Fritzbox & Co.
Router- und WLAN-Probleme beheben
Was tun, wenn die Internetverbindung oder das WLAN ausfallen? Wir zeigen Ihnen, wie Sie Verbindungsproblemen im Router auf den Grund gehen und die bremsenden Faktoren in Fritzbox & Co. beheben.

Mit PC, Notebook, Tablet oder Smartphone hat jeder beinahe täglich zu tun. Kaum Beachtung findet hingegen das Gerät, das alle Verbindungen im Heimnetz und ins Internet kontrolliert und regelt: der WLAN-Router. Allerdings ist der WLAN-Router - unabhängig von seinen wichtigen Aufgaben im Netzwerk - eben kein klassisches Endgerät. Er soll vor allem funktionieren - mehr verlangen die meisten Anwender gar nicht. Um so größer sind die Probleme, wenn die Heimnetzzentrale einmal nicht so arbeitet, wie man es von ihr erwartet. Zumal es gar nicht so einfach ist, die Ursache eines Problems im Netzwerk herauszufinden. Denn es muss nicht immer der Router sein, der im Netzwerk Schwierigkeiten macht.
Dennoch ist Ihr Router eine wichtige Anlaufstelle, um ein Problem im Netzwerk aufzuspüren oder zumindest einzugrenzen. Hier haben wir typische Problemszenarien im Heimnetz zusammengetragen, die im Zusammenhang mit Ihrem Router auftreten können oder sich mit dessen Hilfe beheben lassen.
Keine Verbindung - viele Ursachen
Das am häufigsten auftretende Problem ist eine nicht zustande kommende Verbindung zwischen einem Endgerät und dem Internet. Der Browser am PC, Notebook oder Tablet zeigt dann beispielsweise an, dass sich eine Webseite nicht öffnen lässt.
Diese nicht zu Stande kommende Verbindung zwischen dem Browser des Endgeräts und dem entsprechenden Webserver im Internet kann verschiedenste Ursachen haben. Denn an der Verbindung sind eine ganze Reihe von Hard- und Software-Komponenten beteiligt.
Zunächst einmal sollten Sie ausschließen, dass das Verbindungsproblem nicht an der aufgerufenen Webseite oder dessen Webhoster liegt. Rufen Sie deshalb noch mindestens zwei weitere Webseiten auf. Klicken Sie nach dem Aufruf auf [F5], um zu verhindern, dass Ihr Browser die anderen Seiten aus dem Cache lädt. Erst wenn auch diese Seiten nicht geladen werden, liegt der Fehler höchstwahrscheinlich an Ihrem Provider, dem Netzbetreiber oder Ihrem Router.
Tipp 1: So ermitteln Sie eine Störung beim Netzbetreiber
Liegt eine Störung bei Ihrem Netzbetreiber vor, können Sie dies in der Regel an einer LED am Modem ablesen. Wer einen Router mit integriertem Modem besitzt, findet auch hier eine entsprechende LED, die anzeigt, wenn sich das Modem mit der Gegenstelle des Netzbetreibers verbunden hat. Im Falle von DSL spricht man hierbei von Synchronisierung. Sobald der DSLAM des Netzbetreibers und das DSL-Modem synchronisiert sind, wird das zum Beispiel durch dauerhaftes Leuchten der DSL-LED am Modem signalisiert. Leuchtet die LED nicht entsprechend, könnte dies an einer Störung der Hardware des Netzbetreibers liegen - oder an Wartungsarbeiten in der Vermittlungsstelle.
Unabhängig davon sollte sich die Weboberfläche Ihres Routers von einem angeschlossenen Rechner öffnen lassen. Suchen Sie in den Internet-Einstellungen Ihres Routers nach einer Statusanzeige. In der Fritzbox finden Sie diese unter Internet / DSL-Informationen. Eine grüne Verbindungslinie zwischen Router und DSL-Vermittlungsstelle (DSLAM) sagt aus, dass die Synchronisierung erfolgreich war. Ist die Linie hingegen rot, dann gibt es ein Problem zwischen Modem und DSLAM.
Dauert die Störung an, rufen Sie vom Handy aus bei der Hotline Ihres Netzbetreibers an, da viele Festnetzanschlüsse inzwischen auch über die DSL-Verbindung laufen. Falls der Fehler an Ihrem Modem(-Router) liegt, kann Ihnen der Netzbetreiber oder Provider gleich ein Ersatzgerät schicken.

