Praxis-Test und Tipps
Flexibel: AF-Verfolgung, Belichtungsmessung
- Sony A9 & A7R M2: So schlagen sich die Alphas in der Praxis
- Optimiert: AF-Messfeldwahl
- Flexibel: AF-Verfolgung, Belichtungsmessung
- Passgenau: Bedienkomfort für jedermann

Für Aufnahmen, bei denen die Alpha ein bewegtes Objekt im Fokus halten soll, hat Sony gleich zwei Varianten des AF-Trackings parat. Leider tragen sie verwirrend ähnliche Namen: Die eine heißt „Mittel-AF-Verriegel.“, die andere „AF-Verriegelung: Mitte“, „AF-Verriegelung: Flexible Spot“ ect. Die Funktion „Mittel-AF-Verriegel.“ (Menü Kamera 1) ist unabhängig vom eingestellten AF-Modus abrufbar: Die Kamera erfasst das Objekt in der Bildmitte, markiert es mit einem weißen Rahmen und führt das AF-Messfeld daraufhin kontinuierlich nach.
Tatsächlich aktiv wird der Autofokus aber erst beim Auslösen. Mit der Mitteltaste der Richtungswippe kann der Fotograf das Nachführen des AF-Messfelds manuell beenden. Die Funktion „AF-Verriegelung“ geht ausschließlich mit dem AF-C-Modus zusammen und gehört zu den sechs oben genannten Fokusfeld-Optionen.
Im Unterschied zur „Mittel-AF-Verriegel.“ zieht die Kamera hier nicht nur das AF-Messfeld, sondern bei halb durchgedrücktem Auslöser tatsächlich die Schärfe nach und zeigt dies mit grünen Markern statt mit einem weißen Rahmen an. Dabei verfolgt die Alpha das Objekt, welches sich anfangs im festgelegten AF-Messbereich befindet – es muss beim Initialisieren also nicht zwangläufig in der Bildmitte zu sehen sein.
Selbst wenn das anvisierte Ziel den Bildbereich nur kurzzeitig verlässt, soll die Alpha das Tracking danach zumindest bedingt fortführen – im Praxistest gelang ihr das oft einwandfrei, gelegentlich verlor sie aber doch den Anschluss. Probleme gibt es bei beiden Tracking-Varianten bisweilen auch, wenn sich der Motivabstand bei kurzer Aufnahmedistanz bzw. Brennweite ändert oder wenn mehrere sehr ähnliche Objekte in unmittelbarer Umgebung auftauchen – etwa bei einem Vogelschwarm.
Beide Alphas können für die Belichtungsmessung auf 1200 Zonen zugreifen und beherrschen die üblichen drei Modi: „Multi“ ermittelt die passende Belichtung für das gesamte Bild; „Mitte“ wertet ebenfalls die komplette Fläche aus, gewichtet aber den mittleren Bereich stärker; und „Spot“ beschränkt sich auf einen Messpunkt, eignet sich somit zum Beispiel für Gegenlichtaufnahmen oder helle Gegenstände vor dunklem Hintergrund.
Bei der A7R II befindet sich der Spot in der Bildmitte; bei der A9 hat man die Wahl zwischen einem zentral gelegenen (Grundeinstellung) oder einem an das AF-Feld gekoppelten Messpunkt: Geben Sie dazu im Menü Kamera 1 für „Spot-Mess.punkt“ statt „Mitte“ die Option „Fokuspkt.-Verknüpf.“ ein, und wählen Sie als Fokusfeld „(Erweit.) Flexible Spot“.
Bitte beachten Sie: Wenn Sie die Verknüpfung zusammen mit der „AF-Verriegelung: (Erw.) Flexible Spot“ verwenden, passt die A9 die Belichtung nur an die Startposition des Nachführautofokus an und regelt sie hinterher nicht mehr nach. Außerdem bleibt die Verknüpfung mit den Fokusfeld-Einstellungen „Breit“ und „Mitte“ wirkungslos.
Tipp: Stört es Sie, wenn die Kamera eigenmächtig vom Monitor- in den Sucherbetrieb springt – egal, ob sich das Auge tatsächlich dem Augensensor nähert oder etwa die Hand, die den Touchscreen bedient? Wenn ja, schalten Sie diese Automatik doch einfach im Menü Kamera 2 (A9) bzw. Einstellungen (A7R II) unter „FINDER/ MONITOR“ mit „Monitor(Manuell)“ oder „Sucher(Manuell)“ aus und weisen einer Taste die Option „Finder/Monitor Sel.“ für den manuellen Wechsel zu.