Test: Blu-Ray Player

Samsung BD-P 1400

21.2.2008 von Redaktion pcmagazin und Roland Seibt

Den perfekten Bild- und Tongenuss erzielen selbst Blu-ray-Player nur mit den Zusatzfeatures 24p-Wiedergabe und HD-Tonstreaming. Der neue Samsung BD-P 1400 bietet beides zum Knallerpreis.

ca. 3:10 Min
Ratgeber
Test: Samsung Blu-ray Player
Test: Samsung Blu-ray Player
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Schwarz und Blau

Samsung geht bei HD-Playern bereits in die zweite Runde. Das erste Gerät, der BD-P 1000 ist bereits seit Ende 2006 erhältlich und war eins der allerersten Blu-ray-Geräte überhaupt. Er musste trotz enormer Innovationsflut Kritik für seine analogen Bildausgänge und die fehlenden HD-Tonformate einstecken.

Test: Samsung Blu-ray Player
Die analogen Bild- und Tonausgänge sind vergoldet
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Diese ungefährlichen Kinderkrankheiten der Blu-ray-Entwicklung hat Samsung weit hinter sich gelassen und kommt jetzt mit zwei Geräten auf den Markt, die es in sich haben. Um zu sehen, ob der erste voll funktionelle Kombiplayer aus Blu-ray und HD-DVD den Systemkrieg beenden kann, müssen wir noch ein paar Wochen abwarten, doch jetzt schon hat HomeVision ein erstes serienreifes Exemplar des BD-P 1400 auf dem Schreibtisch, dem ersten Blu-ray-Player, der nicht nur die filmidentische Vollbildwiedergabe "24p" beherrscht, sondern der auch über HDMI 1.3 die unveränderten Datenströme der HD-Tonformate, also Dolby Digital+, Dolby TrueHD und dts-HD (Master Audio) an einen Verstärker weiterleiten kann.

Diese Variante der Tonübertragung wird von Fachleuten den im Player eingebauten Decodern vorgezogen, da ein audiophil optimierter Verstärker spezialisierte Schaltkreise besitzt und den Klang direkter zu den weiterführenden Bausteinen führen kann.

24p Push-Up

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Der Samsung spielt mehr mit unterschiedlicher Software am Computer erstellte Blu-ray-Scheiben (BD-R, BD-RE) ab als jeder bisher getestete Player
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Bald wird es sich kein High-End-Gerät mehr erlauben können, auf die 24p-Variante der Bildausgabe zu verzichten, bei der die auf Blu-ray-Discs befindlichen 24 Bilder pro Sekunde auch als 24 Bilder pro Sekunde den Player verlassen. Eigentlich war für Blu-ray vorgesehen, die Filme wie bei NTSC in 60 Halbbilder umzuwandeln - der so genannte 2:3-Pull-Down, bei dem durch Wiederholungen Ruckler entstehen.

Samsung hat die Vorteile von 24p erkannt und liefert gerade in Kombination mit den eigenen TV-Geräten der FullHD-Spitzenklasse ein sagenhaft scharfes und flüssiges High-Definition- Bild ab.

Das angeschlossene Display muss speziell für die Bildausgabe von 24p vorbereitet sein. Hier geht Samsung sogar einen Schritt weiter, denn wenn im Setup-Menü der Punkt "Videorahmen (24Fs)" aktiviert wird, überprüft der Player erst einmal die Fähigkeiten des TV-Gerätes und fragt nötigenfalls beim Benutzer nach, ob trotz vermeintlicher Weigerung des TVs 24p aktiviert werden soll. Diese optional zwangsweise 24p-Ausgabe macht Sinn, da einige 24p-fähige Displays ihre Fähigkeiten verschweigen.

HDMI mit Pfiff

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Daten und Messwerte
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Samsungs BD-P 1400 besitzt tatsächlich bislang ungesehene tonale Fähigkeiten. Im Einstellungsmenü wird wie gehabt nur ausgewählt, ob PCM oder Bitstream ausgegeben werden soll. Den Rest erledigt der Samsung automatisch. Das heißt, er kommuniziert mit dem angeschlossenen Heimkinoreceiver oder TV-Gerät, welche Tonformate dieser beherrscht und stellt sich darauf ein.

TV-Geräte bekommen PCM in Stereo zu spüren, die neuesten Heimkinoverstärker werden in HDMI klassisch decodiertem PCM-7.1 oder jetzt alternativ erstmals mit den unverfälschten Original-Tondaten der Blu-ray-Scheibe versorgt.

Zusätzlich hat Samsung mit "Anynet+" eine fortschrittliche Variante der Steuerlogik HDMI-CEC integriert. Der Player passt also nicht nur designtechnisch ideal zu den weich geschwungenen, schwarz hochglänzenden Fernsehern aus eigener Fertigung. Von Ein und Ausschaltautomatik bis hin zur Menüsteuerung von Blu-rays über die Fernbedienung des TV-Gerätes gibt sich das System wie aus einem Guss.

Bild und Ton

Qualitativ ist der BD-P 1400 seinem Vorgänger durchaus überlegen. Samsung geht hier den direkten Weg der Bilddekodierung und verzichtet auf eine allzu starke Nachbereitung. Bei 1080p24 sollte das Wiedergabesignal sowieso möglichst unverändert nah an der Quelle liegen, was hier gut gelingt. Bei PALDVDs liefert die Konvertierung zu 1080p50 besonders scharfe Ergebnisse.

Hier gibt es die feinste Farbdarstellung und die schwächsten Schattenbildungen aller bislang getesteten Player zu bestaunen. Dies wird allerdings durch eine nicht vorhandene Anti-Alias-Filterung beim Skalieren der Luminanz erkauft, was in detaillierten bewegten Bildern schnell Unruhen hervorruft. Einstellungen, die das auf Wunsch korrigieren könnten, gibt es nicht.

Ausstattung und Bedienung

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Die Bewertung des Samsung Players
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Samsung verzichtet auf die verjährten Scartanschlüsse, führt die anderen Buchsen dafür in Gold aus. Einen Fotokartenleser wie beim Vorgänger gibt es nicht mehr, die JPG-Bilder von gebrannten DVDs kommen dafür wieder in voller HD-Auflösung auf den Schirm.

Samsungs Bedienung basiert auf wunderschönen, gut aufgeteilten Menüs, die traditionell Setup und Medienauswahl vereinen, und einer schlanken Fernbedienung, die gut balanciert in der Hand liegt. Samsungs Lüfter ist schön leise, allein das viel zu dunkle und dazu noch dimmbare, blaue Gerätedisplay kann nur Heimkinofans begeistern, die jegliche Lichtquelle kritisieren.

Fazit

Samsungs neuer Blu-ray-Player ist absolut gelungen und dazu noch sehr preiswert. Bildtechnisch steht er den teuersten Geräten in nichts nach und beim Ton kann er ihnen durch die neuen Datenströme sogar etwas vormachen. Dazu sieht die abgerundete, jedoch etwas empfindliche Kunststofffront des Gerätes noch richtig gut aus.

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