Tipp 2: Einwahl beim Provider funktioniert nicht
Trotz bestehender DSL-Verbindung kann es dennoch sein, dass Sie mit keinem Ihrer Geräte ins Internet gelangen. Der Grund: Die PPPoE-Einwahl des Routers funktioniert nicht. Das kann zwei Gründe haben.
- Der PPPoE-Einwahl-Server des Providers funktioniert gerade nicht.
- Die PPPoE-Einwahldaten im Router stimmen nicht mit denen des Providers überein.
Die meisten Router geben einen Einwahlfehler inzwischen in deren Logfile oder direkt im Statusfenster zur Internetverbindung aus. Was Sie machen können: Prüfen Sie die Zugangsdaten, die Sie von Ihrem Provider erhalten haben, mit den im Router eingetragenen. Tragen Sie Zugangsname und -passwort erneut ein. Hält das Problem an, schalten Sie Ihren Router über mehrere Stunden (zum Beispiel über Nacht) komplett aus. Nach mehreren fehlerhaften Einwahlversuchen sperren manche Einwahlserver zum Schutz vor Hackerangriffen die Einwahl über Ihren Benutzernamen nämlich komplett. Hilft alles nichts, kontaktieren Sie per Mobiltelefon Ihren Provider und lassen sich neue Zugangsdaten zusenden.
Tipp 3: WLAN-Verbindung zum Router funktioniert nicht
Dass die WLAN-Verbindung zum Router nicht funktioniert, kann mehrere Ursachen haben. Sehen Sie zunächst nach, ob das Funknetz des Routers überhaupt in Ihrem WLAN-Client angezeigt wird. Falls nicht, ist der Access Point im Router vermutlich deaktiviert.
Achtung: Selbst wenn Sie die Anzeige des SSID-Namens im Router versteckt haben, so wird das Funknetz von den meisten WLAN-Clients dennoch angezeigt, nur eben ohne SSID-Namen. Unter Windows 8 erscheint ein solches WLAN als "Ausgeblendetes Netzwerk".
Um den Access Point zu aktivieren, besitzen die meisten Router inzwischen einen außenliegenden WLAN-Knopf. So lässt sich das Funknetz ein- und ausschalten, ohne dass Sie dazu in die Weboberfläche des Routers wechseln müssen. Hat Ihr Router keinen solchen WLAN-Knopf, müssen Sie sich per LAN-Kabel mit dem Router verbinden und WLAN über die Weboberfläche des Routers aktivieren.
Achtung: Viele moderne Router sind Dualband-fähig und können Funknetze im 2,4-GHz- und im 5-GHz-Band aufspannen - auch unabhängig voneinander. Prüfen Sie deshalb auch, ob in Ihrem Router nicht versehentlich das 2,4-GHz-Band deaktiviert wurde.
Außerdem sollten Sie prüfen, ob in Ihrem Router eine Zeitschaltung für den WLAN-Access-Point aktiviert wurde. Diese durchaus sinnvolle Funktion führt dazu, dass das Funknetz über einen bestimmten Zeitraum hinweg ausgeschaltet wird.

Tipp 4: Knopfdruckverschlüsselung (WPS) funktioniert nicht
Wer seinen WLAN-Client ohne das umständliche Eintippen des WLAN-Passworts mit dem Router verbinden möchte, kann die WPS- oder Knopfdruckverschlüsselung benutzen. Jeder Router, dessen Access Point den 802.11n-Standard unterstützt, und ebenso jeder 802.11n-WLAN-Client besitzt diese Verschlüsselungsmethode. Am Router wird die WPS-Funktion durch einen außenliegenden Knopf aktiviert.
Klappt die Verbindung per WPS nicht, liegt das eventuell daran, dass die WPS-Funktion im Router deaktiviert ist. Beinahe alle aktuellen Router besitzen nämlich eine entsprechende Einstellungsmöglichkeit. Sie finden sie in den WLAN-Einstellungen im Webmenü des Routers. Bitte beachten Sie: Manche Dualband-fähigen Router bieten die Möglichkeit, explizit einzustellen, für welches Frequenzband eine Verbindung per WPS erfolgen soll.
Unabhängig davon haben manche Access Points in Kombination mit bestimmten WLAN-Clients nach wie vor Probleme damit, sich per WPS zu verbinden - obwohl beide Geräte WPS unterstützen. Hier bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als das WPA-Passwort von Hand einzutippen.

