Funkverbindungen
So funktionieren AirPlay, Bluetooth und DLNA
Drahtlose Lautsprecher empfangen Musik per AirPlay, Bluetooth oder UPnP (DLNA). In manchen Modellen sind zwei oder drei Verbindungstechnologien eingebaut. Hier lesen Sie, wo die Unterschiede liegen.

Bluetooth
Der Kurzstreckenfunk Bluetooth ist die einfachste Methode, Musik auf drahtlose Lautsprecher zu übertragen. In fast allen Notebooks, Tablets und Smartphones ist die Technik eingebaut, Funkboxen mit Bluetooth gibt es schon für unter 100 Euro. Die Reichweite beträgt etwa zehn Meter, der Empfänger sollte sich also im selben Raum befinden.

Damit die Wiedergabe klappt, müssen Musik-Player und Lautsprecher bei der ersten Kontaktaufnahme miteinander "gepaart" werden. Dieses "Pairing" geschieht meist per Tastendruck am Lautsprecher. Danach erscheint die Funkbox in den Bluetooth-Einstellungen des Senders und lässt sich als externes Audiogerät auswählen. Sie spielt nun Töne des Tablets, Smartphones oder Computers ab - Musik genauso wie Filmton oder Meldungen des Betriebssystems, etwa akustische Kalenderhinweise.
Praktisch ist die Verbreitung über Systemgrenzen hinweg: PC und Mac unterstützen Bluetooth ebenso wie Android, Windows Phone oder iPhone & Co. Allerdings gibt es Unterschiede beim Klang, weil manche Geräte das Signal vor der Übertragung zusätzlich komprimieren. Und per Bluetooth lässt sich immer nur ein Lautsprecher versorgen.

AirPlay
Mit AirPlay hat Apple seine eigene Streaming-Technik etabliert: iPhone, iPad und iPod touch (ab iOS 4.3) sowie Computer mit dem Programm iTunes (ab 10.2) übertragen Musik auf AirPlay-Empfänger im Netzwerk. Das können unterschiedliche Geräte sein: Funklautsprecher, AV-Receiver oder auch die Set-Top-Box Apple TV.
Sie tauchen automatisch im AirPlay-Menü auf, sobald sie mit demselben WLAN oder Router verbunden sind. Ein Zertifizierungsprogramm von Apple sorgt dafür, dass alles funktioniert und die Bedienung immer gleich ist. Egal, welches Gerät oder welche App zum Einsatz kommt: Das AirPlay-Symbol am Bildschirm führt stets zur Lautsprecherauswahl.
Praxis: Musik hören ohne Kabel
Für gute Tonqualität sorgt der Apple Lossless Codec, der Musik ohne Klangverschlechterung überträgt. Allerdings ist die Auflösung des Digitalsignals auf 24 Bit/48 kHz begrenzt, High-Resolution-Dateien mit 96 oder gar 192 Kilohertz lassen sich nicht streamen. Weitere Einschränkung: Android-Geräte können ihre Musik nur mit "inoffiziellen" Apps wie TwonkyBeam auf AirPlay-Empfänger schicken.

UPnP (DLNA)
Was AirPlay für Apple-Besitzer ist, ist Universal Plug and Play (UPnP) für den Rest der Welt: ein Streaming-Standard, der dafür sorgt, dass Sender und Empfänger sich im Netzwerk finden und miteinander verstehen. UPnP gibt es auf Windows-PCs und Smart TVs, auf Android-Geräten und mit speziellen Apps auch auf iPhone und Co.
Für noch mehr Verständnis zwischen den Geräten sorgt das Kürzel DLNA. Produkte mit dieser Bezeichnung beherrschen eine definierte Auswahl an Audio- und Videoformaten, die hilft, Abspielprobleme zu vermeiden. Wenn der Funklautsprecher DLNA-zertifiziert ist, klappt in der Regel auch das Streaming. Die Funkbox taucht dann als externes Wiedergabegerät in UPnP-Programmen wie dem Windows Media Player oder entsprechenden Apps für iOS und Android auf.
Praxis: Apps für Streaming und Netzwerk
Die Musik kann entweder direkt auf dem Abspielgerät gespeichert sein, oder der Player holt sie aus dem heimischen Netzwerk. Computer, NAS-Systeme oder Festplatten-Rekorder mit einem UPnP-Server kommen als Musikquellen in Frage. Das Smartphone oder Tablet wird dabei zur drahtlosen Fernbedienung. Klingt kompliziert? Das ist es manchmal auch, wenn viele verschiedene Geräte am Streaming beteiligt sind.