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7 Foto-Tipps für den Urlaub: So gelingen Ihre Sommerbilder
Vom Action-Shot bis zum Sonnenuntergang: Unsere 7 Foto-Tipps für Kamera und Handy verraten, wie Sie gute Urlaubsbilder mit nachhause bringen - oder auf Instagram.

Wir zeigen, wie Sie Urlaubsfotos richtig machen: Damit Ihre Fotos von der schönen Jahreszeit gelingen, haben wir verschiedene Aufnahmesituationen gewählt, die gerade im Sommer hohe Anforderungen an die Kamera und Bedienung stellen. Wir geben Tipps zu den jeweiligen Kamera-Einstellungen, der Motivgestaltung und dem passenden Zubehör. Mit dem manuellen Kamera-Modus vieler Smartphones können Sie diese Tipps auch auf viele Handy-Kameras anwenden.
1. Strand, grelles Licht & Reflexionen beherrschen
Der helle Sand am Strand, gleißendes Sonnenlicht und Lichtreflexionen führen bei Aufnahmen am beliebten Wasserrand oft zu einer Überbelichtung der Aufnahmen und blassen Farben.
Hier helfen bei Kameras mit Aufsatzmöglichkeiten sogenannte Polarisations- oder Polfilter. Aufgesetzt und in die passende Stellung gedreht sorgen diese dafür, dass je nach Motivsituation und Lichtverhältnis "falsch" schwingende Lichtstrahlen neutralisiert werden. Das bewirkt eine Unterdrückung von Reflexionen, beispielsweise auf einer Wasseroberfläche sowie zu warmen, kräftigen, natürlichen Farben von Himmel, Wolken und Strand.

Seitlichem Lichteinfall kann man mit Sonnenblenden vorbeugen, die es als Aufsatz zu kaufen gibt oder der Kamera beim Kauf gleich beiliegen. Viele Kameras, vor allem die kleinen Kompakten bieten die Motivautomatik Strand.
Kameraeinstellungen
- Automatik: Versuchen Sie die Motivautomatiken Strand oder Schnee
- Manuelle Ausgangseinstellung: AV-Modus, Blende 8, ISO automatisch
- Empfohlenes Zubehör: Polarisationsfilter, Sonnenblende, evtl. Stativ
2. Aufnahmen bei Gegenlicht
Von Gegenlichtaufnahmen spricht man, wenn das Licht aus der Aufnahmerichtung kommt. Das kann eine natürliche oder künstliche Lichtquelle sein. Bei Sommeraufnahmen nutzt man oft den späten Nachmittag mit tiefstehender Sonne für solche Aufnahmen (siehe Beispielbild).
Bei Gegenlichtaufnahmen bekommt das Motiv in der Regel ein silhouettenhaftes Aussehen. Das Motiv hebt sich wie unsere Dame auf dem Beispielbild schattenhaft und kontrastreich vom Hintergrund ab. Die Farben treten dabei gewollt in den Hintergrund. Da eine richtige Belichtung häufig schwer zu ermitteln ist, empfehlen wir in den meisten Fällen eine Belichtungsreihe anzufertigen.

Die meisten digitalen Kameras, mittlerweile auch Kompaktkameras, bieten in ihrem Funktionsmenü eine solche Automatikfunktion. Steht diese Option nicht zur Verfügung, sollte man manuell verschiedene Einstellungen ausprobieren. Bei digitalen Aufnahmen lassen sich die nicht passenden Bilder ja wieder löschen.
Auf alle Fälle sollte man auf die hellen Bildbereiche belichten, um den silhouettenhaften Umriss des Motivs zu erreichen. Aufsetzbare Streulichtblenden oder ein etwas seitlicher Lichteinfall reduzieren zusätzlich unerwünschte Blendenflecken im Bild.
Kameraeinstellungen
- Automatik kaum möglich, evtl. Sonnenlicht oder Belichtungsreihe - wenn möglich
- Manuelle Ausgangseinstellung: max. ISO 100, Blende 4 bis 8, Verschlusszeit 1/400 Sek.
- Empfohlenes Zubehör: Stativ, Gegenlichtblende (gegen Blendenreflexe)
3. Fotos bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang
Bei Aufnahmen von Sonnenauf- und -untergängen spielt die Zeit eine große Rolle, denn die Lichtverhältnisse ändern sich früh und abends sehr schnell. Deshalb sollte man erstens rechtzeitig vor Ort sein und zweitens davon ausgehen, dass sich die Eintellungsanforderungen (Lichtverhältnisse) zeitbedingt recht schnell ändern.
Die Kamera sollte möglichst niedrig platziert stehen. Sehr hilfreich ist ein vorgeschalteter Verlaufsfilter, der die extremen horizontalen Lichtstärkenunterschiede (Sonnenebene sehr viel Licht, Vordergrund wenig Licht oder Schatten) ausgleicht, die man mit der Blendeneinstellung der Kamera nicht hinbekommt (man kann ja nur eine Blendeneinstellung wählen).