Tipp 5: WLAN-Sendeleistung im Router-Access-Point erhöhen
Einige Router bieten die Möglichkeit, die Sendeleistung Ihrer Antennen zu erhöhen, womit sich die Reichweite des WLAN-Funknetzes erhöhen lässt. Die entsprechende Einstellungsmöglichkeit, falls vorhanden, finden Sie in den WLAN-Einstellungen des Routers. Bei AVM-Geräten finden Sie diese Option unter WLAN/Funkkanal als Prozentangabe.
Um den Wert zu ändern, müssen Sie die Auswahl zunächst auf Funkkanal-Einstellungen anpassen setzen. WLAN-Router von Asus verstecken diese Option unter Wireless/Professional am unteren Rand des Browser-Menüs. Achtung: Hier erfolgt die Einstellung der Sendeleistung als absoluter Wert in Milliwatt (mW). Beachten Sie außerdem, dass sich der Wert für jedes Frequenzband getrennt festlegen lässt.
Tipp 6: Router-Passwort möglichst nicht vergessen

Falls Sie das Zugangspasswort zu Ihrem Router vergessen haben, können Sie keine Einstellungen im Gerät mehr vornehmen - und beispielsweise auch kein Firmware-Update mehr durchführen. In einem solchen Fall bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als einen Komplett-Reset durchzuführen, sprich: das Gerät auf Werkseinstellungen zurückzusetzen. Hierzu verwenden Sie die außenliegende Reset-Taste, die meist etwas im Gehäuse des Geräts versenkt ist. Eventuell müssen Sie die Taste einige Sekunden gedrückt halten. Ist der Router wieder hochgefahren, müssen Sie alle Einstellungen neu vergeben.
Selbst der, der seine Router-Einstellungen vorausschauend als Datei exportiert hat, kommt hier nicht weiter, denn nach der Wiederherstellung aus der Sicherungsdatei startet der Router in der Regel neu - und fragt dann erneut nach dem Zugangspasswort. Merken Sie sich deshalb unbedingt Ihre Zugangsdaten zum Router gut oder notieren Sie sie auf einen Zettel, den Sie sicher verwahren.
Tipp 7: PPPoE-Zugangsdaten per Telnet-Sitzung auslesen
Falls Ihr Provider die PPPoE-Zugangsdaten nicht herausgibt und eine Fritzbox als Zwangsrouter einsetzt, können Sie die Zugangsdaten über Telnet auslesen. Dazu aktivieren Sie zunächst den Telnet-Server an Ihrer Fritzbox, indem Sie über ein an die Fritzbox angeschlossenes Telefon folgende Telefonnummer anwählen: #96*7*
Danach stellen Sie über den Telnet-Client Ihres PCs eine Telnet-Verbindung zur Fritzbox her. Öffnen Sie eine Windows-Konsole, und geben Sie <telnet fritz.box> gefolgt von der Eingabetaste ein. Eventuell müssen Sie zuvor den Telnet-Client von Windows unter Start/Systemsteuerung/Programme/Windows-Funktionen aktivieren.
In der gestarteten Telnet-Sitzung geben Sie die Zugangsdaten zur Bedienoberfläche der Fritzbox ein, wiederum gefolgt von der Eingabetaste. Ist die Verbindung hergestellt, lesen Sie das PPPoE-Passwort mit folgender Befehlszeile aus: allcfgconv -C ar7 -c -o - | grep passwd.
Den senkrechten Strich vor "grep passwd" erhalten Sie über die Tastenkombination [AltGr-<]. Scrollen Sie die Textausgabe im Konsolenfenster ein gutes Stück nach unten. Notieren Sie sich dann den Zugangsnamen und das Zugangspasswort.
Danach schließen Sie die Telnet-Sitzung zusammen mit dem Telnet-Dienst auf der Fritzbox über den folgenden Befehl: killall telnetd
Der Mini-Workshop unten beschreibt eine alternative Möglichkeit, um einen anderen Router im Heimnetz einzusetzen.

Tipp 8: Maximale Übertragungsrate durch Channel Bonding
Seine maximale Übertragungsleistung erreicht ein Access Points nur mittels Kanalbündelung (Channel Bonding). 802.11n-Access-Points können damit bis zu 40 MHz Bandbreite nutzen, moderne 802.11ac-Geräte übertragen aktuell mit bis zu 80 MHz - allerdings nur im 5-GHz-Band. Achten Sie in den WLAN-Einstellungen Ihres Routers auf die entsprechende Einstellung.