Das müssen Sie beachten
Windows 10 oder 11 kaufen: Alle Infos zu Angeboten bei Microsoft, Amazon, Ebay & Co.
Wer Windows 10 oder 11 kaufen will, hat mehrere Möglichkeiten. Wir verraten, was bei Angeboten von Händlern neben Microsoft wie etwa Amazon oder Ebay wichtig ist.

Ein umfangreiches PC-Upgrade oder ein neuer Eigenbaurechner: Windows 10 oder Windows 11 kaufen gehört beim Hardware-Basteln dazu. Die Preise reichen online von wenigen Euro bis hin zu dreistelligen Beträgen: für einen Aktivierungs-Key beziehungsweise eine Lizenz für Windows 10 oder 11 bzw. Home oder Pro. Allgemein haben Sie die Wahl, Windows direkt beim Hersteller, bei Händlern wie Amazon, Saturn oder Media Markt bzw. in Lizenz-Shops sowie auf Portalen wie Ebay oder Amazon Marketplace zu kaufen. Was gilt es zu beachten?
Viele Nutzer, die vor dem Kauf von Windows 10 oder 11 stehen, schauen womöglich zuerst direkt bei Microsoft. Wahrscheinlich haben Sie auf einen Banner in einem Windows-Fenster geklickt, weil das Betriebssystem nach einer Aktivierung verlangt. Windows 10 wird nicht mehr verkauft - zumindest bei Microsoft. Im Microsoft Store gilt für den Nachfolger als Unverbindliche Preisempfehlung (UVP) 145 Euro für Windows 11 Home und 259 Euro für Windows 11 Pro.
Diese Kosten dürften für Nutzer abschreckend sein, schließlich lassen sich im Normalfall einfache Office-PCs ab wenigen Hundert Euro konfigurieren. Laptops inklusive Windows-Lizenz finden sich bei Discountern auch schon gerne unter 200 Euro. Wie viel "darf" Windows dann kosten?
Windows 10 oder 11 kaufen: Angebote bei Amazon
Schauen wir auf etablierte Shops wie Amazon, sehen wir Preise für Windows 10 und 11 ab rund 100 Euro. Das gilt zumindest für internationale (Marketplace-)Angebote, bei denen immerhin der Versand über Amazon läuft und somit Service-Fragen einfacher zu klären sind. Auch 7- oder 8.1-Keys können dabei sein und günstiger ausfallen. Bei derartigen Angeboten sollten Sie Ihren Blick auf den Verkäufer richten. Tipps dazu folgen weiter unten.
Windows 10 oder 11 kaufen: Angebote bei Saturn, Media Markt und mehr
Bei Saturn sehen wir für die Pro-Variante von Windows 10 einen Preis von 219,99 Euro – als physische Variante mit USB-Stick, anstatt nur eines Freischalt-Codes. Für die Version von Windows 10 Home mit USB-Stick sind 124,99 Euro fällig. Bei Media Markt gibt es die Pro-Variante mit USB-Stick für ebenso 219,99 Euro und Home für 129,99 Euro.
32 oder 64 Bit?
Stoßen Sie auf ein ausschließlich als 32-Bit-Variante angebotenes Produkt, nehmen Sie Abstand. Nur in Ausnahmefällen ist eine 32-Bit-Version noch gerechtfertigt, etwa bei fortgeschrittenem Hardware-Alter oder bei mangelnder Kompatibilität beim Einsatz von bestimmter, veralteter Software. Das betrifft aber nur die wenigsten Nutzer. Als Faustregel galt lange: Wer nicht mehr als 4 GB RAM nutzt, braucht die 64-Bit-Variante von Windows nicht. Mittlerweile sind 4 GB die Minimalausstattung beim RAM, um Windows und gängige Programme und Apps nutzen zu können - also greift der Nutzer gleich zur einzig sinnvollen 64-Bit-Fassung.
Windows 10 und 11: Keine Mehrkosten für DVD- und USB-Stick zahlen

Sie müssen keine etwaigen Mehrkosten für Datenträger (DVDs und USB-Sticks) tragen, sofern es diese gibt. Mittlerweile sind bei postalisch verschickten Angeboten gerne auch Datenträger dabei. Notwendig (zumindest für Nutzer, die ein etwa 4 GB großer Download nicht schmerzt) oder besonders lange sinnvoll sind sie nicht.
