Schriftarten verwalten
Ein Dokument, das auf dem Monitor noch gut aussieht, muss gedruckt noch lange nicht optimal sein. Die Schriftwahl prägt das Erscheinungsbild jedes Dokuments. Dieser Beitrag zeigt, wie Sie Schriften ohne Performance-Einbrüche, Darstellungs- und Druckprobleme einsetzen.
- Schriftarten verwalten
- PostScript, TrueType, OpenType
- Teil 3: Schriftarten verwalten
- Teil 5: Schriftarten verwalten

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Tausende Schriften fluten durchs Internet. Doch längst nicht alle Fonts sind auch nur einen Gedanken Wert: Sie liegen in Formaten vor, die sich schlecht verwalten lassen, die Qualität ist für die Bildschirm-Wiedergabe noch in Ordnung, für hochwertige Druckerzeugnisse jedoch inakzeptabel oder garantiert technische Probleme bis zu Abstürzen oder Druckaussetzern. Hinzu kommt: Wer zu viele Schriften auf seinem System installiert und zugleich aktiviert, macht selbst flotte Computer zur Schnecke. Dieser Beitrag unterscheidet die Schriftformate und bietet Lösungswege für häufige Schriftprobleme.
Vektorschriften
Seit Jahren spielen Vektorschriften die entscheidende Rolle. Ihr entscheidender Vorteil ist, dass sich eine Vektorschrift im Prinzip verlustfrei vergrößern und verkleinern lässt. In der Realität ist dies jedoch nicht unbedingt so: Das optimale Spacing (= Abstand von Buchstaben-Paaren) und Kerning (Unterschneidungen) hängt auch von der Schriftgröße ab.
Das so genannte Hinting liefert zusätzliche Informationen. Hinting dient dazu, die Lesbarkeit der Zeichen im unteren Auflösungsbereich (etwa bei Druckern) oder bei winzigen Punktgrößen zu verbessern. Zudem bietet etwa das Desktop-Publishing-Programm QuarkXPress die Option an, eigene Kerning-Tabellen anzulegen. Folgende Schriften sind heute vor allem gebräuchlich:
- TrueType Fonts
- PostScript Type-1 Fonts (entspricht weitgehend Type 3)
- OpenType Fonts (Unicode)
Diese Schriften sind Outline-Schriften, also Schriften, deren Umrisse mathematisch beschrieben sind.

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TrueType wurde von Microsoft und Apple, PostScript Type-1/3 von Adobe entwickelt. Die Type-1/3- Umrisse sind durch Bezier-Kurven beschrieben, TrueType durch quadratische Gleichungen.
PostScript-Type-1/3-Fonts stecken in einem Schriftenkoffer mit Screenfonts (Bildschirmfonts) und mindestens einem Printerfont (Druckerfont). Screenfonts und Printerfonts müssen sich im gleichen Verzeichnis befinden, damit die Schrift fehlerfrei am Bildschirm erscheint und korrekt gedruckt werden kann.
In TrueType-Fonts sind im Gegensatz zu PostScript-Schriften die Zusatzinformationen (Bestimmungen für die Raster-abhängigen Anpassungen) direkt in der Schriftdatei gespeichert. Diese beschreiben, wie die Zeichenumrisse abhängig von der Wiedergabegröße angepasst werden müssen. Zudem enthalten die Fonts Instruktionen, wie die Umrisse zu füllen sind. Beim Füllen erkennt der TrueType-Interpreter "Drop-outs" - Löcher, die drohen, wenn etwa Serifen (feine Abschlussstriche) oder Verbindungsteile dünner als ein Pixel sind. Diese "Löcher" bessert der Rasterizer aus.
Dieser Rasterizer ist in PostScript-Fonts nicht in den Fonts eingebaut.