Der Verlaufsfilter vor dem Objektiv ermöglicht durch seine aufgebrachte verlaufende Färbung eine ausgewogene Belichtung im gesamten Bildspektrum. Diese Filter lassen sich durch das Auf- und Abschieben den jeweiligen horizontalen Lichtverhältnissen anpassen. Man sollte vor den "heißen" Aufnahmen die Handhabung üben und Probefotos schießen, denn wie schon eingangs erwähnt, spielt der Zeitfaktor bei Sonnenaufnahmen eine wichtige Rolle.
Wer keinen Verlaufsfilter einsetzen kann, sollte mit Belichtungsreihen versuchen, die optimalen Einstellungen zu finden. Noch ein Motiv-Tipp: Geben Sie dem Himmel bei der Bildgestaltung etwa 2/3 an Höhe und versetzen Sie die Sonne horizontal etwas nach links oder rechts.
Kameraeinstellungen
- Automatik: Szenenautomatik Sonne oder ähnlich, evtl. Belichtungsreihe
- Manuelle Ausgangseinstellung: Blende 8-11, ISO 100, 1/200 Sek., RAW-Format
- Empfohlenes Zubehör: Stativ, evtl. Fernauslöser, Verlaufsfilter
4. Rasante Sportszenen einfrieren
Bei Sportaufnahmen ist in der Regel die schnelle Bewegung des Motivs eine große Herausforderung. Dazu möchte man die Aktion mit spritzendem Wasser, aufstiebendem Sand oder fliegenden Grashalmen zusätzlich verdeutlichen. Natürlich haben die meisten digitalen Kameras einen Automatik-Modus mit an Bord. Dieser kann aber bloß eine Durchschnittseinstellung bieten.
Lesetipp: Action-Fotografie: 7 Profi-Tipps von Christoph Maderer
Besser ist es, diese Einstellungen manuell vorzunehmen. Das Einfrieren der jeweiligen rasanten Szene erfolgt in der Regel mit sehr kurzen Verschlusszeiten (z.B. 1/1.000 Sek.). Je kürzer die Verschlusszeit, desto größer sollte man allerdings die Blendenöffnung (2,8 - 5,6) und eine höhere ISO-Zahl (200-800) wählen. Denn wegen der kurzen Belichtungszeit muss so viel wie nötig Licht auf den Fotosensor fallen.

Je geringer die Blendenzahl, desto offener ist die Blende und desto mehr Licht findet Einlass. Umso größer die ISO-Zahl, desto empfindlicher reagiert der Sensor auf Lichteinfall. Hier sollte man vor seinem Fotoeinsatz die möglichen Einstellungen beispielsweise an vorbeifahrenden Autos testen, um die optimalen Einstellungen seiner Kamera zu finden.
Beim Sport sollte man nicht mit Aufnahmen geizen und viel Speicherplatz vorsehen. Sehr gut eignen sich daher Kamera-Modi, die beim Auslösen gleich mehrere Bilder hintereinander schießen.
Kameraeinstellungen
- Automatik: Szenenautomatik Sport, mehrere Aufnahmen beim Drücken des Auslösers
- Manuelle Ausgangseinstellung: Blende 4,5, Verschlusszeit: 1/1.000 Sek., ISO 200
- Empfohlenes Zubehör: evtl. Stativ, Fernauslöser, Polfilter (z.B. gegen Reflexionen)
5. Eine Party-Gesellschaft richtig ablichten
Mit einer kleinen Kompaktkamera ist es sehr schwierig, ansprechende Fotos von Partys in dunkler Umgebung zu schießen. Knackpunkt ist hier das fehlende Licht bei meist großer Dynamik des Motivs. Der eingebaute Blitz reicht meist nicht weit, zu nah angesetzt, sind die Bilder schnell verblitzt.
Besser sind Kameras, bei denen es möglich ist, einen zusätzlichen Aufsteckblitz zu montieren. Diese bieten eine größere Reichweite. Man kann natürlich mit zusätzlichen Lampen hantieren, was aber bei dem meist großen Trubel schwierig ist. Bei niedrigen Räumen kann man versuchen, indirekt zu blitzen, indem man mit dem Blitz die Decke anvisiert.