Denn zum einen bekommen Sie Windows 10 über den Online-Weg ohne Probleme. Zum anderen bekommt das Betriebssytem mindestens einmal im Monat Updates, die nach dem Setup erneute Downloads erfordern. Seit 2020 gibt es ein statt zwei Mal im Jahr ein großes Funktions-Update, bei dem das System ohnehin den kompletten, aktuellen Windows-Stand neu herunterlädt.
Windows 10 und 11 kostenlos herunterladen und installieren
Windows 10 lässt sich kostenlos herunterladen, das notwendige Media Creation Tool (hier für Windows 11) erstellt ein Installationsmedium auf einer (wieder-)beschreibbaren DVD oder einem USB-Stick. Eventuell müssen Sie diesen USB-Stick bootfähig machen. Anschließend lassen Sie den Rechner vom erstellten Datenträger hochfahren und folgen der Installationsroutine von Windows. Die Bootreihenfolge stellen Sie im Mainboard-Bios/-UEFI um. Schauen Sie ins Handbuch oder wenden Sie sich bei Bedarf an einen versierten Bekannten oder ein Familienmitglied.
Lesetipp: Windows 10 - aktuelle Version und alle Updates
Windows, das Sie bei Microsoft erhalten, ist genau wie bisher erwähnte Angebote für Lizenzschlüssel unbedenklich. Es handelt sich um offizielle Codes, die für den hiesigen Markt vorgesehen und mit vollem Support vom Hersteller verkauft werden dürfen. Das gilt auch für andere Anbieter wie Alternate (Pro für 152,90 Euro / Home für 119,90 Euro), Notebooksbilliger (Windows 10 ab rund 100 Euro) und mehr. Einmal dort gekaufte Keys, belegt mit Quittung, werden Ihnen so lange wie Sie Windows nutzen kaum Probleme machen.
Legale Key-Verkäufer
Dazu gibt es noch auf Produktschlüssel spezialisierte Anbieter. MySoftware und andere hierzulande ansässige Shops wären hierbei zu nennen. Windows 10 Pro gäbe es für 19,99 Euro, Windows 10 Home für 18,99 Euro.
Dort finden sich seit Ende 2021 auch Keys für Windows 11. So bekommen Sie einen Windows 11 Home Schlüssel für 34,99 Euro. Die Pro-Version gibt es für 39,99 Euro. Auf Marktplätzen wie beispielsweise von Amazon folgten Anfang 2021 typische Angebote ab über 100 Euro. Infos dazu gibt es im Folgenden. Kaufen Sie - wenn die Preise sind wie beschrieben - lieber Windows 10. Ein Update auf Windows 11 gibt's gratis. Unseren Erfahrungen nach können Sie Windows-10-Keys auch einfach im Windows-11-Setup eingeben - so wie zuvor Schlüssel für Windows 7 und 8.
Im Gegensatz zu der nächsten Kategorie von (ebenso) Key-Angeboten sind Sie hier deutlich besser aufgehoben, wenn Sie sparen möchten und es später um Service- und Streitfälle geht.
Windows-Key ab 5 Euro: Das müssen Sie beachten
Ähnlich Amazon-Marketplace wird der Kauf eines Windows-Keys verwirrend, wenn Sie Preisvergleiche nutzen. Diverse Portale nehmen in der Regel Angebote auf Marktplätzen von Ebay oder häufig auch Amazon sowie kleinere Anbieter mit auf, die Preise ab wenigen Euro für einen Windows-Aktivierungsschlüssel aufrufen. Schwarze Schafe mit einfachen Lockangeboten sind natürlich nicht auszuschließen, doch völlig funktionslose Codes bekommen Sie anscheinend auch nicht, wie viele Bewertungen bei entsprechenden Händlern vermuten lassen.
Was beim Kauf jener günstigen Keys wichtig ist: Die Quelle wird in der Regel nicht genannt. So könnten Sie Codes von Zwischenhändlern erhalten oder ein Privatverkäufer veräußert einfach einen alten Key für Windows 7 oder 8.1. Denn mit den Keys jener älteren Microsoft-Betriebssysteme können Sie einen Rechner nach der Installation von Windows 10 oder 11 immer noch problemlos freischalten, sofern der Code nicht schon für einen Windows-Rechner verwendet wurde. Um eine vollwertige Lizenz oder einen absolut unbedenklichen Aktivierungscode handelt es sich bei solchen Angeboten in den meisten Fällen aber nicht.
