllen die Zubehörgruppe in Windows 7. Die meisten der unscheinbaren Helfer haben schon einige Jahre auf dem Buckel, taugen jedoch gelegentlich. Manche wie das Synchronisierungscenter oder die Netzprojektorsteuerung dürfte heute kaum ein Anwender noch produktiv verwenden.
+ schnörkellose Bordwerkzeuge, die ihren Zweck halbwegs erfüllen
+ Spiele-Ordner mit eingängigen und werbefreien Pausenfüllern
- mitgelieferte Apps nicht für Touchscreen-Nutzung optimiert

Windows 10
Bei den vorinstallierten Programmen schöpft Windows 10 aus dem Vollen: Neben den ganzen Oldies aus der Win-7-Ära trumpft Windows 10 mit Universal-Apps für Mails, Termine, Fotos, Musik, Filme, Navigation und Nachrichten auf. Gut gefallen haben der von IE-Altlasten befreite Edge-Browser, der Wecker mit Stoppuhr und Weltzeit sowie die Xbox-Anbindung.
Lesetipp: Edge im Test
Die Office-Apps im Windows Store mit Word Mobile, Excel Mobile und PowerPoint Mobile reichen für simple Aufgaben aus.
+ übersichtliche Mail- und Kalender-App, Karten-App mit Navigation
+ überragend schneller Edge-Browser mit neuer Rendering-Engine
- Desktop-Klassiker wie Minesweeper müssen als App nachinstalliert werden

Dateimanagement
Windows 7
Bei hohem Datei- und Ordneraufkommen ist ein perfektes Dateimanagement sehr wichtig. Mit dem Windows-Explorer als zentralem Tool für die Dateiverwaltung lassen sich die meisten Aufgaben gut bewältigen.
+ im Explorer ist alles drin, was man fürs Datei-Handling braucht
+ Basis-Brennfunktion für Daten-CDs, DVDs und Musik-CDs vorhanden
- Zugriff auf OneDrive-Inhalte erst nach Installation des Clients

Windows 10
Auch in Win 10 ist der Explorer die Schaltzentrale. Allerdings ist er mit einer Ribbon-Leiste ausgestattet, die direkten Zugriff auf Ansichts- und Verwaltungsfunktionen gewährt. Zwei neue Bibliotheken vereinfachen das Ordnen von Fotos.
+ kontextbezogene Ribbon-Leiste für effizientes Dateimanagement
+ vereinfachte Möglichkeiten zur schnellen Freigabe von Dokumenten
+ OneDrive integriert, Zugriff auch über das Taskleisten-Suchfeld

Performance
Windows 7
Im Speed-Duell hat Win 7 klar das Nachsehen. Der Bootvorgang zieht sich auf Festplatte und SSD mindestens dreimal solange wie bei Windows 10 hin. Nach dem Start relativieren sich die Unterschiede. Bei der Grafik-Performance hinkt Win 7 mangels DirectX 12 bei Spielen und 3D-Anwendungen hinterher.
+ ordentliche allgemeine Reaktionsgeschwindigkeit
- Rendering-Engine im Internet Explorer arbeitet langsam
- einige Spiele mit DirectX-Unterstützung laufen langsamer

Windows 10
Win 10 macht den PC schneller: Das Booten dauert nur wenige Augenblicke, auch Herunterfahren erfolgt flott. Die Leistung beim Kopieren auf Festplatte, SSD und USB-Sticks liegt über der von Win 7. Die Rendering-Engine im neuen Standard-Browser Edge baut Webseiten bedeutend flinker als der alte IE auf. Auch im Vergleich mit Firefox und Chrome ist Edge im Vorteil.
+ sehr kurze Boot-Dauer durch Hibernation-Modus
+ flotter Edge-Browser mit schneller Webseitendarstellung
+ optimierte Energieeinstellungen für längere Akkulaufzeit

Lesen Sie im Fazit auf der nächsten Seite, für wen das Windows 10 Update sinnvoll ist.