Auf alle Fälle sollte man bei manueller Einstellung eine geringe Blendenzahl und einen hohen ISO-Wert einstellen. Mit den Verschlusszeiten muss man dann je nach Motiv experimentieren.
Damit der Hintergrund des Motivs nicht im tristen Schwarz versinkt, sollte man auf etwas Beleuchtung hinter dem Motiv achten. Bei Tages-Partys kann man es, wie oben erklärt, mit den Einstellungen der Sportfotografen versuchen.
Kameraeinstellungen
- Automatik: Szenemodus Party, wenn möglich für zusätzliche Beleuchtung sorgen
- Manuelle Ausgangseinstellung (innen): Blende 2,8, Verschlusszeit 1/15 Sek., ISO 800
- Empfohlenes Zubehör: evtl. Stativ, Fernauslöser, Zusatzlicht, indirekter Zusatzblitz Sport
6. Im und unter Wasser Fotos schießen
Spezielle Kameras erlauben es, ohne zusätzliche Schutzmaßnahmen für die Kamera, auch Unterwasserfotos knapp unter der Wassergrenze zu schießen oder knapp über dem Wasser spritzwassergeschützt Aufnahmen zu machen. Einige Modelle lassen sich auch in spezielle Unterwassergehäuse packen, um tiefer vorzudringen.
Besonders bei der Unterwasserfotografie spielt das zur Verfügung stehende Licht eine große Rolle. Knapp unter der Oberfläche ist das helle Sonnenlicht zur Mittagszeit, ein wolkenloser Himmel und ruhiges, sauberes Wasser von Vorteil.
Dringt man tiefer vor, wird das Licht schwächer, die Lichtbrechung filtert bestimmte Farben aus (Blaustich) und natürliche Gewässer werden durch Schwebstoffe immer trüber (Grünstich). Hier wird eine Zusatzbeleuchtung notwendig, die Entfernung zum Motiv sollte zwei Meter nicht überschreiten und das Zoomen unterbleiben.
Als Verschlusszeiten gelten bei sich bewegenden Motiven etwa 1/125 Sek., bei starren Motiven etwa 1/40 Sek. Die ISO-Zahl darf man möglichst niedrig wählen, wenn möglich unter 100.

Bei der Blende sollte man unterschiedliche Einstellungen ausprobieren, beginnend mit der Blendenzahl 8 oder 11. Um Verwackler zu vermeiden, lässt man sich am besten nah am Objekt ohne Schwimmbewegungen treiben und hält beim Auslösen die Luft an. Bei bewegten Motiven raten wir zu Serienaufnahmen.
Fotografiert man direkt unter der Wasseroberfläche kann ein Kamerablick nach oben die eine oder andere interessante Wasserspiegelung einfangen.
Bei Fotos direkt über der Wasseroberfläche gelten die Einstellungen wie an Land. Lediglich die Lichtreflexionen des Wassers könnten hier stören. Deshalb ist ein Einsatz eines Polfilters ratsam, der diese Spiegelungen schon bei der Aufnahme herausfiltert. Zur Sicherheit sollte auch hier der Kameratyp wenigstens gegen Spritzwasser geschützt sein.
Kameraeinstellungen
- Automatik: Szenemodi je nach "Wasserstand" Unterwasser oder Strand
- Manuelle Ausgangseinstellung (knapp unter Wasser): Blende 8-11, 1/125 Sek., ISO 100
- Empfohlenes Zubehör: Unterwassergehäuse, Polfilter gegen Lichtreflexe über Wasser
7. Schöne Impressionen bei Nacht einfangen
Gleich vorab: Der Blitz bleibt bei Nachtaufnahmen aus. Denn für eine schöne warme Beleuchtung nutzt man bei Nachtaufnahmen in der Regel nur das noch vorhandene Licht, dass bei einer lange geöffneten Blende und niedriger ISO-Zahl immer noch ausreichend Beleuchtung für die Aufnahme spendiert.

Standartisierte Einstellungsvarianten können wir leider nicht bieten, denn diese sind sehr von der Motivumgebung und dem zur Verfügung stehenden Licht abhängig. Mit der Digitalkamera lässt es sich aber gut testen und die Nacht bietet dafür auch ausreichend Zeit.
Beginnen Sie den Einstellungstest doch wie folgt: Blende 11, Belichtungszeit 10 Sek., ISO 100. Da die Verschlusszeit relativ lang ist (oft 10 Sekunden und mehr), neigt ein Freihandschuss in der Regel zum Verwackeln. Deshalb ist ein Stativ oder ein fester Standplatz für die Kamera Pflicht. Nutzen Sie zudem einen Fernauslöser oder die Kamerafunktion Selbstauslöser.
Kameraeinstellungen
- Automatik: Szenenfuktion Nachtaufnahme oder Nachtporträt
- Manuelle Ausgangseinstellung: Blende 11, Verschlusszeit 10 Sek., ISO100
- Empfohlenes Zubehör: Stativ, Fernauslöser, evtl. Graufilter (bei sehr langer Bel.-zeit)