Händler prüfen, Key kaufen, eingeben und fertig
Den gekauften Key geben Sie in der Regel nur einmal ein. Bei folgenden Neuinstallationen erkennt Windows anhand der Hardware, dass bereits eine „digitale Berechtigung“ für die Nutzung vorliegt. Dazu findet eine Verknüpfung mit Ihrem Microsoft-Konto statt. Bereits benutzte Keys machen Nachfragen beim Support notwendig - ohne Garantie auf Erfolg.
Worauf Sie beim Kauf dazu achten sollten: Alternative oder gebrauchte Angebote für Windows 10 oder 11 enthalten im Idealfall ein Echtheitszertifikat (COA; Certificate of Authenticity). So können Sie im Fall der Fälle beim Support nachweisen, dass Ihre installierte Version von Windows 10 oder 11 rechtmäßig erworben wurde.
Ein uneingeschränkter Support beim Einsatz auffällig günstiger Keys ist nämlich fraglich – der jeweilige Händler oder Privatverkäufer dürfte sich auch – sofern möglich – von Pflichten wie Gewährleistung oder einer freiwilligen Unterstützung freigesprochen haben. Auf den Webseiten von Ebay oder Amazon können Sie entsprechend nach Angeboten mit enthaltenem COA-Dokumenten suchen.
Vergewissern Sie sich nach Möglichkeit über ein Kontaktformular oder einen direkt erreichbaren Ansprechpartner (Impressum ansehen!), dass der verkaufte Key (mit COA) nicht schon auf einem anderen Rechner für eine Windows-10-Installation oder ein Update von Version 7 oder 8.1 benutzt wurde. Dann heißt es nämlich: Der Key wurde bereits mit einem System verknüpft. Anschließend wäre der Support vom Händler oder bei Microsoft der passende Ansprechpartner. Eine Garantie für eine Lösung gibt es jedoch wie gesagt nicht. Weiteres zum Thema Recht bei Gebraucht-Software bietet unser verlinkter Ratgeber.
Mit den Vorgängern von Windows 10 lässt sich also günstig eine Lizenz für das aktuelle System erstehen. Besorgen Sie sich eine solche nach Möglichkeit. Achten Sie bei Angeboten unbekannter Händler auf das erwähnte Zertifikat oder prüfen Sie Shops gründlich auf Erfahrungsberichte und vollständige Angaben im Impressum. Das sind Name, Anschrift, Kontaktmöglichkeiten, Handelsregisternummer und mehr. Achten Sie auf die jüngsten Rezensionen, prüfen Sie besonders lobreiche Nutzer und deren bisherige Rezensionen. Hinterfragen Sie auch schlechte Bewertungen, gerade wenn sie knapp sind ("Prime-Bestellung kam einen Tag zu spät!"), auf Substanz und Nachvollziehbarkeit. Achten Sie für ein abschließendes Urteil Ihrerseits auf Muster, etwa mehrere Beschwerden unterschiedlicher Personen zur gleichen Sache.
Windows 10 oder 11: Lohnt sich ein Key für 5 Euro?
Bei Amazon, Ebay und vielen mehr sind Angebote für Windows 10 ab wenigen Euro zu finden. Die Keys scheinen bei der Aktivierung weitgehend zu funktionieren, wie viele positive Bewertungen verschiedener Anbieter andeuten. Dennoch bleibt die Sorge um die Herkunft der Lizenzschlüssel, eine uneingeschränkte Empfehlung können wir daher nicht ausssprechen.
Einerseits ist der Support fraglich, wenn Sie Probleme bekommen und Windows später wieder nach einer Aktivierung fragt, weil die Lizenz nicht mehr gültig ist. Andererseits könnten Codes auch über illegale Wege in den Verkauf kommen und der Handel auffliegen. Das wäre etwa beim Kauf von Lizenzen via gestohlener Kreditkarte zwecks weiterem Vertrieb denkbar. Dann könnte von Microsoft eine Sperre der verkauften Keys erfolgen und Sie stünden wieder am Anfang, die wenigen Euro werden Sie wahrscheinlich auch nicht ohne weiteren Einsatz wiedersehen.
Doch ein günstiger Key kann natürlich auch problemlos über Jahre bis zum Ende des Nutzungszeitraums des jeweiligen Gerätes funktionieren. Bei wem das zutrifft: Der hat Glück. Auf der sicheren Seite wähnen sollten sich Käufer jedoch nicht.